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Airbus behält Krisenrate für A320 vorerst bei

Airbus A320 Shipset
Airbus A320 Shipset, © Airbus

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HAMBURG - Airbus steuert die A320-Endlinien mit angezogener Handbremse durch die Luftfahrtkrise. Von 40 soll die Monatsproduktion 2021 wieder auf 47 A320neo steigen - Airbus wird den Takt wahrscheinlich aber "später oder flacher" erhöhen als geplant. Programmpartner erwarten den Schritt erst gegen Jahresende.

253 A320neo, 178 A321neo und 15 Flugzeuge der Vorgängerserie: 446 Flugzeuge hat Airbus 2020 im wichtigsten Programm ausgeliefert. Die Krisenrate von 40 statt zuvor 60 Flugzeugen pro Monat hat eine Haldenproduktion weitgehend abgewendet und die Lieferkette gestützt.

"Die 40 haben sich bestätigt und waren rückblickend sehr gut gewählt", zog Airbus Chief Operating Officer Michael Schöllhorn im Dezember in einem Interview mit dem "Hamburger Abendblatt" eine positive Zwischenbilanz. "Seit Sommer liefern wir sogar wieder mehr Flieger aus als wir produzieren."

Ende 2020 einige Stornierungen

Gegen Jahresende kamen allerdings noch eine Reihe von Abbestellungen hinzu. Einige davon stammten von der asiatischen Fluggesellschaft AirAsia-X, wie Airbus-Verkaufschef Christian Scherer bestätigte. Er nannte jedoch keine Details.

AirAsia-X ist der Langstrecken-Ableger der malaysischen Billigfluggesellschaft AirAsia und hatte 78 Exemplare des Großraumjets A330neo bestellt. Das Unternehmen kämpft wegen des Geschäftseinbruchs in der Corona-Krise ums Überleben.

Trotz der Stornierungen sitzt Airbus nach wie vor auf einem dicken Auftragsbuch, das noch für viele Jahre reicht. Ende Dezember lag der Auftragsbestand bei 7184 Flugzeugen. Allerdings haben viele Fluggesellschaften die Abnahme bereits bestellter Maschinen um Monate oder Jahre in die Zukunft verschoben. Für die Produktion bei Airbus hat das weitreichende Folgen.

Dennoch will Airbus die Monatsrate in der zweiten Jahreshälfte 2021 weiterhin auf 47 A320 anheben. Die aktuelle Entwicklung der Pandemie setze den Konzern aber nach wie vor "großen Untersicherheiten" aus, bremste Airbus-Chef Guillaume Faury am Freitag bei einer Pressekonferenz zur Lieferbilanz 2020 Erwartungen an eine 47er-Rate bereits ab Juli.

Flachere Kurve

"Eine erste leichte Erholung" sagte Schöllhorn im "Hamburger Abendblatt" gegen Mitte 2021 voraus. Mit Zulieferern habe Airbus "über eine Anhebung der Rate auf 47 bei der A320-Familie im zweiten Halbjahr 2021" gesprochen. "Die Kurve könnte aber auch etwas später oder flacher ansteigen."

Von der Nachrichtenangentur "Reuters" befragte Programmpartner und Analysten rechnen mit einer Wiederanhebung der Rate erst im vierten Quartal. Vor der Krise hatte Airbus im A320-Programm eine Monatsrate von 63 Flugzeugen angestrebt.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus | 11.01.2021 08:59


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