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"All das kann leider nicht die menschlichen Verluste kompensieren", meinte Selenskyj. Dennoch müssten "alle Verantwortlichen dieser Katastrophe vor Gericht gestellt werden", schrieb das ukrainische Staatsoberhaupt am Freitag in der Hauptstadt Kiew bei Facebook. "Solche Verbrechen kennen auch keine Verjährungsfristen."
Die ukrainische Boeing-Maschine war am 8. Januar 2020 irrtümlich kurz nach dem Start in der Hauptstadt Teheran von der iranischen Luftabwehr abgeschossen worden. Alle 176 Insassen wurden getötet. Die iranische Führung hatte den Abschuss erst mit Verzögerung zugegeben.
Zu dem Vorfall kam es inmitten starker Spannungen mit den USA. Der Iran sprach in einem Untersuchungsbericht von einem "menschlichen Fehler" und erklärte sich bereit, jeder Opferfamilie 150.000 Dollar (122.000 Euro) Schadenersatz zu zahlen. Präsident Hassan Ruhani forderte am Mittwoch ebenfalls ein Verfahren gegen die Verantwortlichen.
Der ukrainischen Staatsanwaltschaft zufolge wurde im vergangenen Jahr mehr als 200 Ermittlungsmaßnahmen eingeleitet. Laut Selenskyj soll es bald einen Erinnerungsort für die Opfer des Absturzes geben.
Die Opfer kamen vor allem aus der Ukraine und dem Iran sowie aus Kanada, Afghanistan, Großbritannien und Schweden. Die Regierungen dieser Staaten abzüglich dem Iran riefen Teheran zum Jahrestag zu umfassenden Antworten auf.
"Wir fordern den Iran dringend auf, eine komplette und gründliche Erklärung für die Ereignisse und Entscheidungen zu liefern, die zu diesem entsetzlichen Flugzeugabsturz geführt haben", hieß es am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung der Länder.
© dpa | Abb.: Ukraine Presidential Office, Press Service | 08.01.2021 13:50
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