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Lufthansa vor Pilotenstreik bei Frachttochter

Lufthansa Cargo Boeing 777F
Lufthansa Cargo Boeing 777F, © Lufthansa Cargo

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FRANKFURT - Lufthansa steuert auf einen offenen Tarifkonflikt mit den Konzernpiloten zu. Nach Informationen von aero.de sind Sondierungen zwischen Lufthansa und der Vereinigung Cockpit geplatzt. Die Zeichen stehen auf Streik - davon sollen Passagiere laut Konzernkreisen vorerst allerdings verschont bleiben.

Lufthansa und Piloten trennen sich ergebnislos. "In vier Terminen haben wir versucht, einen Weg für weitere Gespräche zu finden", informierte die Konzerntarifkommission die Lufthansa-Pilotinnen und - Piloten am Freitagabend über das Scheitern der Sondierungen. "Ein Ergebnis konnte leider nicht erzielt werden."

Nach Informationen von aero.de steht jetzt ein Streik bei der Frachttochter Lufthansa-Cargo im Raum. Cockpit hatte im Juli mit einer Urabstimmung ein Mandat für Streikmaßnahmen der Mitglieder eingeholt - bei Lufthansa Cargo hatten 99,3 Prozent der Teilnehmer dafür gestimmt.

Konzern und Vereinigung Cockpit hatten in den jüngsten Terminen um Eckpunkte für weitere Verhandlungen in einem "geschlossenen Raum" gerungen. Lufthansa habe sich nicht auf Vorbedingungen der Gewerkschaft, insbesondere eine Aussetzung der Vorbereitungen für die neue Plattform Cityline 2, eingelassen, hieß es am Freitagabend aus Verhandlungskreisen.

Lufthansa hatte den Piloten zuletzt eine Wiederaktivierung der im Dezember 2021 gekündigten Flottenzusage in Aussicht gestellt.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 19.08.2022 20:21

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Beitrag vom 20.08.2022 - 21:24 Uhr
Bei den LCCs wird auch gestreikt, etwa bei Ryanair in Spanien seit Monaten. Es ist natürlich schwer zu streiken, wenn 1. die gewerkschaftliche Organisation meist schwach oder nicht vorhanden ist, 2. Flugzeuge und Personal mit einem „Fingerschnippen“ verschoben werden kann, 3. man nicht umsonst Länder mit meist sehr arbeitgeberfreundlichen Gesetzen als Sitz hat, 4. so mancher es dort einfach „aushält“, wenn nicht gar Pay2fly macht, um schnell Stunden zu sammeln und später mal woanders zu arbeiten, 5. man sich mit Point2Point im Gegensatz zum Hubkonzept nicht ganz so abhängig von Bodenprozessen bzw. einzelnen Airports macht, kaum Umsteiger mit allen Folgeprozessen hat, uvm.
Da steht man auch arbeitsrechtlich noch bei ganz anderen Problemen; Stichwort Scheinselbständigkeit, Sozialabgaben, Druck auf Crews vom tanken bis zum Thema Fatigue,…

Bei den Punkten 1-3 + 5 gebe ich Ihnen recht!
Zu Punkt 4: Es scheint zwar als würden es viele nur "aushalten", aber tatsächlich wächst auch dort die Unzufriedenheit immer weiter. Inzwischen gibt es auch im Cockpit einen enormen Schwund in Richtung Europa und Mittlerer Osten. Pay-2-fly gibt es im Moment übrigens gar nicht, nicht mal bei den Cadets. In England musste Ryanair übrigens schon deutlich die Piloten Gehälter erhöhen und mit der Konkurrenz gleichziehen, sonst stünden sie nämlich ziemlich bald ohne Piloten da.
Zum Thema Tanken: Der Mythos hält sich wohl immer noch ziemlich hartnäckig. :-) Druck beim Tanken gibt es nicht. Natürlich sollte man nicht Grundlos Sprit verschwenden und bei bestem Wetter 5t mehr einpacken, aber wenn die Crew mehr Sprit will gibt es auch mehr Sprit. Das letzte Wort hat immer der CPT, ohne wenn und aber.
Auch das Thema Fatigue ist zur Zeit eigentlich kein großes Thema. Im Sommer fliegt man vielleicht mal am Limit, aber die gesetzlichen Zeiten werden alle eingehalten und das Roster ist stabil und beständig. Nicht alles ist also so schlecht wie es scheint. ;-)


Oh doch, das bekommt man nur nicht so mit, weil es nicht in D ist. Aktuell streiken die Piloten und Kabine der Easy in Spanien, Kabine Ryan in Spanien.

Man würde es vielleicht sogar mehr mitbekommen wären die Gesetze in Spanien nicht so Arbeitgeberfreundlich und die Gewerkschaften nicht so schwach. Es brodelt auf jeden Fall gewaltig.
Beitrag vom 20.08.2022 - 15:57 Uhr
Auf 2 Dinge auf dieser Welt kann man sich echt verlassen.

1. Die DB ist zu spät.

2. Irgendwer bei der LH streikt immer.

Da sieht man auch mal was man alles besser machen kann, ich meine braucht es dieses Teile & Hersche, und ist es wirklich so schwer einen übergreifenden fairen Konzerntarifvertrag abzuschließen?`
Klar, die Sparten - Gewerkschaften wollen auch ihre Daseinberechtigung, aber wenn ich mir die LCC anschaue, da streikt irgendwie nie jemand?

Es ist mMn das Ergebnis von Umständen, die mit der Privatisierung begannen und im Outsourcing im Stile eines CS seinen bisherigen Höhepunkt fand. Man wollte und will das Personal gegeneinander ausspielen können und wenn jede einzelne Sparte aber mal für ihre Interessen auch eintritt, gibt man sich als das große Opfer dieser Zersplitterung.

Natürlich! Und ohne „Zersplitterung“ würde auf Streiks verzichtet werden und alle Mitarbeiter hätten sich zufrieden in Bescheidenheit geübt.
„Ironie off“


Völlig ohne Verwerfungen wahrscheinlich nicht, doch davon war ja auch nicht die Rede. Es ist doch vielmehr völlig klar, dass man umso mehr Streiks oder generell operationelle Verwerfungen riskiert, je mehr einzelne Bereiche ich für alles habe. Komlexität hat seinen Preis, u.A. eben dass man immer mehr Teilinteressen in einem Konzern berücksichtigen muss.

Wieso? Die Zielsetzung der Arbeitnehmer (z.B. "ich will so viel verdienen wie der Arbeitnehmer im Land XY" - ist ja ein beliebtes Argument) ändert sich doch nicht, wenn Sie keine Zersplitterung haben. Nur dass die Macht der Arbeitnehmer dann natürlich ungleich größer wäre. Deswegen wird ja immer weiter "geteilt".
Beitrag vom 20.08.2022 - 15:14 Uhr
Auf 2 Dinge auf dieser Welt kann man sich echt verlassen.

1. Die DB ist zu spät.

2. Irgendwer bei der LH streikt immer.

Da sieht man auch mal was man alles besser machen kann, ich meine braucht es dieses Teile & Hersche, und ist es wirklich so schwer einen übergreifenden fairen Konzerntarifvertrag abzuschließen?`
Klar, die Sparten - Gewerkschaften wollen auch ihre Daseinberechtigung, aber wenn ich mir die LCC anschaue, da streikt irgendwie nie jemand?

Es ist mMn das Ergebnis von Umständen, die mit der Privatisierung begannen und im Outsourcing im Stile eines CS seinen bisherigen Höhepunkt fand. Man wollte und will das Personal gegeneinander ausspielen können und wenn jede einzelne Sparte aber mal für ihre Interessen auch eintritt, gibt man sich als das große Opfer dieser Zersplitterung.

Natürlich! Und ohne „Zersplitterung“ würde auf Streiks verzichtet werden und alle Mitarbeiter hätten sich zufrieden in Bescheidenheit geübt.
„Ironie off“


Völlig ohne Verwerfungen wahrscheinlich nicht, doch davon war ja auch nicht die Rede. Es ist doch vielmehr völlig klar, dass man umso mehr Streiks oder generell operationelle Verwerfungen riskiert, je mehr einzelne Bereiche ich für alles habe. Komlexität hat seinen Preis, u.A. eben dass man immer mehr Teilinteressen in einem Konzern berücksichtigen muss.


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