Flug W563
Älter als 7 Tage

Iran leitet A340 auf Kisch-Insel um

DUBAI - Die iranische Regierung bereitet dem Ex-Bundesligaspieler Ali Daei und dessen Familie offenbar weiter große Probleme - ein Flug mit seiner Ehefrau und Tochter wurde vor Verlassen der Staatsgrenzen umgeleitet.

Mahan Air Flug W563 auf dem Weg nach Dubai soll deshalb gestoppt worden sein, weil sich die Ehefrau und Tochter des ehemaligen iranischen Fußballprofis darin befanden. Daeis Angehörige seien zum Aussteigen aufgefordert worden, berichteten mehrere Nachrichtenagenturen übereinstimmend, unter anderem die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP).

Auf der Flugverfolgungs-Website "Flightradar24" war zu sehen, dass eine A340-600 der iranischen Fluggesellschaft Mahan Air auf der Insel Kisch im Persischen Golf einen Stopp einlegte, bevor sie ein paar Stunden später nach Dubai weiterflog. Die Zwischenlandung sei nicht angekündigt gewesen.

Die halbamtliche Nachrichtenagentur Tasnim, die als der Revolutionsgarde nahestehend gilt, berichtete, dass gegen Daeis Frau Anfang des Monats ein Reiseverbot verhängt worden sei, weil sie die Proteste unterstützt habe. Sie soll demnach versucht haben, das Verbot zu umgehen, ohne dies näher zu erläutern. Ihr endgültiges Ziel seien die Vereinigten Staaten.

Mahan Air Flug W563, © Flightradar24
 
Der früher für Bayern München, Hertha BSC und Arminia Bielefeld spielende Daei sagte laut AP, seine Frau und Tochter seien legal aus der Hauptstadt Teheran abgereist. Auf der Insel Kish seien sie nach der Zwischenlandung von Behörden befragt worden. Seine Tochter sei freigelassen worden, habe aber nicht wieder an Bord gehen können. Die Familie habe geplant gehabt, nächste Woche wieder aus Dubai zurückzukehren.

Daei ist im Iran ein Volksheld. Nach Ausbruch der landesweiten Proteste im Iran Mitte September hatte sich Daei neben anderen ehemaligen Fußballprofis wie Ali Karimi und Mehdi Mahdavikia mit den Demonstranten solidarisiert. Daei gilt als Hoffnungsträger der zivilen iranischen Opposition.

Auslöser der Proteste war der Tod der jungen iranischen Kurdin Mahsa Amini am 16. September im Polizeigewahrsam. Die Sittenpolizei hatte sie wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen.
© dpa-AFX | 27.12.2022 08:28


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