A320neo-Hochlauf
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Pratt & Whitney distanziert sich von Airbus-Zielen

Airbus wartet auf Triebwerke
Airbus wartet auf Triebwerke, © Airbus

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LAGUNA BEACH - Der Lieferstau bei Triebwerken gefährdet den Jahresendspurt bei Airbus - Pratt & Whitney wird einige für 2022 zugesagte Getriebefans für die Serien A220 und A320neo erst Anfang 2023 liefern. Der Programmpartner zweifelt zudem an der Machbarkeit der von Airbus gesteckten Hochlaufziele.

Airbus hat das Jahresziel für 2022 bereits von 720 auf 700 Flugzeuge zurückgedreht. Fehlende Teile und Personalengpässe bei Triebwerkspartnern stellen zunehmend auch die diese Prognose in Frage.

Der Getriebefanhersteller Pratt & Whitney mache inzwischen zwar Boden gut, sagte der Chef des Mutterkonzerns Raytheon Technologies, Greg Hayes, laut "Reuters" auf einer Analystenkonferenz in den USA. Einige Auslieferungen werden aber ins erste Quartal 2023 schwappen.

Airbus-Konzernchef Guillaume Faury hatte Anfang August eingeräumt, dass es mit den Jahreszielen eng werden könnte. "Die Schwierigkeiten in der Lieferkette zwingen uns, den Hochlauf anzupassen", sagte Faury. Vielen Flugzeugen fehlten aktuell aktuell nur die Triebwerke zur Auslieferung. "Wir bauen derzeit Gleiter."

Die Nachfrage nach A320neo und A321neo ist weiter riesig, das Etappenziel von 65 Flugzeugen pro Monat will Airbus inzwischen aber nicht mehr Mitte 2023 sondern erst Anfang 2024 erreichen. Derzeit hat Airbus die Produktion auf rund 50 A320neo pro Monat getaktet, 2025 will der Konzern eine 75er-Rate erzielen.

Maximal 65 A320neo pro Monat

Hayes hält das für zu ambitioniert. "Wir gehen davon aus, dass Airbus 2025 bei 65 Flugzeugen pro Monat stehen wird, (...) das ist machbar." Boeing werde die 737 MAX bis dahin auf eine Monatsrate von 42 bis 48 Flugzeuge gehievt haben.

Der Airbus-Konkurrent sitzt mit einem vollen Auftragsbuch ebenfalls auf glühenden Kohlen, musste seine Hochlaufpläne aber ebenso wieder einfangen. Wegen fehlender Triebwerkslieferungen lässt Boeing die Produktion der 737 MAX vorerst weiter auf der halbwegs sicheren Rate von 31 Flugzeugen pro Monat laufen.

"Leider mussten wir die Entscheidung treffen, nicht so schnell auf 38 zu erhöhen, wie wir es ursprünglich geplant hatten", sagte Boeing-Chef Dave Calhoun im Juli. "Das ist ganz offen gesagt auf diese Einschränkung (bei Triebwerken, Red.) zurückzuführen." Und Calhoun rechnet aber nicht mit schneller Entpannung.

Erst in "drei bis fünf Jahren" werde sich die Lage stabilisieren, sagte der Boeing-Chef. So viel Zeit werde die Lieferkette für Investitionen und die Einstellung und Qualifizierung neuer Mitarbeiter benötigen. In der Zwischenzeit bedient sich Boeing an geparkten 737 MAX.
© aero.de | 15.09.2022 07:16

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Beitrag vom 17.09.2022 - 12:54 Uhr
P&W bzw. deren Partner/ Zulieferer sind tatsächlich am Limit.

Das hat mit Russland rein garnichts zu tun.

Titan und co. gibts auch anderswo.
Beitrag vom 15.09.2022 - 11:31 Uhr
Liegt es schlichtweg nicht auch daran, dass demnächst sowieso massenhaft Rohstoffe für den Flugzeugbau fehlen werden, insbesondere Titan? Die illegale „Sonderoperation“ im Osten verunmöglicht ja Importe dieses seltenen Metalls…
Beitrag vom 15.09.2022 - 10:06 Uhr
Bei dem Nachfolger oder der A225 sollte RR auch mit UltraFan in dieser Schubklasse Triebwerke für Airbus anbieten. Es mag sicher richtig sein, dass die Lieferketten angespannt sind. Aber hier ist viel mehr Musik drin. Scheinbar gibt es Druck Airbus nicht zu weit weg ziehen zu lassen.


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