Erste An-178-100R für die Ukraine
Älter als 7 Tage  

Ein Flugzeugrumpf, der Antonow stolz macht

Antonow An-178-100R
Antonow An-178-100R, © Antonow Company

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MOSKAU - Als die Regierung der Ukraine Ende 2020 bei Antonow drei An-178 der neuen Version -100R bestellte, war die Freude groß. Knapp fünf Monate später ist das Projekt bereits weit fortgeschritten: der Rumpf für die erste Maschine ist fertig. Diese Woche zog Antonow ihn aus der Halle.

Für die Belegschaft von Antonow war es die Nachricht des Jahres – und ein besonderes Weihnachtsgeschenk: am 29. Dezember 2020 bestellte die Regierung der Ukraine drei fabrikneue An-178-Transporter bei dem traditionsreichen Flugzeugbauer. Sie sind für die ukrainische Luftwaffe bestimmt und sollen 2023 ausgeliefert werden.

Was den Auftrag so besonders macht: es war die erste Order dieser Art seit der Unabhängigkeit der Ukraine im August 1991. Und für Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj deshalb ein Anlass, an das Selbstbewusstsein der Nation zu appellieren: "Diese neuen Flugzeuge werden von ukrainischen Bürgern aus ukrainischen Komponenten für ukrainische Interessen gebaut. Genau so, wie es sein sollte."

Auf eigenen Rädern

Den starken Worten folgten bald auch Taten: Im März begann in der Produktionsstätte von Antonow der Zusammenbau der ersten Komponenten. Vor Kurzem fügte Antonow die einzelnen Rumpfsektionen des ersten Flugzeugs zusammen – und meldete schließlich Vollzug: Der Rumpf ist fertig, er steht sogar schon auf eigenen Rädern.

Am heutigen Donnerstag ließ er sich zum ersten Mal aus der Montagehalle ins Freie ziehen. Damit hat Antonow die selbstgesteckte Deadline um fast zwei Wochen unterboten. Eigentlich war der Rollout des Rumpfes erst für den 31. Mai geplant gewesen.

Als Nächstes wird der Rumpf nun für die Endmontage vorbereitet. Bis Ende des Jahres sollen laut Plan Tragflächen, Heck und Systeme ihren Weg an das Flugzeug finden, bevor die erste An-178-100R in einem finalen Schritt ihre Triebwerke vom Typ D-436-148FM erhält.

Die Turbofans sind eine gemeinsame Entwicklung der ukrainischen Hersteller Motor Sitsch und Iwtschenko Progress, die beide, ebenso wie Antonow, zum Staatskonzern Ukroboronprom gehören. Unterdessen hat auch die Fertigung erster Komponenten für die Flugzeuge zwei und drei begonnen.

Antonow-Generaldirektor Sergej Bychkow unterstrich: "Die Ausführung dieses Vertrags ist eine Ehrensache für unser Unternehmen. Daher werden unsere Mitarbeiter alles tun, um ihren Verpflichtungen qualitativ und rechtzeitig nachzukommen."

Vielseitig, sparsam und robust

Die An-178-100R ist eine modernisierte und verbesserte Version des Frachtflugzeugs An-178, das 2015 erstmals flog. Sie wurde speziell für die Bedürfnisse der ukrainischen Luftwaffe entwickelt und gilt als legitimer Nachfolger der veralteten Turbopropmodelle An-12 und An-26.

Dabei soll die An-178-100R mit Robustheit, starken Leistungen und günstigen Betriebskosten punkten. Die maximale Nutzlast liegt laut Antonow bei 18 Tonnen, die Reichweite bei 4.200 Kilometern. Die Reisegeschwindigkeit soll 825 km/h betragen. Ein geräumiger Frachtraum mit 167 Kubikmetern Volumen, im Boden integrierte Rollen und zwei elektrische Winden rüsten die Maschine für eine Vielzahl von Aufgaben.

Als Truppentransporter soll sie Platz für über 90 Soldaten oder 86 Fallschirmjäger bieten. Auch der Abwurf von bis zu 7,5 Tonnen schweren Frachtgütern und Fahrzeugen aus der Luft ist vorgesehen. Als Krankentransporter fasst die An-178-100R bis zu 48 Tragen für Verwundete.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Antonow Company | 23.05.2021 11:04

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Beitrag vom 24.05.2021 - 20:38 Uhr
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Fly-away Moderator
Beitrag vom 24.05.2021 - 08:10 Uhr
Wenn ein Korrespondent in Moskau sitzt und von da den Bericht schreibt wäre das so in Ordnung. Allerdings bezieht sich hier das Ganze auf die Ukraine. Daher ist die Ortsangabe falsch. Das "Relikt" ist wahrscheinlich noch aus der Zeit der UDSSR
Beitrag vom 24.05.2021 - 01:59 Uhr
Du kannst ja bei der Redaktion nachfragen, was es mit der Diskrepanz auf sich hat. Trotzdem handelt es sich dabei um die Standortangabe des Korrespondenten, oder zumindest um ein Textschnipsel, das so aussehen soll.

Das ist ein Relikt aus der Zeit vor dem Internet, als man definitiv am Geschehen dran sein musste, um berichten zu können, und sollte dem Leser ein Gütesiegel sein.

Zum Beispiel beginnen viele Zeitungsartikel über den gegenwärtigen Nahostkonflikt mit der Angabe "Istanbul", weil da die meisten Vorderasien-Korrespondenten ihre Büros haben.


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