Pipeline-Leck
Älter als 7 Tage

BER sieht Kerosinversorgung gewährleistet

Betankung
Betankung, © Lufthansa

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BERLIN - Die Pipeline Druschba, die auch Deutschland mit russischem Erdöl versorgt, hat ein Leck. Der Vorfall erinnert an die Explosionen, die Löcher in die Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 rissen. Indirekt hängt auch der BER an der Pipeline. Der Flughafen fürchtet aber keine Engpässe.

An der Ölpipeline Druschba, durch die Öl aus Russland nach Europa fließt, ist in Polen ein Leck entdeckt worden. Die Ursache sei noch unbekannt, teilte der polnische Pipeline-Betreiber Pern am Mittwoch mit.

Nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums ist die Versorgungssicherheit in Deutschland trotz der Beschädigung gewährleistet. Die Raffinerien Schwedt in Brandenburg und Leuna in Sachsen-Anhalt erhielten weiter Rohöl über die Leitung, teilte eine Sprecherin des Ministeriums mit.

Die Raffinerie PCK im brandenburgischen Schwedt teilte mit, dass dort weniger Öl ankomme. "Aktuell findet die Rohöllieferung mit reduzierter Kapazität statt", hieß es. Die Versorgung der Region mit Treibstoffen und Heizöl sieht das Unternehmen derzeit aber nicht gefährdet.

Auch am Flughafen BER fürchtet man keine Kerosinengpässe. "Grundsätzlich bezieht der BER kein Kerosin selbst", sagte ein Sprecher aero.de. "Das Kerosin wird auf Basis von bilateralen Verträgen von Mineralölgesellschaften an die Fluggesellschaften geliefert. "Die Lieferungen an den BER erfolgen über die Schiene. Somit kann der BER von allen Richtungen beliefert werden."

Nach Informationen von Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) könnte es zwischen zwei und zehn Tagen dauern, bis die Pipeline repariert ist.

Ab Januar ohne russisches Öl

Die Beschädigung wurde laut dem polnischen Betreiber Pern am späten Dienstagabend an einem der beiden Stränge des westlichen Abschnitts der Leitung rund 70 Kilometer von der zentralpolnischen Stadt Plock gemeldet. Dies sei die Hauptleitung, über die das Rohöl nach Deutschland fließe.

Das Bundeswirtschaftsministerium beobachte die Lage und stehe mit allen betroffenen Stellen in engem Kontakt, sagte die Sprecherin in Berlin. "Sowohl in der PCK Schwedt wie auch in der Raffinerie Leuna wurden in den vergangenen Wochen bewusst vorsorglich die eigenen Ölvorräte vor Ort erhöht." Schwedt und Leuna bekämen zudem Öl aus den Häfen Rostock und Danzig.

Wegen des beschlossenen Ölembargos gegen Russland ab 1. Januar werden für Schwedt ohnehin Alternativen zur Ölversorgung benötigt. Die Bundesregierung hatte die Mehrheitseigner - zwei deutsche Töchter des russischen Staatskonzerns Rosneft - im September zudem unter staatliche Kontrolle gestellt.

Die Pipeline Druschba (Freundschaft) zählt zu den größten der Welt und liefert russisches Öl in mehrere Länder Mitteleuropas. Ihre Rohre verlaufen teils über und teils unter der Erde.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Lufthansa | 13.10.2022 06:48


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