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Russland verärgert Georgien mit neuen Flug- und Visa-Regelungen

Aeroflot Airbus A321neo
Aeroflot Airbus A321neo, © Airbus
TIFLIS - Russland hat sein Nachbarland Georgien mit neuen Flug- und Visa-Regelungen verärgert. "Eine weitere russische Provokation", schrieb die Präsidentin der ehemals sowjetischen Republik im Südkaukasus, Salome Surabischwili, am Mittwoch auf Twitter.

Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin ein Dekret unterzeichnet, demzufolge es künftig wieder Direktflüge russischer Fluglinien nach Georgien geben soll. Diese waren im Jahr 2019 wegen bilateraler Spannungen eingestellt worden. Außerdem sollen Georgier - mit einigen Ausnahmen - ohne Visum nach Russland einreisen dürfen.

"Die Wiederaufnahme von Direktflügen und die Aufhebung des Visa-Verbots sind inakzeptabel, solange Russland seine Aggression in der Ukraine fortführt und unser Staatsgebiet besetzt hält", schrieb Surabischwili.

Das Verhältnis der beiden Staaten ist stark angespannt - insbesondere seit Russland im Jahr 2008 Krieg gegen das kleine Land am Schwarzen Meer führte. Damals wurden auch die diplomatischen Beziehungen eingestellt. Bis heute unterstützt Moskau die abgespaltenen georgischen Gebiete Südossetien und Abchasien und hat in der Region eigene Truppen stationiert. Die zwischenzeitliche vorsichtige Annäherung zwischen Moskau und Tiflis fand 2019 ihr Ende, als es nach dem Auftritt eines russischen Politikers im georgischen Parlament zu Tumulten in der Kaukasus-Republik kam.

Moskau begründete die neuen Reiseregelungen nun offiziell mit dem Versuch, "Kommunikation und Kontakte zwischen Bürgern Russlands und Georgiens konsequent zu erleichtern".
© dpa | 11.05.2023 07:00

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Beitrag vom 11.05.2023 - 10:55 Uhr

Also wenn man nicht will, keiner kann einen dazu zwingen solch einem Dekret einer anderen Seite irgendwie Rechnung zu tragen. Oder denke ich falsch?

Da Russland schon Georgien angegriffen hat und russische Truppen gerade mal 50km von der georgischen Hauptstadt stationiert sind, ist man nicht wirklich in seinem Tun und Handeln frei.
Die georgische Regierung wird auch in Teilen als Vasall Russlands gesehen.
Beitrag vom 11.05.2023 - 10:01 Uhr
Moin allerseits, helft mir mal kurz - ich werde aus der angedeuteten Situation nicht so ganz schlau. Sind solche Sachen nicht letztlich bilaterale Entscheidungen. Also mein erster Gedanke wäre, nur wenn eine Seite irgendwas beschließt, kann die andere Seite bei der Nummer beharrlich bleiben und Flüge auch weiterhin aussetzen.

Also im konkreten Beispiel, wenn Georgien solche Visa bei einer Aus-/Einreise nicht akzeptiert, Streckenrechte nicht erteilt, Landegenehmigungen bzw gar Abfertigung von Flugzeugen verweigert, ist es doch völlig egal was da andernorts per Dekret beschlossen wird.

Wenn die anderen Gründe nicht schon Argument genug wären - spätestens bei der Abfertigung durch heimische Dienstleister gäbe es gute Gründe, denn man könnte hier mögliche nachfolgende sekundäre Sanktionen für beteiligte Firmen befürchten, die solche Flüge abfertigen.

Vor allem wenn es Flugzeuge wären, die keinen internationalen Standards in Bezug von FlightSafety mehr genügen. Bin gespannt, mit welchen Flugzeugen man da konkret operieren will. Die Leasingfirmen haben bestimmt schon große Ohren...

Also wenn man nicht will, keiner kann einen dazu zwingen solch einem Dekret einer anderen Seite irgendwie Rechnung zu tragen. Oder denke ich falsch?


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