Flugbereitschaft
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Deutschlands Pannen-A340 sucht ein neues Zuhause

Flugbereitschaft Airbus A340
Flugbereitschaft Airbus A340, © Bundeswehr

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BERLIN - Bei der Flugbereitschaft abserviert, aber vielleicht noch gut genug für eine neue Aufgabe: Die Bundesregierung stellt den Airbus A340 16+01 zum Verkauf, mit dem im Sommer Außenministerin Baerbock wegen einer Doppelpanne in Abu Dhabi strandete. Ab Januar nimmt der Bund Gebote entgegen.

Sie ist der Grund, warum die Flugbereitschaft ihre beiden Airbus A340 früher als geplant aus dem bundesdeutschen VIP-Dienst abzog.

Die A340-300 mit dem Kennzeichen 16+01 vermasselte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock im August eine Dienstreise nach Ozeanien, als sie - nach einem planmäßigen Tankstopp - mit einer Fehlfunktion der Landeklappen in Abu Dhabi liegenblieb. Die anschließende Reparatur vor Ort hatte den Fehler zwar scheinbar behoben - beim zweiten Start Richtung Australien aber war er plötzlich wieder da.

Statt der Weiterreise nach Down Under ging es für Baerbock daher per Linienflug nach Deutschland zurück. Wenig später verkündete die Luftwaffe, man werde beide A340 zeitnah außer Dienst stellen.

Im Schaufenster ab Mitte Januar

Zwischenzeitliche Spekulationen um eine Gnadenfrist bestätigten sich nicht, die Flugbereitschaft machte Nägel mit Köpfen - und überführte die A340 16+02 im September nach Roswell in den USA. Man habe die Maschine verkauft, schrieb die Luftwaffe dazu auf X (vormals Twitter). Die "Pannen-A340" 16+01 durfte derweil noch ein Weilchen bleiben.

Sie schied Ende Oktober offiziell aus dem Dienst aus - und steht ab Anfang des kommenden Jahres "im Auftrag der Bundeswehr" zum Verkauf, wie die dafür zuständige Treuhandgesellschaft Vebeg am 1. Dezember per Vorankündigung bekannt gab.

"Interessensbekundungen nehmen wir gerne mit Beginn der öffentlichen Ausschreibung ab Mitte Januar 2024 entgegen", schreibt die bundeseigene Vebeg auf ihrer Webseite.

Ehemalige Lufthansa-Jets

Die Flugbereitschaft hatte die 16+01, genau wie die andere A340-300 16+02, im Jahr 2011 als Gebrauchtflugzeuge von der Lufthansa übernommen. Das über die Vebeg zum Verkauf angebotene Flugzeug ist Baujahr 1999, trägt die Seriennummer 274 und flog bei Deutschlands größter Airline als D-AIGR. Die Übergabe der Maschine an die Lufthansa im Mai 1999 markierte seinerzeit zugleich die 2000. Auslieferung eines Airbus-Flugzeuges.

Ab April 2009 übernahm Lufthansa Technik die Generalüberholung der A340 und baute die gewöhnliche Passagierkabine auf den gegenwärtigen VIP-Standard um. Die Übergabe der 16+01 an die Bundeswehr erfolgte im März 2011. Die 16+02, Baujahr 2000 und bei der Lufthansa zuvor als D-AIFB unterwegs, folgte im Juli 2011.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Flugbereitschaft | 05.12.2023 08:26

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Beitrag vom 06.12.2023 - 12:37 Uhr
Da gibt es nicht viel zu ändern oder zu korrigieren. Ein 25 Jahre alter Second-Hand-Flieger – zumal einer, der aus Klimaschutzgründen nicht regelmäßig bewegt werden kann – darf schon mal Spacken machen. Bei einer Airline hätte er das auch getan, die Öffentlichkeit würde es nur nicht bemerken, weil die Airline in der Regel genügend Ersatzflugzeuge hat.
Beitrag vom 06.12.2023 - 09:16 Uhr
Bei dieser Berichterstattung (nicht nur bei Aero) scheint eine ganz merkwürdige Mentalität durch.
Da wird scheinbar die "Schuld" an den Ausfällen der Maschine selbst angelastet. Die ist der Grund für die Ausfälle, die vermurkste Reparatur und den Reiseabbruch und jetzt wird sie zur Strafe verkauft.

Die Töne zu diesem Vorfall aus dem Verteidigungsministerium gingen ja auch schon in diese Richtung.
Sollte man diesen Vorfall stattdessen nicht eher zum Anlass nehmen, die Wartungs- und Reparaturprozeduren der Flugbereitschaft zu überprüfen und möglicherweise notwendige Nachschulungen vorzunehmen?

Ein Verkauf dieses Flugzeugs löst ja nicht die Wartungsprobleme der Flugbereitschaft oder der Luftwaffe...
Beitrag vom 06.12.2023 - 00:18 Uhr
Die Vögel fliegen bald für den Iran, wenn wir genauso wenig aufpassen wie die Franzosen.


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