EASA berät mit Katar über A350

FRANKFURT - Die EASA berät mit der katarischen Luftfahrtaufsicht QCAA über die bei Qatar Airways aufgetretenen Materialprobleme an einigen Airbus A350. Die Airline hat 13 Flugzeuge einstweilen stillgelegt.

Qatar Airways klagt über vorzeitigen Abbau der Lackgrundierung am A350. Die Airline machte das Thema erstmals im Mai öffentlich - und hält seit vergangener Woche auf Anweisung der QCAA 13 betroffene Flugzeuge vorerst am Boden.

Die europäische Luftfahrtaufsicht EASA geht der Sache nach. "Die EASA hat sich mit der Zivilluftfahrtbehörde Katars in Verbindung gesetzt, um festzustellen, ob ein Lufttüchtigkeitsproblem besteht", sagte EASA-Sprecherin Orna Cosgrove aero.de am Montag.

Auf Grundlage der Antwort aus Katar werde die EASA eine "Risikobewertung" treffen und über das weitere Vorgehen entscheiden. Die QCAA hat auf eine aero.de-Anfrage bisher nicht geantwortet. Über die neue Entwicklung hatte zuvor auch das Portal "aeroTelegraph" berichtet.

Die bei Qatar Airways aufgetretene "Verschlecherung der Schutzschicht" an bestimmten A350 ist der EASA laut Cosgrove seit "Ende 2020" bekannt und wurde mit der Airline und Airbus beraten. Qatar Airways führt an einigen A350 festgestellte feinste Rissbilder an der Rumpfoberfläche auf die Ablösung der Schutzschicht zurück.

EASA: Keine Anhaltspunkte für Auswirkungen auf Struktur

Auf Basis der bislang vorliegenden Daten ergeben sich laut EASA jedoch "keine Anhaltspunkte" für Auswirkungen auf die strukturelle Stabilität des Flugzeugs - die Behörde stuft die Materialabnutzung eher als Wartungsproblem "und beabsichtigt derzeit nicht, Maßnahmen zu ergreifen".

"Andere Fluggesellschaften haben keine Schäden am Lack oder der Schutzschicht gemeldet", sagte die Sprecherin. Die Angelegenheit belastet die Geschäftsbeziehungen zwischen Airbus und Qatar Airways - die Airline lehnt Auslieferungen neuer A350 derzeit ab.