LANGEN - In öffentlichen Einrichtungen wird es im Winter nicht allzu warm. In der Gaskrise gilt eine Höchsttemperatur von 19 Grad. Für bestimmte Tätigkeiten - insbesondere in der Flugsicherung - ist das auf Dauer zu wenig, warnen Betriebsärzte. Die DFS Deutsche Flugsicherung hat eine Entscheidung getroffen.
Die Energiesparverordnung zieht für öffentliche Gebäude eine klare Haltelinie - nicht über 19 Grad hinaus sollen Arbeitsplätze im Winter erwärmt werden.
Zu wenig - zumindest bei Tätigkeiten, die über längere Phasen bewegungsarm im Sitzen durchgeführt werden müssen, sagte der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werkärzte, Wolfgang Panter, der Deutschen Presse-Agentur. Als Beispiel nannte Panter die Bildschirmüberwachung am Leitstand von Fluglotsen.
"Unsere Betriebsärzte wissen natürlich, dass die klassischen Büroarbeitsplätze der DFS unter die 19-Grad-Regelung fallen", sagte eine DFS-Sprecherin aero.de. "Sie haben dazu keine Bedenken geäußert." Für die Arbeitsbereiche der Fluglotsen wird die DFS vom 19-Grad-Ziel aber abweichen.
"An den Arbeitsplätzen unseres betrieblichen Personals, also den Lotsenarbeitsplätzen in unseren Towern und Kontrollzentralen, wenden wir die 19-Grad-Regel nicht an", sagte Sprecherin. "Hier sieht unser technisches Konzept stark vereinfacht gesagt die Nutzung von Abwärme aus Serverräumen zur Beheizung der Räume vor."
Laut DFS muss in diesen Bereichen ohnehin "erst ab einer recht niedrigen Außentemperatur" im Minusbereich zusätzliche Wärme zugeführt werden. "Selbstverständlich nehmen wir als Unternehmen die Energiesparanstrengungen sehr ernst", sagte die Sprecherin. "In Foyers und Durchgangsräumen wird nicht geheizt."
© aero.de | Abb.: DFS | 07.10.2022 07:05
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de
registrieren oder
einloggen.
Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in
/homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line
2793
Beitrag vom 07.10.2022 - 13:44 Uhr
MWn arbeiten Fluglotsen maximal 2 Stunden am Stück und haben anschließend eine Pause. Meine Vermutung wäre nun, dass man damit deutlich weniger Zeit am Stück am Arbeitsplatz verbringt als in den meisten anderen Schreibtischjobs.
Bei den meisten anderen Schreibtischjobs trägt man aber auch nicht eine so große Verantwortung und hat gleichzeitig eine so geringe Fehlertoleranz. Von daher geht das aus meinen Augen vollkommen in Ordnung, selbst wenn man komplett von einer externen Versorgung abhängig wäre. In diesem Fall hat man aber das Glück, dass man nur sehr geringe Mengen zukaufen muss. Ein Win-Win für alle und kein Grund sich zu echauffieren.
Beitrag vom 07.10.2022 - 13:14 Uhr
Man könnte sich auch im Umkehrschluss fragen, ob die Server die offensichtlich genug Abwärme produzieren um ganze Gebäudekomplexe zu heizen denn auf dem aktuellen Stand der Technik sind.
Ja, sind sie.
Tatsächlich ist die Leistungsdichte (also Verlustleistung in W/m3) bei jeder neuen Servergenerationen höher als bei älteren.
https://www.golem.de/news/nachhaltigkeit-microsoft-rechenzentrum-liefert-fernwaerme-fuer-finnland-2203-163968.html
Zum Thema Fernwärme und Rechenzentrum gibt es einige Links.
Dieser Beitrag wurde am 07.10.2022 13:15 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.10.2022 - 12:32 Uhr
Haben Sie denn im Text auch gelesen, dass von einer zusätzlichen Heizung gesprochen wird wenn die Temperatur im Aussenbereich Minusgrade beträgt was in Deutschland nun wirklich keine absolute Seltenheit ist?
Man könnte sich auch im Umkehrschluss fragen, ob die Server die offensichtlich genug Abwärme produzieren um ganze Gebäudekomplexe zu heizen denn auf dem aktuellen Stand der Technik sind.
Kommentare (6) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
Warning: mysql_fetch_array() expects parameter 1 to be resource, boolean given in /homepages/18/d506720601/htdocs/_aero_de/pages/news_details.php on line 2793
Bei den meisten anderen Schreibtischjobs trägt man aber auch nicht eine so große Verantwortung und hat gleichzeitig eine so geringe Fehlertoleranz. Von daher geht das aus meinen Augen vollkommen in Ordnung, selbst wenn man komplett von einer externen Versorgung abhängig wäre. In diesem Fall hat man aber das Glück, dass man nur sehr geringe Mengen zukaufen muss. Ein Win-Win für alle und kein Grund sich zu echauffieren.
Ja, sind sie.
Tatsächlich ist die Leistungsdichte (also Verlustleistung in W/m3) bei jeder neuen Servergenerationen höher als bei älteren.
Zum Thema Fernwärme und Rechenzentrum gibt es einige Links.
Dieser Beitrag wurde am 07.10.2022 13:15 Uhr bearbeitet.
Man könnte sich auch im Umkehrschluss fragen, ob die Server die offensichtlich genug Abwärme produzieren um ganze Gebäudekomplexe zu heizen denn auf dem aktuellen Stand der Technik sind.