BelugaST
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Airbus erobert Markt für Großfracht

Airbus BelugaST
Airbus BelugaST, © Airbus

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TOULOUSE - Mit der BelugaST steigt Airbus in das Geschäft mit übergroßer Fracht ein. Wegen des Ukraine-Kriegs und der Sanktionen gegen Russland ist die Charter-Nachfrage nach dem Großraumfrachter sprunghaft gestiegen. Jüngst flog eine BelugaST einen Airbus-Satelliten in die USA - mit einigen Tankstopps.

Die Alternativen für die Beförderung von übergroßer Fracht sind seit Ausbruch des Ukraine-Konflikts deutlich geschrumpft: Genau ein Exemplar existierte vom Riesenfrachter An-225 - dieses wurde bereits in den ersten Kriegstagen auf dem Werksflughafen von Hersteller Antonow zerstört.

Darüber hinaus waren die sechs An-124 der ukrainischen Antonov Airlines bislang für den Transport von übergroßer Fracht gefragt - doch zuletzt ist keine der sechs Maschinen eingesetzt worden.

"Wir haben Anfragen von Kunden erhalten, die bislang auf Antonow angewiesen waren", sagt Benoit Lemonnier, Managing Director bei Airbus Beluga Transport, der für die Flüge des Frachtriesen verantwortlichen konzerneigenen Fluggesellschaft Airbus Beluga Transport.

Dabei ist der europäische Konzern noch sehr neu im kommerziellen Transport von Frachtgütern. Gerade einmal einen Monat vor Beginn des Ukraine-Konflikts hatte Airbus im Januar angekündigt, mit dem Großraumfrachter BelugaST auch Aufträge von Fremdkunden anzunehmen.

Die fünf Flugzeug starke Flotte wurde vom europäischen Luftfahrtkonzern ursprünglich ausschließlich für den Transport eigener Flugzeugteile zwischen den Produktionsstandorten eingesetzt.

Nun wird das auf dem Airbus A300-600 basierende Muster für den eigenen Bedarf des Flugzeugbauers kontinuierlich vom Nachfolgermodell BelugaXL abgelöst. Die bietet bei zehn Prozent höherer Nutzlast (44 Tonnen) nahezu das doppelte Frachtvolumen und bei voller Zuladung fast die zweieinhalbfache Reichweite (4.000 Kilometer).

So werden Kapazitäten der abgelösten BelugaST frei. Zwei Flugzeuge stehen bereits für den gewerblichen Einsatz zur Verfügung, 2023 und 2024 sollen je eine weitere BelugaST hinzukommen. Die so freiwerdenden Kapazitäten der BelugaST will Flugzeugbauer Airbus nun für Aufträge unter anderem aus der Luft- und Raumfahrt, der Verteidigungsindustrie oder auch für humanitäre Missionen nutzen.

Bei ihrem ersten gewerblichen Mission Auftrag im Januar beförderte die Beluga ST einen Helikopter vom französischen Marignane nach Kobe, Japan. Sobald alle sechs BelugaXL im Dienst sind, will Airbus die Flotte der dann ausschließlich gewerblich fliegenden BelugaST als eigene Fluggesellschaft mit eigenem AOC (Air Operator Certificate) betreiben.

Mit vier Stopps in die USA

Jüngster gewerblicher Einsatz der BelugaST - der mittlerweile fünfte - war jetzt die Lieferung eines Kommunikationssatelliten nach USA. Ein Spezialcontainer schützte den von Airbus für Eutelsat gebauten Hotbird 13G während des Flugs im Frachtraum der Beluga. Auf dem Weg vom französischen Toulouse zum Kennedy Space Center in Cape Canaveral legte die Beluga Zwischenstopps in Lajes/Azoren, Gander/Kanada, Portsmouth/USA und Orlando/Florida ein.

Der Satellit soll am 1. November an Bord einer SpaceX Falcon9-Rakete ins All befördert werden. Der letzte Besuch einer Beluga in den USA ist bereits 13 Jahre her, auch damals war der Frachter für die Raumfahrtindustrie unterwegs: 2009 lieferte erTeile für die Internationale Raumstation ISS.
© FLUG REVUE - Christof Brenner | Abb.: Airbus | 24.10.2022 15:57

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Beitrag vom 25.10.2022 - 12:20 Uhr
@contrail55

Danke für den Link und die Informationen. In dem verlinkten Artikel steht, dass die Wartung in Leipzig sichergestellt ist und immer besser wird.

Es ist gut (und natürlich auch wichtiger) das die Flieger (hoffen wir das es mehr als einer pro Tag wird) wenigstens im die Ukraine fliegen und wichtige Güter dahin bringen.
Beitrag vom 25.10.2022 - 11:13 Uhr
Was ich nicht verstehe das man offensichtlich "Antonow" 'links liegen lässt'!?

Einige AN124 stehen doch einsatzbereit in Leipzig.

Das wäre doch dann auch eine Hilfe für das kriegsgebeutelte Land!

Ne herumstehende An124 ist ohne Crew aber herzlich nutzlos. Selbige dürfte an der Front kämpfen, denn es steht doch im Artikel, dass Airbus v.a Anfragen von früheren An-Kunden bekommt. Wenn die noch flögen, würden die Kunden sicherlich nicht wechseln.
Es ist ja nicht die Crew alleine, es fehlt auch an der Wartung und Support. Vorher hat das die VolgaDjnepr mitgemacht, die dürfen jetzt nicht mehr. Aktuell fliegen die Maschinen Fracht ins ukrainische Grenzgebiet im Auftrag für SALIS
 https://www.nspa.nato.int/news/2022/salis-participating-nations-meet-in-leipzig
Allerdings schaffen sie im Moment im Schnitt nur eine einsatzbereite Maschine pro Tag in die Luft zu bekommen, man plant mit knapp 400 Einsätzen im Jahr.
Beitrag vom 25.10.2022 - 10:42 Uhr
Was ich nicht verstehe das man offensichtlich "Antonow" 'links liegen lässt'!?

Einige AN124 stehen doch einsatzbereit in Leipzig.

Das wäre doch dann auch eine Hilfe für das kriegsgebeutelte Land!

Ne herumstehende An124 ist ohne Crew aber herzlich nutzlos. Selbige dürfte an der Front kämpfen, denn es steht doch im Artikel, dass Airbus v.a Anfragen von früheren An-Kunden bekommt. Wenn die noch flögen, würden die Kunden sicherlich nicht wechseln.

Siehe hier:

 https://www.aero.de/news-42340/Wo-russische-und-ukrainische-Antonows-beisammen-parken.html

Da steht ganz eindeutig, daß die Flieger von Antonov für Charteraufgaben bereitstehen.
Ergo: müssen auch Crews und Technik dort sein.

Aus dem Artikel:

"Denn während Antonov Airlines trotz Krieg in der Heimat weiter ihre Charterdienste anbietet..."

Dieser Beitrag wurde am 25.10.2022 10:55 Uhr bearbeitet.


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