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Nach der für das laufende Jahr geplanten Auslieferung von rund 720 Verkehrsflugzeugen werde die Zahl 2024 "signifikant" höher liegen, sagte der Manager in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Auf ein genaueres Ziel will sich Faury erst Anfang kommenden Jahres festlegen.
Derzeit verhandelt Airbus dem Manager zufolge noch mit wichtigen Zulieferern wie den Triebwerksherstellern Pratt & Whitney und CFM. Die RTX-Tochter Pratt & Whitney hat gerade hunderte Airbus-Jets wegen eines Materialfehlers in den Turbinen recht kurzfristig in die Werkstätten zurückgerufen. Davon betroffen ist auch Pratt & Whitneys deutscher Partner MTU aus München.
Im laufenden Jahr dürften die Probleme die Flugzeugproduktion aus Sicht der Airbus-Führung zwar kaum belasten. Faury will aber sicherstellen, dass Pratt & Whitney trotz des Zusatzaufwands im Wartungsgeschäft auch im kommenden Jahr so viele neue Antriebe liefern kann wie erhofft.
Nach dem Geschäftseinbruch während der Corona-Krise kann Airbus den hohen Bedarf nach neuen Flugzeugen ohnehin kaum bewältigen. Allein in den ersten neun Monaten des Jahres holte der Hersteller Bestellungen über 1241 neue Passagier- und Frachtjets herein. Stornierungen sind dabei schon abgezogen. Ende September lag Airbus' Auftragsbestand bei 7.992 Maschinen - mehr als das Zehnfache der derzeitigen Jahresproduktion.
Vor allem Jets aus der Mittelstrecken-Modellfamilie A320neo sind gefragt: Airbus errichtet deshalb bereits neue Endmontagelinien. Bis zum Jahr 2026 soll die Produktion der A320neo-Familie auf 75 Maschinen pro Monat wachsen. Zu der Reihe gehört auch der neue Airbus A321XLR - der erste richtige Langstreckenjet mit dem schmalen Rumpf eines Mittelstreckenjets. Faury will das erste Exemplar weiterhin spätestens Mitte 2024 ausliefern.
Konkurrent Boeing aus den USA hat nichts Vergleichbares im Programm und muss an seinem krisengebeutelten Mittelstreckenjet-Modell 737 Max zurzeit auch noch ärgerliche Produktionsfehler beheben.
Auch die Nachfrage nach größeren Flugzeugen für die Langstrecke zieht inzwischen wieder an: Airbus will deshalb ab dem Jahr 2026 nun monatlich 10 Großraumjets vom Typ A350 fertigstellen. Bisher hatte sich das Management für Ende 2025 monatlich 9 Maschinen zum Ziel gesetzt.
Jahresziel steht
Unterdessen zeigte Faury keine Zweifel, dass Airbus in diesem Jahr tatsächlich 720 Verkehrsflugzeuge an seine Kunden übergeben kann. Nach den ersten zehn Monaten mit 559 ausgelieferten Jets stünden im November und Dezember insgesamt noch 161 Maschinen aus, sagte der Manager.
Im dritten Quartal trübten jedoch gestiegene Kosten für die Entwicklung neuer Satelliten die Gewinnentwicklung im Konzern. Während das Geschäft mit Verkehrsflugzeugen mehr abwarf als ein Jahr zuvor, sackte die Rüstungs- und Raumfahrtsparte sogar in die roten Zahlen. Dennoch sieht Faury den Hersteller auf Kurs, in diesem Jahr wie geplant einen um Sonderposten bereinigten operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von rund sechs Milliarden Euro zu erzielen.
Im dritten Quartal steigerte Airbus seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent auf 14,9 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn legte sogar um 21 Prozent auf gut eine Milliarde Euro zu, verfehlte jedoch die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.
Denn die gestiegenen Kosten für die Satellitenentwicklung belasteten das Ergebnis mit rund 300 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Airbus mit 806 Millionen Euro ebenfalls 21 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Am Finanzmarkt wurden die Neuigkeiten am Abend negativ aufgenommen. Im nachbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate verlor die Airbus-Aktie im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs rund anderthalb Prozent.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus | 08.11.2023 18:36
Kommentare (3) Zur Startseite
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Und dann wundern sich die Götter aus Toulouse, dass die Supply Chain nicht richtig mitzieht. Es tut der Branche nicht gut, dass man praktisch an einen Monopolkunden liefern muss...
Dieser Beitrag wurde am 09.11.2023 07:21 Uhr bearbeitet.