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EASA will Regeln zur Cockpit-Besetzung lockern

Airbus A350 Cockpit
Airbus A350 Cockpit, © Airbus

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FRANKFURT - Die EASA sieht zumindest unter Reiseflugbedingungen Spielraum bei der Kopfzahl im Cockpit. Pilotenverbände wollen an einer Zweierbesetzung nicht rütteln.

Ein Pilot am Steuer, ein Cockpitsitz über Stunden leer - EASA-Chef Patrick Ky kann sich vorstellen, "in relativ naher Zukunft" die rechtlichen Rahmenbedingungen für diese Konstellation zu schaffen.

Eine Single Pilot Operation sei "typischerweise für Flugphasen vorstellbar, in denen nicht unbedingt zwei Piloten im Cockpit benötigt werden", ließ Ky bei einer Onlinekonferenz des Luftfahrt-Presseclub (LPC) im Januar fallen. Im Reiseflug könnte ein Pilot demnach in eine längere Ruhepause gehen, ohne dass ein drittes Mitglied der Cockpitbesatzung einspringt.

Etwas später könnten dem EASA-Chef zufolge gar weitere Lockerungen folgen, um ganze Flüge mit nur einem Piloten oder einer Pilotin durchzuführen. "Soweit sind wir noch nicht, aber das ist mit Sicherheit ein interessantes Thema", sagte Ky. "Das wirft eine Reihe weiterer Fragen auf."

Kys Vorstoß sorgt bei Piloten für Irritationen. "Die Vereinigung Cockpit sieht diese Bestrebungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehr kritisch und hat eine eindeutige Position", reagierte Björn Reimer, VC-Vorstand im Ressort Flugsicherheit, auf Kys Wink. "Die Reduzierung der Cockpitbesatzung auf einen einzelnen Piloten oder eine einzelne Pilotin lehnen wir unabhängig von der Flugphase ab."

Zumindest unter "den aktuellen technischen Möglichkeiten" würden Reduced Crew Operations nach Ansicht der Pilotengewerkschaft das Sicherheitsniveau in der Verkehrsluftfahrt gefährden. "Der Erhalt und die Erhöhung der Flugsicherheit müssen auch künftige Vorrang vor ökonomischen Interessen haben", sagte Reimer.

"Zu gegebener Zeit" werde sich die VC einer "Diskussion um neue Technologien, die auch zu Flügen mit reduzierter Crew führen könnten," aber nicht verschließen.
© aero.de | 18.02.2021 16:37

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Beitrag vom 03.03.2021 - 12:04 Uhr
Und wenn das so ist, würde es mich wundern, wenn ein "Angleichen nach unten" nicht einen ähnlichen Einfluss auf die Wettbewerbsposition hätte.

Einen ähnlichen Einfluss halte ich auch für wahrscheinlich.
Was würde in Ihrem Beispiel eine Anhebung der Personalkosten bei Ryanair um 3 Promille bewirken?

Dieser Beitrag wurde am 03.03.2021 12:56 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 03.03.2021 - 11:48 Uhr
Ich sage es mal so, ganz abstrakt:
Wenn sich alle Kostenunterschiede zwischen teuren und günstigen Produzenten angleichen würden, hätte das mit großer Wahrscheinlichkeit einen Einfluss auf deren Wettbewerbspositionen, nach meiner Meinung zugunsten der bisher teureren Produzenten.
Wenn man nur einen Teil der Kostenunterschiede angeglichen würde, wird dies - entsprechend abgeschwächt - auch der Fall sein.
Oder so!

OK, ich denke die Position sind ausgetauscht.
Welche Wettbebwerbs-Vorteile tatsächlich aus einer rechnerisch um 3 Promille angenäherten Kostenbasis gezogen werden können, wenn der Wettbewerb wie bisher um 30-70% geringere Preise aufruft muss man dann denke ich dann abwarten.

Noch abschliessend von mir ein Gedanke, mal anders herum, rein theoretisch, ein Positivbeispiel, bei dem die persönlichen Empfindungen einiger vielleicht nicht so hoch schlagen:

Angenommen aufgrund intensiver Gewerkschaftsarbeit verbessern sich die angeblich sklavenhaften Verhältnisse bei Ryanair, was eine Verdoppelung der Personalkosten zur Folge hätte. Dies würde dann deren kompletten Gewinn 2019 aufzehren.

Meiner Meinung nach hätte ein solches Angleichen an die Kosten eines teuren Produzenten einen starken Einfluss auf die Wettbewerbsposition von Ryanair.

Und wenn das so ist, würde es mich wundern, wenn ein "Angleichen nach unten" nicht einen ähnlichen Einfluss auf die Wettbewerbsposition hätte.

Beitrag vom 03.03.2021 - 11:20 Uhr
Ich sage es mal so, ganz abstrakt:
Wenn sich alle Kostenunterschiede zwischen teuren und günstigen Produzenten angleichen würden, hätte das mit großer Wahrscheinlichkeit einen Einfluss auf deren Wettbewerbspositionen, nach meiner Meinung zugunsten der bisher teureren Produzenten.
Wenn man nur einen Teil der Kostenunterschiede angeglichen würde, wird dies - entsprechend abgeschwächt - auch der Fall sein.
Oder so!

OK, ich denke die Position sind ausgetauscht.
Welche Wettbebwerbs-Vorteile tatsächlich aus einer rechnerisch um 3 Promille angenäherten Kostenbasis gezogen werden können, wenn der Wettbewerb wie bisher um 30-70% geringere Preise aufruft muss man dann denke ich dann abwarten.


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