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Diese F-16 ist einzigartig - und das nicht nur, weil sie besonders bunt aussieht: Seit 1992 betreiben das Unternehmen Calspan Aerospace und die USAF Test Pilot School (TPS) auf der Edwards Air Force Base die NF-16D VISTA. Das Akronym steht für "Variable Stability In-Flight Simulator Test Aircraft".
Dieser fliegende Suimulator ist in der Lage, die Flugeigenschaften anderer Flugzeuge authentisch nachzuahmen. Die US Air Force unterstreicht, die NF-16D lasse sich beliebig konfigurieren und könne so in die Rolle von "fast jedem" anderen Flugzeugtyp schlüpfen.
Dadurch biete sie eine sichere Testumgebung und habe in den vergangenen Jahrzehnten "fast Tausend Studenten und Mitarbeitern die Möglichkeit gegeben, Flugzeuge mit gefährlich schlechten Flugeigenschaften zu testen und Flugtestprogramme zur Risikoreduzierung für fortschrittliche Technologien durchzuführen."
Flüge mit VISTA seien stets ein fester Bestandteil im Lehrplan der Testpilotenschule gewesen, betont TPS-Chefpilot William Gray. "Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist VISTA wichtiges Kapital für die Verkörperung unseres Ziels, an der Spitze der Flugtest- und Luft- und Raumfahrttechnologie zu stehen."
Neuer Name, neue Mission
Nun erhält die NF-16D eine neue Aufgabe - und mit ihr auch eine neue Typenbezeichnung. Seit Kurzem nämlich firmiert VISTA offiziell als X-62A und reiht sich damit in die glorreiche Ahnenreihe US-amerikanischer Experimentalflugzeuge ein, die 1946 mit dem Raketenflugzeug Bell X-1 ihren Anfang nahm.
Mit der X-62A will die US-Luftwaffe nach eigenen Angaben das Skyborg-Programm stärken, das sich mit der Nutzbarmachung Künstlicher Intelligenz für Militärflugzeuge auseinandersetzt. Künftig soll VISTA also die Entwicklung autonomer Kampfdrohnen und "loyaler Flügelmänner" mit Computergehirn vorantreiben.
Zu diesem Zweck dürchläuft die F-16 gerade ein tiegreifendes Upgrade-Programm. Das soll nicht nur Teile des in die Jahre gekommenen VISTA-Systems vollständig ersetzen, sondern das Portfolio auch um ein "System for Autonomous Control of Simulation (SACS)" erweitern.
Weiter im Lehrplan
Welche Aufgaben die aufgerüstete Maschine damit bei Skyborg genau wahrnehmen soll, verriet die US Air Force bislang nicht. Cheftestpilot Gray äußerte sich dazu eher kryptisch: "Wir haben Wege gefunden, VISTA zu verwenden, die von den ursprünglichen Designern nicht vorgesehen waren", so Gray.
Dabei "stießen wir auf frustrierende Grenzen", die mit dem nun erfolgten Upgrade ausgeräumt werden und die Fähigkeiten der VISTA-F-16 "grundlegend verbessern" sollen. Ihre bisherige Rolle als Lehrplanflugzeug an der TPS wird die X-62A unabhängig davon jedoch weiter ausführen, betonte Gray.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: USAF | 08.08.2021 08:05
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