Bericht der Wehrbeauftragten
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Bundeswehr hat zu wenig Piloten

Pilot bei der Luftwaffe
Pilot bei der Luftwaffe, © Luftwaffe / Metternich

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BERLIN - Die Personallage bei den Pilotinnen und Piloten der Bundeswehr bleibt weiterhin herausfordernd, so der Jahresbericht der Wehrbeauftragten für 2021. Zwar gab im vergangenen Jahr etwas mehr Piloten im Heer und bei der Luftwaffe, jedoch nimmt die Zahl der Piloten bei der Marine weiter ab.

Die Anzahl der Flugzeugführerinnen und -führer in der Bundeswehr hat sich im Berichtsjahr leicht erhöht, so etwa bei den Hubschrauberpilotinnen und -piloten im Heer und bei der Luftwaffe sowie den Strahlflugzeugführerinnen und -führern, heißt es.

Demgegenüber ist der Besetzungsgrad des fliegerischen Personals bei den Marinefliegerinnen und -fliegern zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 30. September 2021 weiter gesunken, nämlich auf 56 Prozent bei den Hubschrauberpilotinnen und -piloten und 83 Prozent bei den Flächenflugzeugführerinnen und -führern.

Die Bundeswehr erhofft sich weitere Einstellungen in den fliegerischen Dienst auch durch die Neufassung der Soldatenlaufbahnverordnung. Dort ist in § 45 die Möglichkeit einer Direkteinstellung für Inhaberinnen und Inhaber besonderer Fähigkeitsnachweise geregelt, wie beispielsweise einer Berufsflugzeugführerlizenz. Diese Direkteinstellungsmöglichkeit besteht nunmehr in der Laufbahn der Offiziere des militärfachlichen Dienstes.

Die Einstellung erfolgt mit dem Dienstgrad Leutnant oder sogar als Oberleutnant beziehungsweise als Hauptmann, wenn die Bewerberinnen und Bewerber bestimmte hauptberufliche Tätigkeiten nachweisen können. Es ist zu begrüßen, dass die Bundeswehr sich auf unterschiedlichen Ebenen um Lösungsansätze für den Personalmangel im fliegerischen Dienst bemüht, so die Wehrbeauftragte Eva Högl.
© KS/flugrevue.de, aero.de | Abb.: Luftwaffe / Metternich | 17.03.2022 21:12

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Beitrag vom 19.03.2022 - 15:19 Uhr
Bei aller berechtigten Kritik, bleiben wir bitte realistisch. Es wird mit Sicherheit nicht ein "Großteil" von 100 Milliarden bei Beratungsfirmen landen. Ohnehin handelt es sich dabei eher um eine Chiffre ursprünglich aus rechten und linken Kreisen, die je nach gusto entweder die erste Frau an der Spitze des BMVg verunglimpfen oder das Sujet von der korrupten Verzahnung von Militär und Wirtschaft melken wollten. Externe Berater werden übrigens von allen Ministerien angeheuert, und obwohl damit in der Tat oft Geld verbrannt wird, reden wir hier pro Ressort eher über zweistellige Millionen- statt Milliardenbeträge. Also immer mit der Ruhe.

Auch was Ihren zweiten Kritikpunkt angeht, bin ich anderer Meinung. Die Liste dessen, was die Bundeswehr benötigt, ist seit Jahren bekannt, und egal was man jetzt davon beschafft, falsch machen kann man eigentlich nichts. Es entbehrt nicht einer gewissen Komik, dass nun ausgerechnet die SPD sich anschickt, diese Liste abzuarbeiten, nachdem sie in den Koalitionsverhandlungen 2013 und 2017 CDU/CSU noch dazu gezwungen hatte, diese zurückzustellen. Allein die Kosten für eine letzte Lebensdauerverlängerung der uralten CH-53G-Hubschrauber und Tornado-Jagdbomber, die wegen der Verzögerungen durch die damalige Blockadehaltung des jetzigen "Machers" Olaf Scholz nötig wurde, belaufen sich auf ca. €3 Milliarden.
Beitrag vom 19.03.2022 - 14:49 Uhr
Meine Befürchtung ist das ein Großteil das Geldes - wie fast üblich - wieder in den Taschen von 'Berater:innen' landet, bzw. Dinge (es soll ja schnell gehen) hektisch angeschafft werden, die in der Praxis nur unzureichend ihren Zweck erfüllen bzw. eigentlich gar nicht gebraucht werden oder nicht wirklich zu mindestens 90 % dem eigentlich nötigen Zweck entsprechen bzw. wir gar kein fachkundiges Personal haben, welches diese Waffen(systeme) bedienen kann.
Beitrag vom 19.03.2022 - 03:28 Uhr
Na so eine Überraschung. Das ist doch eine Überraschung, oder?

Für große Teile der Politik ist es eine Überraschung, weil sie dem Bericht der/des Wehrbeauftragten noch weniger Beachtung schenkt als den Warnungen anderer Experten. Deutschlands Verhältnis zur Bundeswehr und den Kosten, die sie verursacht, erinnert an einen Autobesitzer, der sich einige Jahre lang die paar Kröten zusätzlich für Motorenöl spart und dann ganz entgeistert dreinschaut, wenn er plötzlich eine dicke Rechnung für einen neuen Motor präsentiert bekommt, weil der alte in die Luft geflogen ist. Es bräuchte auch kein 100 Milliarden-Investitionsprogramm, wenn man in den vergangenen Jahrzehnten alljährlich nur geringfügig mehr Geld in die Hand genommen hätte.


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