Flug UA328
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NTSB findet am Triebwerk Hinweise auf Ermüdungsbruch

United Airlines Boeing 777-200
United Airlines Boeing 777-200, © NTSB

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WASHINGTON - Der schwere Triebwerksschaden einer Boeing 777-200 von United Airlines geht nach einer ersten Einschätzung der US-Flugunfallstelle NTSB wohl auf Matarialermüdung zurück. Die US-Flugaufsicht FAA bringt nach früheren Vorfällen eine dringliche Lufttüchtigkeitsanweisung auf den Weg.

Denver, 20. Februar 2021: United-Flug 328 ist gut gebucht, 229 Passagiere und zehn Crewmitglieder starten nach Honolulu. Vier Minuten später vernehmen die Insassen einen "lauten Knall", sagte NTSB-Chef Robert Sumwalt am Montag.

Das rechte Triebwerk spuckt Flammen und Teile, Trümmer gehen in Gärten und auf einem Sportplatz zu Boden - sofort kehren die Piloten nach Denver um. Nach der Landung fehlen Triebwerkseinlass und -verkleidung, zwei Turbinenschaufeln sind gebrochen.

Ein Loch im Flügelmittelkasten zeugt von einem Einschlag. Die meisten Teile wurden laut Sumwalt aber bei Austritt vom Flugzeug weggeleitet.

Das Schadensbild lege einen Fan-Ermüdungsbruch als Ausgangspunkt des Triebwerksversagens nahe, sagte Sumwalt vor Medienvertretern. "Es ist wichtig, wirklich alle Fakten und Umstände dieses Vorfalls zu verstehen, bevor wir ihn mit anderen Ereignissen vergleichen können."

Zwischenfall in Japan

Eine identische 777-200 von United hatte 2018, ebenfalls als Flug 328, über dem Pazifik einen massiven Triebwerksschaden erlitten.

Feinste Risse in der Titanstruktur der Turbinenschaufeln hatten zu plötzlichem Materialversagen geführt, eine Schaufel riss nahe dem Schaft ab und sorgte im Triebwerk für eine Kettenreaktion - die zum aktuellen Vorfall vom NTSB veröffentlichen Bilder zeigen ein ganz ähnliches Bild:

Turbinenschaden nach Flug UA328
Turbinenschaden nach Flug UA328, © NTSB

In Japan spielte sich erst am 04. Dezember 2020 ein weiterer Vorfall mit einer greisen Boeing 777-200 ab: Japan Airlines Flug 904 drehte Minuten nach dem Start mit einem defekten PW4000 nach Okinawa um. Die Transportsicherheitsbehörde TSB steckt noch mitten in den Ermittlungen.

Das PW4000 wird weltweit an 128 Boeing 777 eingesetzt. Nach dem Vorfall 2018 hatte die US-Luftfahrtaufsicht FAA thermo-akustische Überprüfungen der Turbinenschaufeln alle 6.500 Zyklen angeordnet. Nach Medieninformationen will die FAA das Intervall jetzt mit einer dringlichen Lufttüchtigkeitsanweisung verkürzen.

United Airlines Boeing 777-200
United Airlines Boeing 777-200, © NTSB

Neben United Airlines haben Japan Airlines, All Nippon Airways, Asiana Airlines und Korean Air mehrere 777 mit PW4000-Triebwerken in ihren Flotten.
© aero.de | Abb.: NTSB | 23.02.2021 08:22


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