"First-Mover-Vorteil"
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Turkish Airlines wird für ihren Mut belohnt

Turkish Airlines Airbus A350-900
Turkish Airlines Airbus A350-900, © Airbus

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ISTANBUL - Turkish Airlines agierte 2022 im internationalen Geschäft mutiger als der Wettbewerb. Das zahlt sich aus - die Airline überschritt im zweiten Quartal in allen wesentlichen Kennziffern die Vergleichswerte von 2019 deutlich. Bei den weiteren Prognosen bleibt das Management hingegen vage.

Zwölf Prozent mehr Passagierkapazität, 43 Prozent mehr Umsatz: Turkish Airlines hat im zweiten Quartal 2022 die keinesfalls niedrigen Schwellen des Vergleichszeitraums 2019 locker überschritten - und dabei den operativen Gewinn von 10 Millionen auf 520 Millionen US-Dollar mehr als verfünfzigfacht.

In Istanbul hatte man den richtigen Riecher. Mit einem mutigen Kapazitätsausbau hat sich Turkish Airlines schneller aus der Deckung gewagt als viele Konkurrenten.

"Wir hatten einen First-Mover-Vorteil", sagte Turkish-Finanzvorstand Murat Seker nach Vorlage der Quartalsbilanz. "Unser Netzwerk ist wieder breit gefächert und bietet jede Menge Transitmöglichkeiten."

Mit knapp über 18 Millionen Passagieren und einer Auslastung von rund 80 Prozent bewegte sich Turkish Airlines im zweiten Quartal auf Höhe der Vorkrisenwerte. Triebfeder dieser bemerkenswerten Erholung ist der internationale Verkehr, auf den Turkish Airlines auch im weiteren Jahresverlauf setzt.

Breite Prognosespanne


Im Juli 2022 verbuchte die Star-Alliance-Airline 21 Prozent mehr internationale Passagiere als im Juli 2019. Noch ziehe Nachfrage zwar weiter an, schränkte Seker ein. "Aber wir behalten unsere Buchungen und makroöknomische Faktoren genau im Blick, um eine etwaige Abschwächung frühzeitig zu erkennen."

Zeitgleich ringt auch Turkish Airlines mit Herausforderungen im Flugbetrieb - zuletzt musste die Airline Hunderte Flüge kurzfristig aus dem Flugplan streichen.

Drohende Bereederungsengpässe türkischer Airlines will die türkische Zivilluftfahrtbehörde DGCA mit einer umstrittenen sechsmonatigen Sperrfrist vor einem Wechsel türkischer Piloten ins Ausland entschärfen. Denn die stehen gerade besonders bei der Konkurrenz am Persischen Golf wieder hoch im Kurs.

Die Variablen spiegeln sich in breiten Prognosespannen des Managements für den weiteren Jahresverlauf wider: Turkish Airlines will im laufenden Quartal zwischen 10 bis 20 Prozent mehr Kapazität produzieren als 2019 und im vierten Quartal zwischen 5 und 15 Prozent über den Vorkrisenwerten ins Ziel gehen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 18.08.2022 11:27

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Beitrag vom 19.08.2022 - 15:55 Uhr

Alleine das Urlaubsgeschäft (über die Töchter) aus Deutschland im Frühling und Sommer war doch enorm!
(und laut Freunden von mir - Juni 22 - waren da nicht mal 1/4 soviel Russen in den Ressorts, wie sonst).


Es sind auch weniger russische Touristen die in die Türkie fliegen. Wer in Russland aus welchem Grund auch immer ins westliche Ausland fliegen will/muss macht das grossteils über die Türkie. Das füllt auch die Internationalen Routen.
Beitrag vom 19.08.2022 - 09:42 Uhr
Natürlich meinte ich "Klitsche" - immer diese Autokorrektur.
Ein (un)schönes Beispiel dafür, wie wir Menschen uns - unbewusst - immer mehr von 'der Technik' abhängig machen - siehe auch den heutigen Artikel über die "verpennte" Landung auf aero.de... .
Beitrag vom 19.08.2022 - 09:04 Uhr
Ich glaube nicht, dass die Umsatz- und Gewinn- Steigerungen nur durch die 'Russland- Flüge' erzielt wurden.

Die haben tatsächlich, viel früher als alle renommierten Airlines, ihren Flugplan/Anzahl der Flüge (z.B. aus jeder "Klischee" in Deutschland), wieder hochgefahren.

Alleine das Urlaubsgeschäft (über die Töchter) aus Deutschland im Frühling und Sommer war doch enorm!
(und laut Freunden von mir - Juni 22 - waren da nicht mal 1/4 soviel Russen in den Ressorts, wie sonst).

Und auch in anderer Länder (z.B. in Asien) sind die viel früher mit höheren Kapazität bzw. überhaupt geflogen. Hier z.B. die Mongolei - da ist nicht mal die mongolische Airline MIAT selbst aus Europa hingeflogen - die Türken schon.

Als m.E. ist die Überschrift und der Artikel schon so gerechtfertigt.



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