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In den A320neo-Flotten drohen hohe Wartungsrechnungen

Pratt & Whitney PW1100G
Pratt & Whitney PW1100G, © Airbus

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WASHINGTON - Hunderte Airbus-Jets aus der Mittelstrecken-Familie A320neo müssen wegen Mängeln an den Triebwerken ab Mitte September außerplanmäßig zur Wartung. Ein verwendetes Metallpulver entspricht nicht den Hersteller-Spezifikationen. Die Folgekosten sind gewaltig.

ME16 sorgt bei Flottenchefs derzeit für bange Blicke. Das Metallpulver wird bei der Produktion der PW1100G Getriebefans der A320neo-Serie für Hochdruckturbinen-Scheiben verwendet - ein Prozessfehler kann für Einschlüsse und eine verkürzte Haltbarkeit sorgen, legte der Pratt & Whitney-Mutterkonzern RTX im Juli offen.

Als Sofortmaßnahme müssen ab September weltweit 200 Triebwerke zur Inspektion, bis Mitte 2024 1.000 weitere. Der Rückruf betrifft auch Lufthansa - in der ersten Runde werden 13 Triebwerke aus Konzernbeständen überprüft, in der zweiten Phase nochmal 50.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr erwartet keine erheblichen Auswirkungen für die Flotte - und wittert ein potenziell lukratives Zusatzgeschäft für die Wartungssparte Lufthansa Technik.

"Bei 50 Triebwerken ist Lufthansa im Nachteil, weil sie von unseren Fluggesellschaften betrieben werden, aber 950 werden von anderen (Airlines) betrieben", sagte Spohr kürzlich vor Analysten. Das seien allesamt "potenziell Kunden" für Lufthansa Technik.

Bis zu 400 Millionen US-Dollar Gesamtkosten

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat die Kosten überschlagen. Bereits die reinen Inspektionen der Hochdruckturbinenscheiben Stufe 1 und 2 schlagen laut FAA mit jeweils 8.500 Dollar zu Buche. Ein Austausch mangelhafter Scheiben werde rund 171.000 Dollar pro Stück kosten. Die FAA kommt so auf potenzielle Gesamtkosten von 400 Millionen US-Dollar für den Rückruf.

Immerhin - bei den derzeit produzierten Antrieben tritt das Problem laut Pratt & Whitney nicht mehr auf. Das Triebwerk PW1100G-JM kommt etwa bei jedem zweiten Jet aus der A320neo-Familie zum Einsatz. Die andere Hälfte wird vom LEAP-Triebwerk der Hersteller Safran und General Electric angetrieben.
© aero.de, dpa, dpa-AFX | Abb.: Airbus | 24.08.2023 06:38


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