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P2F - Passenger to Freighter. Das ist momentan für viele ausrangierte Airliner die Zauberformel, um nicht vorzeitig in Einzelteilen auf dem Schrott zu landen. Der Umbau vom Passagierjet zum Frachtflugzeug bietet Raum für eine zweite Karriere - und die Nachfrage am Markt wächst stetig weiter.
Der Boom im Online-Handel sorgt dafür, dass verstärkt auch kleinere Jets für den Frachtverkehr im Trend sind. Boeing bietet deshalb bereits seit Längerem ein Umbauprogramm für seinen Brot-und-Butter-Jet 737 an, und auch den Airbus A321 gibt es seit Anfang 2020 als konvertierten Vollfrachter mit Ladetor und Platz für 14 Frachtpaletten.
Angeboten wird die A321P2F von den Elbe Flugzeugwerken (EFW) aus Dresden, die Umbauten selbst finden bei ST Engineering in Singapur statt. Die EFW sind ein Joint Venture von ST Engineering und Airbus.
Erstflug mit Ladeluke
Singapur war nun am 8. Dezember auch der Schauplatz für den Erstflug eines weiteren Umbaufrachters: Zum ersten Mal hob sich an diesem Tag am Seletar Aerospace Park eine zum Frachter verwandelte A320 in den Himmel.
Die A320P2F, so ihr neuer Titel, soll das Portfolio der EFW künftig nach unten abrunden - ergänzt das Neumitglied unter den Airbus-Konvertiten doch die größere Schwester A321P2F und die noch größere A330P2F. Seit März befand sich die als Erstling auserkorene A320 mit der MSN 2737 zum Umbau in Singapur.
Nun besitzt der Ex-Airliner, der einst für TAM aus Brasilien und später für IndiGo flog, eine hydraulisch betätigte, 3,6 mal 2,2 Meter große Frachttür auf der Backbordseite, einen verstärkten Kabinenboden mit Rollen und Kapazitäten für maximal 21 Tonnen Nutzlast.
Besser als die 737?
Im Hauptdeck der A320P2F finden eine Palettenposition und zehn ULD-Container Platz, das Unterdeck fasst weitere sieben ULD-Container. Das bedeute unterm Strich "deutlich mehr Nutzlast und containerisiertes Volumen" als etwa die Boeing 737BCF zu bieten habe, freuen sich die EFW. Die A320P2F biete darüber hinaus "den niedrigsten Treibstoffverbrauch ihrer Klasse."
Zudem heben die Dresdner hervor, dass sich A320P2F und A321P2F dank ihres standardisierten Fly-by-Wire-Cockpits im Einsatz ideal ergänzen und von denselben Crews geflogen werden können.
Die Zulassung der Maschine erwarten die EFW im Lauf des kommenden Jahres. Einen ersten Kunden gibt es auch schon: die Vaayu Group aus dem US-Bundesstaat Washington möchte fünf A320P2F leasen.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: ST Engineering | 11.12.2021 09:06
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