FAA
Älter als 7 Tage

Nur bei Horizon Air muss TCAS immer aktiv sein

Horizon Air Embraer E175
Horizon Air Embraer E175, © Alaska Airlines

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SEATTLE - Die Regel ist eigentlich simpel: Kein TCAS, kein Flug. Der lebensrettende Kollisionswarner soll in Liniencockpits "jederzeit installiert und betriebsbereit" sein. Eigentlich. Doch innerhalb der US-Luftfahrtaufsicht FAA ist über die Auslegung der TCAS-Richtlinie ein Streit entbrannt. Einziger Leidtragender: Horizon Airlines.

New York, Boston, Honolulu, Austin, Burbank, New Orleans: Quer über die Landkarte spielten sich in den vergangenen Monaten Beinaheunfälle im US-Luftverkehr ab.

Wenn alle Stricke reißen, rettet oft noch noch eine knarzige Computerstimme im Cockpit den Tag. Das Traffic Alert and Collision Avoidance System - kurz: TCAS - erkennt gefährliche Annäherungen in der Entstehung und gibt Piloten Ausweichmanöver an die Hand. TCAS konnte viele heikle Situationen entschärfen.

Erst am 22. Februar 2023 löste das TCAS in einer CRJ-900 von Mesa Airlines im Anflug auf Burbank und einer gerade gestarteten E175 von Skywest Airlines aus - der Konflikt wurde sicher entschärft.

TCAS gehört seit 30 Jahren in US-Liniencockpits zwar zur Pflichtausstattung. In der Praxis konnten US-Airlines bei einem TCAS-Defekt das betroffene Flugzeug aber noch bedenkenlos drei Tage im Liniennetz einsetzen ohne Ärger mit der Aufsicht zu riskieren. Das berichtet die "Seattle Times".

FAA zaudert bei Durchsetzung eigener Regeln

Der für Horizon Air zuständigen FAA-Aufseher war mit der laxen Auslegung der TCAS-Richtlinie nicht einverstanden - und pochte im Oktober 2022 innerhalb der Behörde auf eine Klarstellung. Die erfolgte am 1. Dezember: TCAS muss "jederzeit installiert und betriebsbereit" sein, teilte die FAA ihren Beamten per Memo mit.

Nach Einwänden von US-Airlines zog die FAA das Memo im Februar aber wieder zurück. Jetzt soll die Sache nochmal intern beraten werden.

Für US-Airlines bleibt damit vorerst alles beim Alten. Mit einer Ausnahme - der für Horizon Air zuständige FAA-Beamte hält an der strengen Auslegung fest.

Der Regionalpartner von Alaska Airlines muss seine E175 bei einem TCAS-Defekt laut einer Anweisung des Aufsehers sofort aus dem Verkehr ziehen, berichtet die "Seattle Times" weiter. Nur ein Leerflug zur nächsten Wartungsbasis ist Horizon Air in diesem Fall noch erlaubt.
© aero.de | Abb.: Alaska Airlines | 20.04.2023 09:27

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Beitrag vom 21.04.2023 - 10:13 Uhr
Wen wundert es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wo es auch erlaubt ist Warnsysteme als optional zu verkaufen bis Flieger abstürzen und der Hersteller dann selbst einlenkt

Kommt solches Geschwurbel / Wahnvorstellung von Drogen / Medikamentenkonsum oder liegen da andere Dinge im argen?!

Aus Fakten von Absturzberichten.
Beitrag vom 21.04.2023 - 06:56 Uhr
Was bringt TCAS wenn es nur eine Airline aktiv hat?

Erschließt sich mir nicht ganz, wieso da Horizon anders behandelt wird.

Das ist recht einfach und bringt schon etwas. TCAS ist ein Empfängersystem und empfängt die ATC Mode S Daten der anderen Flugzeuge und verarbeitet Diese. Da ATC bei allen aktiv ist, bringt es auch was, nur ist es natürlich blöd wenn einer nach TCAS reagiert und der Andere nicht weil er es nicht hat.
Grundlegend aber eine Lösung!

Dieser Beitrag wurde am 21.04.2023 07:52 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 21.04.2023 - 06:48 Uhr
@ Große Krügerklappe:
Es geht nur um die Frist zur Reparatur, nicht die Benutzung an sich.


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