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Swiss-Piloten lehnen Tarifangebot ab

Swiss Airbus A320
Swiss Airbus A320, © Swiss

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ZÜRICH - In der Auseinandersetzung um einen neuen Gesamtarbeitsvertrag haben die Swiss-Piloten ein aufgebessertes Angebot der Fluggesellschaft abgelehnt. Die Piloten halten das Angebot für ungenügend. Nun drohen sie mit Streik. Die Vorstellungen liegen noch weit auseinander.

Die Swiss habe Verbesserungen von über 60 Millionen Franken gegenüber dem abgelehnten GAV 2022 in Abhängigkeit des Geschäftsgangs vorgelegt, teilte die Lufthansa-Tochter am Freitag mit.

"Auch gegenüber dem letzten Gesamtarbeitsvertrag aus dem Jahr 2018 stellt dieses Angebot eine deutliche Verbesserung dar. Dies trotz der durch die Corona-Pandemie gestiegenen Schuldenlast und der unsicheren Weltwirtschaftslage."

Die Pilotengewerkschaft Aeropers habe dagegen Forderungen im Umfang von über 200 Millionen Franken gestellt, hieß es. Die Forderungen von Aeropers würden über die vereinbarte Vertragslaufzeit von vier Jahren die Cockpitpersonalkosten von rund 1 Milliarde um total über 200 Millionen Franken erhöhen.

"Die Swiss bedauert die Ablehnung durch den Aeropers-Vorstand", schrieb die Airline. Die Swiss wolle nach wie vor einen neuen Gesamtarbeitsvertrag mit den Piloten abschliessen und stehe für weitere Verhandlungen zur Verfügung.

Piloten bereiten sich auf Streik vor

Nun drohen die Piloten mit Streik. Da die Swiss "nicht ausreichend auf die berechtigten Interessen ihrer Pilotinnen und Piloten eingegangen" sei, beginne heute der Abstimmungsprozess über eine Arbeitsniederlegung, schrieb Aeropers in einer Mitteilung. "Falls die Mitglieder dem Antrag des Vorstandes zustimmen und die Geschäftsleitung der Swiss in der Zwischenzeit kein deutlich verbessertes Angebot vorlegt, sind ab dem 17. Oktober Streikmaßnahmen möglich."

Die Swiss habe den Piloten "keine andere Wahl" gelassen, als den GAV abzulehnen, hieß es weiter. Denn der Vertrag sei in einer Phase von großer Unsicherheit ausgehandelt worden. Nun habe die Airline aber "sehr gute Jahreszahlen präsentiert" und der Aufschwung in der Luftfahrt gehe unvermindert weiter.

"Trotz all dieser Entwicklungen betrachtet die Geschäftsleitung den von ihren Mitarbeitenden klar abgelehnten GAV 2022 immer noch als ausgewogen und will jedes Zugeständnis an die Piloten mit Gegenforderungen ausgleichen", so die Pilotengewerkschaft. Darum würden jetzt weitere Optionen vorbereitet.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus | 16.09.2022 15:39

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Beitrag vom 21.09.2022 - 20:50 Uhr
Giften sich in diesem Forum eigentlich nur noch Piloten an, die einander die Gehaltserhöhungen nicht gönnen wollen?
Beitrag vom 20.09.2022 - 10:46 Uhr
@JordanPensionär

Ich kann verstehen, dass Sie diese Diskussion abbrechen wollen, trotzdem bitte ich Sie, kurz diesen, wahrscheinlich letzten, Kommentar von mir zu lesen bzw. zur Kenntnis zu nehmen.

Ich will Ihnen zeigen, wie sich bei meinem Arbeitgeber die Gesamtpersonalkosten zusammensetzen:

60.126 Bruttogehalt
6.313 Urlaubs-/Weihnachtsgeld
7.215 Überstunden- und Wochenendzuschläge
11.258 Sozialabgaben und BG-Beiträge
5.126 Betriebliche Altersversorgung
2.203 Personaldienstleistungen (ärztl. Dienst, Arbeitssicherheit, Kantinenzuschuss, Betriebsrat, Sozialberatung, …..)
790 Allg. Infrastruktur (Parkhaus, Werksverkehr, Job Ticket, ….)
3.814 Infrastruktur (Mobiltelefonie, IT-Infrastruktur, …..)

98.845 Gesamtpersonalkosten

Das Bruttogehalt liegt in diesem Fall bei 60 Prozent der Gesamtpersonalkosten.
Würde man 194.000 als Gesamtpersonalkosten zugrunde legen, ergäbe sich ein Bruttolohn von 116.000. Natürlich passt das jetzt nicht wegen Beitragsbemessungsgrenzen etc. , aber selbst bei 70 Prozent würde man bei 135.000 landen.
Bei allem, was ich über Pilotengehälter lese (hier im Thread von @Hobbes zwischen 70 und knapp 200 TSFr) erscheint mir die Angabe der Swiss über die Cockpitpersonalkosten jedenfalls nicht unrealistisch und - entschuldigen Sie den Seitenhieb - führen Ihre polemischen Unterstellungen ad absurdum.

Noch eine kleine Ergänzung zu oben geschriebenem:
Der Unterschied vom Bruttogehalt zu den Gesamtpersonalkosten sind größtenteils Nebenleistungen, die dem Arbeitnehmer zu Gute kommen.
Da diese unternehmens-, aber auch länderspezifisch sind, macht ein Vergleich mit anderen Unternehmen nur dann Sinn, wenn man alle Benefits berücksichtigt, was aber in der Praxis kaum möglich ist. Das Gehalt alleine reicht da nicht, es sei denn, man ist bereit, nur aufgrund eines höheren Gehalts den Arbeitgeber zu wechseln.
Beitrag vom 19.09.2022 - 18:49 Uhr
@JordanPensionär

Ich kann verstehen, dass Sie diese Diskussion abbrechen wollen, trotzdem bitte ich Sie, kurz diesen, wahrscheinlich letzten, Kommentar von mir zu lesen bzw. zur Kenntnis zu nehmen.

Ich will Ihnen zeigen, wie sich bei meinem Arbeitgeber die Gesamtpersonalkosten zusammensetzen:

60.126 Bruttogehalt
6.313 Urlaubs-/Weihnachtsgeld
7.215 Überstunden- und Wochenendzuschläge
11.258 Sozialabgaben und BG-Beiträge
5.126 Betriebliche Altersversorgung
2.203 Personaldienstleistungen (ärztl. Dienst, Arbeitssicherheit, Kantinenzuschuss, Betriebsrat, Sozialberatung, …..)
790 Allg. Infrastruktur (Parkhaus, Werksverkehr, Job Ticket, ….)
3.814 Infrastruktur (Mobiltelefonie, IT-Infrastruktur, …..)

98.845 Gesamtpersonalkosten

Das Bruttogehalt liegt in diesem Fall bei 60 Prozent der Gesamtpersonalkosten.
Würde man 194.000 als Gesamtpersonalkosten zugrunde legen, ergäbe sich ein Bruttolohn von 116.000. Natürlich passt das jetzt nicht wegen Beitragsbemessungsgrenzen etc. , aber selbst bei 70 Prozent würde man bei 135.000 landen.
Bei allem, was ich über Pilotengehälter lese (hier im Thread von @Hobbes zwischen 70 und knapp 200 TSFr) erscheint mir die Angabe der Swiss über die Cockpitpersonalkosten jedenfalls nicht unrealistisch und - entschuldigen Sie den Seitenhieb - führen Ihre polemischen Unterstellungen ad absurdum.

z.K.g.


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