Lufthansa droht Verzögerung bei neuer First Class

FRANKFURT - Lufthansa peilt mit der neuen Bordwelt "Allegris" höhere Margen an. Nach einem "Handelsblatt"-Bericht droht der Airline nun ausgerechnet beim neuen Topprodukt ein herber Rückschlag: Collins Aerospace kriegt bestellte First-Class-Suiten offenbar nicht rechtzeitig fertig. Lufthansa hat eine Idee.

Im A350-1000 ist die neue First Class gesetzt, in der 777-9 sowieso. Zunächst wird Lufthansa aber neue A350-900 mit dem neuen Topprodukt der 2023 vorgestellten Allegris-Kabine versehen.

Nach Informationen des "Handelsblatt" ist Lufthansa nun mit einem ärgerlichen Lieferkettenproblem konfrontiert: Collins Aerospace habe Lufthansa über eine spätere Verfügbarkeit der First-Class-Suiten informiert. Lufthansa wollte die neue First Anfang 2024 im A350-900 einführen. Bereits das war ein Ausweichtermin.

Lufthansa will eine Verzögerung weder bestätigen noch dementieren. "Richtig ist, dass Luftfahrt-Lieferketten weltweit derzeit angespannt sind und es zu verzögerten Auslieferungen kommt", sagte ein Sprecher aero.de. "Welche konkreten Auswirkungen dies auf den Einbau der First Class in die erste A350 mit Allegris-Produkt haben könnte, steht noch nicht fest. Wir planen aber weiter mit Allegris zum Jahreswechsel."

Lufthansa will nicht auf die First Class warten

Laut "Handelsblatt" will man in Frankfurt die Inbetriebnahme der A350-900 mit der übrigen Allegris-Kabine nicht weiter verschieben. Die Idee: Notfalls heben die neuen Interkontjets zunächst einfach ohne First Class ab - übergangsweise könnte ein Vorhang den leeren Kabinenraum verdecken.

Das Kabinenupgrade ist für Lufthansa extrem wichtig - mit Allegris will Lufthansa-Airlines-Chef Jens Ritter die operative Mainline-Marge auf neun Prozent steigern.

First und Business Class berücksichtigen dafür stärker als bislang die Ansprüche von Selbstzahlern - in der First Class bietet Lufthansa erstmals Doppelsuiten mit temperierbaren Sitzen an.