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Lufthansa engt Bieterkreis für Lufthansa Technik ein

Lufthansa Technik
Lufthansa Technik, © Lufthansa Technik

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FRANKFURT - Lufthansa trennt sich von Teilen der Wartungstochter Lufthansa Technik. An der zuletzt wieder hochprofitablen Sparte zeigen viele Investoren Interesse. Nach einem "Handelsblatt"-Bericht siebt Lufthansa erste Bieter aus. Seine Entscheidung will der Konzern im zweiten Halbjahr treffen.

Jetzt wird es konkret: Lufthansa zieht den Kreis der potenziellen Partner bei Lufthansa Technik enger. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Insider berichtet, werden die Finanzinvestoren Blackstone und KKR nicht an einer geplanten Auktion teilnehmen.

Die Investmentfirmen Bain Capital, CVC und Advent rücken demnach in die nächste Runde vor, in der Lufthansa verbindliche Beteiligungsangebote einholen wird. Laut "Handelsblatt" war zuletzt offen, wie viel Mitsprache Lufthansa einem Investor bei Lufthansa Technik künftig zugesteht.

"Wir wollen, dass die Technik ein Teil unseres Portfolios bleibt", hatte Lufthansa-Finanzvorstand Remco Steenbergen im März klargestellt. Laut Kreisen ruft Lufthansa für die Technik eine Gesamtbewertung von rund 6,0 Milliarden Euro auf.

Mit dem Beteiligungserlös will Lufthansa Coronaschulden tilgen. Zugleich rechnet die Konzernspitze auch im MRO-Geschäft mit einer Konsolidierungswelle - mit einem Finanzinvestor im Boot will sich Lufthansa Technik auch auf Marktchancen, also mögliche Übernahmen, vorbereiten.

Die Technik ist eine Ertragsperle im Lufthansa-Universum. Vergangenes Jahr hat die Sparte 511 Millionen Euro Operativgewinn zum Ergebnis beigesteuert - 41 Prozent mehr als 2021. Lufthansa Technik kann zudem eine gesunde operative Marge von 9,2 Prozent vorweisen.

Volles Auftragsbuch, zu wenig Personal

Auf der Personalseite drückt hingegen der Schuh: Lufthansa Technik hat viel zu wenig qualifizierte Mitarbeiter für die Auftragsflut nach der Krise. Während der Pandemie hatte Lufthansa Technik ihre Mitarbeiterstärke von 25.000 auf 19.500 Beschäftigte reduziert, jetzt wirbt das Unternehmen um Neueinsteiger und Rückkehrer.

Bei der Partnerwahl will Lufthansa nichts überhasten. Frühestens "in der zweiten Hälfte des Jahres" soll der Teilverkauf über die Bühne gehen, umriss Steenbergen einen Zeitplan.
© aero.de | Abb.: Lufthansa Technik | 24.04.2023 09:39

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Beitrag vom 25.04.2023 - 07:38 Uhr
Da darf man gespannt sein, wie sich die mögliche Beteiligung eines Finanzinvestors auf das Unternehmen und die Mitarbeiter auswirkt.
Volle Auftragsbücher und kein qualifiziertes Personal.
Sicher musste man im Zuge von Corona handeln, man hat aber jede Menge sehr gut qualifizierte "Lufthansa-Eigengewächse" freigesetzt, und jetzt reibt man sich die Augen.

In dem Unternehmen in dem ich arbeite wurde eine Verlagerung entgegen jede Vernunft durchgezogen. Die Sparte, wohin aus rein politischen Gründen die Arbeit verlagert wurde, ist fachlich und kapazitätsmäßig komplett überfordert.
Jetzt kauft man teuer schlecht aufgestellte Fremd-Kapazität ein, der Betrieb klemmt und teuer ist es auch noch.
Und das ist Unternehmertum? Aus meiner Sicht nicht.
Beitrag vom 25.04.2023 - 05:03 Uhr
Auf Grund der gestiegenen Fremdkapitalkosten darf man gespannt sein, wieviel niedriger die Gebote sein werden als die erhofften 1,2 Milliarden Euro und ob es dann wirklich eine Absage der ganzen Idee gibt. Vermutlich wird aber zu jedem Preis verkauft, um endlich den ersten Schritt zu tun. In 5-7 Jahren kommen dann die nächsten 30%+ und so weiter. So sehr Kerngeschäft ist die Lufthansa Technik dann bestimmt doch nicht.


Das Letztere würde aber nicht zu den kürzlich hier vermeldeten Bemühungen der LH/LHT passen, gemeinsam mit TATA/AirIndia dort ein Unternehmen zu gründen... 🤔?
Beitrag vom 25.04.2023 - 01:36 Uhr
Auf Grund der gestiegenen Fremdkapitalkosten darf man gespannt sein, wieviel niedriger die Gebote sein werden als die erhofften 1,2 Milliarden Euro und ob es dann wirklich eine Absage der ganzen Idee gibt. Vermutlich wird aber zu jedem Preis verkauft, um endlich den ersten Schritt zu tun. In 5-7 Jahren kommen dann die nächsten 30%+ und so weiter. So sehr Kerngeschäft ist die Lufthansa Technik dann bestimmt doch nicht.


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