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Sie ist der Grund, warum die Flugbereitschaft ihre beiden Airbus A340 früher als geplant aus dem bundesdeutschen VIP-Dienst abzog.
Die A340-300 mit dem Kennzeichen 16+01 vermasselte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock im August eine Dienstreise nach Ozeanien, als sie - nach einem planmäßigen Tankstopp - mit einer Fehlfunktion der Landeklappen in Abu Dhabi liegenblieb. Die anschließende Reparatur vor Ort hatte den Fehler zwar scheinbar behoben - beim zweiten Start Richtung Australien aber war er plötzlich wieder da.
Statt der Weiterreise nach Down Under ging es für Baerbock daher per Linienflug nach Deutschland zurück. Wenig später verkündete die Luftwaffe, man werde beide A340 zeitnah außer Dienst stellen.
Im Schaufenster ab Mitte Januar
Zwischenzeitliche Spekulationen um eine Gnadenfrist bestätigten sich nicht, die Flugbereitschaft machte Nägel mit Köpfen - und überführte die A340 16+02 im September nach Roswell in den USA. Man habe die Maschine verkauft, schrieb die Luftwaffe dazu auf X (vormals Twitter). Die "Pannen-A340" 16+01 durfte derweil noch ein Weilchen bleiben.
Sie schied Ende Oktober offiziell aus dem Dienst aus - und steht ab Anfang des kommenden Jahres "im Auftrag der Bundeswehr" zum Verkauf, wie die dafür zuständige Treuhandgesellschaft Vebeg am 1. Dezember per Vorankündigung bekannt gab.
"Interessensbekundungen nehmen wir gerne mit Beginn der öffentlichen Ausschreibung ab Mitte Januar 2024 entgegen", schreibt die bundeseigene Vebeg auf ihrer Webseite.
Ehemalige Lufthansa-Jets
Die Flugbereitschaft hatte die 16+01, genau wie die andere A340-300 16+02, im Jahr 2011 als Gebrauchtflugzeuge von der Lufthansa übernommen. Das über die Vebeg zum Verkauf angebotene Flugzeug ist Baujahr 1999, trägt die Seriennummer 274 und flog bei Deutschlands größter Airline als D-AIGR. Die Übergabe der Maschine an die Lufthansa im Mai 1999 markierte seinerzeit zugleich die 2000. Auslieferung eines Airbus-Flugzeuges.
Ab April 2009 übernahm Lufthansa Technik die Generalüberholung der A340 und baute die gewöhnliche Passagierkabine auf den gegenwärtigen VIP-Standard um. Die Übergabe der 16+01 an die Bundeswehr erfolgte im März 2011. Die 16+02, Baujahr 2000 und bei der Lufthansa zuvor als D-AIFB unterwegs, folgte im Juli 2011.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Flugbereitschaft | 05.12.2023 08:26
Kommentare (3) Zur Startseite
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Da wird scheinbar die "Schuld" an den Ausfällen der Maschine selbst angelastet. Die ist der Grund für die Ausfälle, die vermurkste Reparatur und den Reiseabbruch und jetzt wird sie zur Strafe verkauft.
Die Töne zu diesem Vorfall aus dem Verteidigungsministerium gingen ja auch schon in diese Richtung.
Sollte man diesen Vorfall stattdessen nicht eher zum Anlass nehmen, die Wartungs- und Reparaturprozeduren der Flugbereitschaft zu überprüfen und möglicherweise notwendige Nachschulungen vorzunehmen?
Ein Verkauf dieses Flugzeugs löst ja nicht die Wartungsprobleme der Flugbereitschaft oder der Luftwaffe...