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Älter als 7 Tage

Ryanair muss Mitarbeiter geschlossener Basen entschädigen

Ryanair Boeing 737-800
Ryanair Boeing 737-800, © The Boeing Company

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MADRID - Die Art und Weise, wie sich das Ryanair-Management bei der Schließung dreier Basen auf den Kanaren der Crew entledigt hat, ist unrechtmäßig: Das hat nun der Nationale Gerichtshof Spaniens entschieden - und den Billigflieger zu einer umfangreichen Entschädigung der Mitarbeiter verpflichtet.

Am 8. Januar waren die Ryanair-Basen in Teneriffa-Süd, auf Lanzarote und Gran Canaria geschlossen. Nach Gewerkschaftsangaben haben die betroffenen Mitarbeiter ihre Kündigung erst am gleichen Tag erhalten: 70 Piloten und 134 Flugbegleiter - 20 Mitarbeiter wurden an andere Standorte versetzt.

Als Grund für die Schließung gab das Ryanair-Management die Verzögerungen bei der Auslieferung der Boeing 737 MAX und zu hohe Betriebskosten im Vergleich zu den Einnahmen an. Eine Argumentation, welche die Gewerkschaften USO und Sepla nicht gelten lassen wollten und gegen die sie bereits im November 2019 vor Gericht gingen.

Das gab ihnen nun ein gutes Jahr später Recht: Das Massenentlassungsverfahren, dass das Ryanair-Management angewandt hat, entbehrt dem Urteil zufolge der rechtlichen Grundlage. Zudem sei die erforderliche Kündigungsfrist von 15 Tagen nicht eingehalten worden. Das Management habe "bösartig" gehandelt.

In der Folge muss die Airline die entlassenen Mitarbeiter nun entschädigen. Pro Jahr, in dem die Mitarbeiter dort angestellt waren, steht eine Zahlung des Lohns von 45 Arbeitstagen für die Zeit bis 2012, für jedes Jahr danach bis zum 5. März 2021 33 Tage.

Zusätzlich muss Ryanair alle Gehälter und Sozialabgaben seit Januar 2020 bis März 2021 nachzahlen und eine Entschädigung in Höhe des Lohns von 15 Arbeitstagen pro Arbeitsjahr, das ein Mitarbeiter angestellt war.

Die Umstrukturierung innerhalb der Ryanair Group hat schon vor der Krise auch Gewerkschaften in Deutschland und Österreich auf den Plan gerufen. Sie fürchten eine Umschichtung der Mitarbeiter vom Billigflieger Ryanair zum Ultraknapser Buzz.
© aero.de | Abb.: Ryanair | 12.03.2021 13:00

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Beitrag vom 13.03.2021 - 12:37 Uhr
Die Spanier lassen sich halt nicht verarschen. Die sind generell echt hart was Strafen betrifft und da hat es diesmal die richtigen getroffen. Ich bin selber Arbeitgeber und so kann man mit Mitarbeitern einfach nicht umgehen!
Beitrag vom 13.03.2021 - 08:41 Uhr

Ich mag die Spanier einfach... :-)


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