Neuer alter Hoffnungsträger
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Russland will über 100 neue Tupolew Tu-214 bauen

Tupolew Tu-214
Tupolew Tu-214, © UAC

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MOSKAU - Die russische Regierung hat ihren Plan zur "Russifizierung" der heimischen Zivilluftfahrt nochmal leicht angepasst - und zwar nach oben: 1.081 russische Airliner sollen demnach bis Ende 2030 aus den Fabriken rollen, 115 davon sollen Tupolew Tu-214 sein. Das steckt hinter den neuen Vorgaben.

Nicht zehn, nicht 15, nein 20 neue Tu-214 pro Jahr für Russlands Airlines: Das ist die neue Zielvorgabe des Kreml, festgehalten in der Direktive Nr. 2259. Die datiert auf den 22. August 2023 und beschäftigt sich mit dem großangelegten Aufbau des zivilen Flugzeugbaus in Russland bis zum Jahr 2030.

Sie ist somit ein Update der schon vor gut einem Jahr veröffentlichten Pläne, die den russischen Fluggesellschaften einen wachsenden Zulauf einheimischer Passagierflugzeuge garantieren sollen.

Diese Pläne sahen unter anderem vor, dass das Werk in Kasan zwischen 2024 und 2030 insgesamt 70 neue Tu-214 produziert - ein längst totgeglaubtes Muster, das erstmals 1996 flog und von dem seither weniger als drei Dutzend Exemplare fertiggestellt wurden.

Die meisten dieser Exemplare fliegen heute in diversen Rollen beim russischen Militär, doch in Moskau sieht man in der Tu-214 seit 2022 auch wieder einen Hoffnungsträger für den Passagiertransport.

Mehr Tupolews aus Kasan

Dieser Rolle soll die Tu-214 nach dem Willen der Regierung künftig in noch stärkerem Maße gerecht werden. Daher steigt der im aktualisierten Plan geforderte Bedarf an neuen Tupolew-Airlinern aus Kasan von bisher 70 auf nunmehr 115 Exemplare an.

Um diese Zahl zu erreichen, wird das avisierte Produktionsvolumen ab 2026 zunächst von jährlich zehn auf 15 und von 2027 bis 2030 auf jährlich 20 Flugzeuge erhöht.

Im laufenden Jahr steht wie gehabt der Bau von drei Tu-214 im Plan, 2024 werden sieben angepeilt, 2025 zehn. Die Stückzahlvorgaben für die anderen russischen Muster - Superjet, MS-21, Let 410, Il-96 und Co. - bleiben vorerst unverändert. Insgesamt steigt die geplante Gesamtstückzahl von bislang 1.036 auf nunmehr 1.081 Flugzeuge bis Ende 2030.

Regierung investiert

Überraschend kommt die angepasste Planung nicht. Russlands Ministerpräsident Michail Mischustin wünschte sich schon vor geraumer Zeit ausdrücklich die Ausweitung der Tu-214-Fertigung auf 20 Maschinen jährlich.

Und auch Juri Sljusar, Chef der staatlichen Flugzeugbau-Holding UAC, sah den Bedarf an neuen Tu-214 schon vor geraumer Zeit bei über 100 Stück "für die nächsten sieben bis acht Jahre", wie er sagte.

Zudem investiert die russische Regierung massiv in den Ausbau der Kasaner Flugzeugfabrik. Mit vorerst knapp 42 Milliarden Rubel (440 Millionen Euro) aus einem Staatsfonds werden die Errichtung neuer Hangars, die Modernisierung der Produktion sowie Einstellungs- und Weiterbildungsinitiativen für die Belegschaft finanziert.

Später könnten noch einmal und 42 Milliarden Rubel in Form von Darlehen hinzukommen, wie Mischustin diesen Sommer in Aussicht stellte.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: UAC | 17.09.2023 08:25

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Beitrag vom 21.09.2023 - 15:13 Uhr
Es wird wohl darauf hinaus laufen, dass andere Projekte wie MS-21 und IL-112 usw. kleiner gefahren werden um Tu-160M2, Tu-214 und IL-76 als Priorität ganz oben höher gefahren werden können.

Glaub ich nicht, ich denke man wird eher eine Situation ähnlich der vom 3ten Reich sehen d.h. bereits vor dem Krieg begonnene und weit fortgeschrittene Projekte werden in die Serie gebracht und quasi alles was noch nicht so weit ist wird abgebrochen weil man für die Serie neue Werke bauen müsste.

Die Tu 204/ 214 lief zwar immer irgendwie aber um die in größeren Stückzahlen zu bauen braucht man neue bzw. stark erweiterte Werke und das Hauptwerk wird ja auch erweitert aber das alleine wird nicht reichen und die Russen wissen durch den Neubau der Tu 160 ja schon wie groß der Aufwand ist alles wieder neu aufzubauen, neu zu lernen und zu digitalisieren.

Eher bekommt die MS-21 bei der vor dem Krieg auch schon angefangen wurde sie zu russifizieren ein altes Triebwerk (die Schubklasse passt und es existiert ja bereits eine Flotte an Testflugzeugen und eingespielten Teams d.h. man könnte die Zulassung recht zügig durchbringen) als dass ein Dino wie die Tu 204/ 214 wiederbelebt oder gar modernisiert wird sofern sich die Russen das überhaupt leisten könnten.

Diese 400 Mio. Euro für diese neue Halle inkl. Maschinenpark werden auf jeden Fall nicht reichen.
Beitrag vom 19.09.2023 - 07:34 Uhr
...
Stellen Sie doch wenigstens den Link zu Ihrer Quelle hier ein.
Hast du doch selber schon getan. Es ist der letzte Teil deines eigenen Links:

 http://www.planespotters.net/Production_List/Tupolev/Tu-204/index.php

Ergänzung: ging gestern noch. Besser geht es hier:

 https://www.planespotters.net/aircraft/production/tupolev-tu-204

Sind sogar noch welche aus 2020 dabei. (nicht sortiert)

But anyway: ob 2012 oder 2017 was ändert das an der eigentlichen, diskutieren Thematik?

Dass man mit Daten vom 1. Februar 2013, um 19:09:49 Uhr nicht argumentieren kann, was heute aktuell ist.

Dieser Beitrag wurde am 19.09.2023 07:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.09.2023 - 07:09 Uhr
Beißt ihr euch gerade an einem einzigen Flugzeugmuster fest? Das ist so oder so für diese betreffende Berichterstattung relativ unwichtig.


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