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Gekündigte Tui-Piloten erzielen Erfolge vor Gericht

TUIfly Boeing 737-800
TUIfly Boeing 737-800, © NUE

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HANNOVER - Milliardenverluste, Spardruck, Jobabbau: 2020 und 2021 waren für Tui extrem. Der Reisekonzern peilt im Sommer nun ein Geschäft wie vor Corona an. Die Belegschaft fordert eine Rückkehr zu mehr eigenem Flugbetrieb ein. Gekündigte Piloten wird Tui nicht so einfach los.

Das Reisegeschäft läuft wieder an. "Die Nachfrage ist über alle Märkte hoch", sagte Tui-Chef Fritz Joussen diese Woche nach Vorlage der jüngsten Quartalsbilanz. Im April will der Konzern 700 Millionen Euro aus erhaltenen Staatshilfen zurückzahlen.

Intern rumort es bei Tui unterdessen weiter. Der Konzern hat seinem Flugbetrieb in der Krise deutlich die Flügel gestutzt. Nach zähen Verhandlungen stand Anfang 2021 ein Kompromiss: Tuifly schrumpft von 35 auf 22 Flugzeuge. nachdem der Konzern die Flotte anfänglich halbieren wollte.

Die fehlende Flugkapazität ersetzt Tui mit externen Anbietern. Eurowings und Condor werden für Tui Feriengäste fliegen. Wer diesen Sommer einen Tui-Urlaub bucht, wird die Reise in vielen Fällen aber auch an Bord reiner Charterairlines wie SmartLynx oder European Air Charter antreten.

"Auf zahlreichen ehemaligen Strecken ihrer deutschen Fluggesellschaft setzt TUIfly externe Airlines ein", teilte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit diese Woche mit. "Eigene Kapazitäten sind nach dem Kahlschlag im vergangenen Jahr nicht mehr ausreichend vorhanden."

Im Zuge der Flottenverkleinerung hatte TUIfly zahlreichen Pilotinnen und Piloten gekündigt. "Bislang wurden aber alle 78 Kündigungsschutzklagen der betroffenen Cockpit-Beschäftigten im Hauptsacheverfahren gewonnen", teilte die Gewerkschaft jetzt mit und forderte eine "Kursanpassung" des Konzerns.

Krise ausgenutzt

"Dass für besondere Spitzenzeiten externe Kapazitäten auch bei TUI eingesetzt werden, ist eine Sache", sagte Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit. "Wir sehen aber den ganz massiven Einsatz von oftmals untarifierten Fremdanbietern."

Die Piloten werfen Joussen vor, die Corona-Krise trotz Milliardenhilfen für eine Auslagerung von Jobs auszunutzen. "Wir begrüßen deshalb die einhellige Haltung der deutschen Gerichte zu den zu Unrecht erfolgten Kündigungen, wenngleich sich die Urteile nicht auf Tarifflucht stützen", heißt es von Cockpit.
© aero.de | Abb.: TUIfly | 10.02.2022 07:28

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Beitrag vom 10.02.2022 - 14:37 Uhr
da schaut der jacobi aber!

hahahahas


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