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Norwegian wehrt sich gegen eine drohende Millionenstrafe in Norwegen. Die Airline will einen Zahlbescheid der norwegischen Umweltbehörde über umgerechnet rund 37,5 Millionen Euro vor Gericht anfechten, melden norwegische Medien.
Offenbar hat es das Management im Krisenjahr 2020 versäumt, ausreichend CO2-Zertifikate am Markt zu beziehen. Laut der norwegischen Umweltbehörde hatte Norwegian am Stichtag, dem 30. April 2021, nur 15.039 statt der erforderlichen 387.857 Zertifikate vorlegt - die Behörde fordert jetzt 399,7 Millionen Kronen von der Airline.
Jacob Schram hatte sich im März 2021 mit Gläubigern und Aktionären auf einen Restrukturierungsplan für Norwegian verständigt - und einen drohenden Kollaps knapp abgewendet. Die Airline stellt das defizitäre Langstreckengeschäft ein und will mit 50 Boeing 737-800 ein auf den Norden ausgerichtetes Europanetz aufziehen.
Im August 2021 konnte Norwegian mit 790.000 Passagieren und einer Auslastung von 72,6 Prozent gegenüber 2020 immerhin wieder Boden gutmachen - Vorkrisen-Zahlen liegen gleichwohl in weiter Ferne: im August 2019 hatte Norwegian noch 3,5 Millionen Passagiere befördert.
Norwegian feuerte Krisenmanager
Trotz der aller Zwischenerfolge musste Norwegian-Sanierer Schram Ende Juni seinen Schreibtisch an den bisherigen Finanzchef Geir Karlsen übergeben.
Der völlig überraschende Wechsel an der Unternehmensspitze steht zumindest zeitlich in einem Zusammenhang mit der möglichen Zertifikate-Panne bei Norwegian: Norwegens Umweltbehörde hatte Norwegian im Juni erstmals über die beabsichtigte Strafzahlung unterrichtet.
© aero.de | Abb.: Norwegian | 27.09.2021 11:31
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