US-Tankerauftrag
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Lockheed Martin lässt Airbus im Regen stehen

US Air Force KC-46A
US Air Force KC-46A, © USAF

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BETHESDA - A330MRTT gegen KC-46A - Airbus und Boeing ringen um einen neuen Großauftrag der US Air Force für neue Tanker. Airbus ging mit Lockheed Martin ins Rennen - doch nach Medieninformationen wirft der US-Partner hin. Boeing hat mit der KC-46A nach dem Rückzieher von Lockheed Martin freie Bahn.

75 neue Tanker - die US Air Force will mit dieser Losgröße weitere Oldtimer vom Typ KC135 und KC-10A ersetzen.

Wie am Montag zunächst "Reuters" berichtete, ist die KC-46A außer Konkurrenz: Airbus-Partner Lockheed Martin zieht sich aus dem Rennen um den Milliardenauftrag zurück.

"Lockheed Martin hat beschlossen, sich nicht am Beschaffungsverfahren der US Air Force für den Ersatz der KC-135-Flotte zu beteiligen", sagte eine Sprecherin des US-Rüstungskonzerns der Nachrichtenagentur. Airbus hat sich hierzu bisher nicht geäußert.

Keine Neuauflage im Tankerduell

Vor mehr als zehn Jahren hatte die Boeing KC-46A auf 767-Basis die A330MRTT in einem mit harten Bandagen geführten Wettbewerb ausgestochen. Im Gespann mit Lockheed Martin wollte Airbus seinen Tanker nun unter der Bezeichnung "LMXT" für einen neuen Anlauf auf Lieferlose nach 2027 in Stellung bringen.

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und chinesischen Säbelrassels vor der Küste von Taiwan hatte die US-Regierung laut Kreisen im Sommer das Tempo im Vergabeprozess erhöht - Beobachter sahen darin bereits eine Vorentscheidung zugunsten weiterer KC-46A.
© aero.de | Abb.: US Air Force | 23.10.2023 16:50

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Beitrag vom 24.10.2023 - 07:13 Uhr
Airbus hatte von Anfang an nur eine Chance, wenn Boeing die KC-46 so versemmelt, dass rein technisch nur Airbus in Frage gekommen wäre. Die Supply Chain des MRTT dürfte auch nur wenig begeistert gewesen sein, sich den rigiden amerikanischen Beschaffungsvorschriften zu unterwerfen. Diese sind für Außenstehende derart kryptisch und deren Rechtsfolgen nur mit teurer anwaltlicher Beratung nachzuvollziehen. Und für die paar Geräte lohnt es sich auch nicht, eine amerikanische Supply Chain aufzubauen. Für die Hersteller des Equipments ist nur ein Nischengeschäft.
Von daher hätte Airbus/LM eh ein weitgehend "non-compliant" Angebot abgeben müssen.
Beitrag vom 24.10.2023 - 06:55 Uhr
Ungern breche ich für Boeing eine Lanze, aber … Während die ursprüngliche KC-X-Ausschreibung selbstverständlich auf "Buy American" zugeschneidert war, kann ich das hier nicht erkennen. Ganz einfach deshalb, weil es die Überlegungen, doch noch A330 MRTT zu kaufen, in der US-Luftwaffe nicht gegeben hat. Das waren vor allem Gedankenspiele der damaligen demokratischen Kongress-Mehrheit, um Boeing unter Druck zu setzen, endlich in die Pötte zu kommen. Ich kann nicht erkennen, dass es dazu ernsthafte Überlegungen gegeben hätte. Das würde auch wenig Sinn ergeben, solange die KC-46 noch zu retten ist. Schließlich war der Hauptzweck des Programms, die Zahl der Jet-Tanker-Typen auf eins zu reduzieren.
Beitrag vom 24.10.2023 - 04:06 Uhr
Vielleicht wurden Lockheed für den Ausstieg auch andere military Aufträge versprochen, mit dem Ziel Airbus loszuwerden. Ist ja auch nicht usus beim Militär EU Gerät einzusetzen. Insoweit hat Airbus sinnlos Geld verbrannt.

Unwahrscheinlich.

Den Anreiz braucht es nicht.

Man wird die Ausschreibung schon wieder so gestaltet haben, das Boeing das Ding gewinnt.

Airbus hat den besseren Tanker, weiss auch jeder. Aber das interessiert in den USA einfach niemand, weil das auch Industriepolitik ist.

Lockheed wird einfach nur dem alten indianischen Sprichwort gefolgt sein:
Wenn du ein totes Pferd reitest, steig ab.

Boeing wird das Ding gewinnen, die Frage ist ob sie nochmal so blöd sind sich selbst so runter zu bieten das sie Geld verlieren.

Es ist ja mittlerweile bekannt geworden das der Preis von Boeing wohl fast 10% unter dem von Airbus lag,
was Boeing eigentlich auch recht einfach kalkulieren hätte können. Der Preis für einen A330 ist ja kein Geheimnis.
Das wird nicht nochmal passieren, ausser Airbus geht mit einem Dumping Angebot in den Markt.


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