X-59 Quesst
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Das ist der flüsterleise Überschalljet der NASA

X-59
X-59, © NASA

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PALMDALE - Das neue Überschallflugzeug der NASA soll anstelle eines lauten Knalls nur noch ein Geräusch erzeugen, das so laut ist wie das Zuschlagen einer Autotür. Jetzt haben NASA und Lockheed Martin den Jet erstmals vorgestellt - erste Überschallflüge dürften bereits 2025 stattfinden.

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat erstmals ihr neues Überschallflugzeug "X-59" der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der rund 30 Meter lange und vorne spitze Jet mit einer Flügelspanne von etwa zehn Metern wurde am Freitag auf einem Gelände des Rüstungskonzerns Lockheed Martin im US-Bundesstaat Kalifornien präsentiert, wie Live-Bilder der NASA zeigten.

Das Flugzeug ist das Herzstück der NASA-Mission "Quesst" (Quiet SuperSonic Technology). Im Verlauf des Jahres sind erste Flugtests über ausgewählten Regionen der USA geplant, bei denen weitere Daten gesammelt werden sollen. Zuvor stehen "System-, Triebwerks- und Rolltests" auf dem Programm teilte die NASA mit. Erste Überschallflüge dürften 2025 stattfinden.

Der "X-59" sei ein "rund 30 Meter langer Schritt nach vorne auf einem Weg, der vor Jahrzehnten begonnen hat, hin zum nachhaltigen kommerziellen Überschallflug", sagte NASA-Manager Bob Pearce. NASA-Vizechefin Pam Melroy bezeichnete das Flugzeug als "ein weiteres Juwel in der Krone der NASA".

Das Besondere am "X-59": Die Maschine soll ohne Überschall-Knall fliegen können. Beim Fliegen mit Überschall ist die Fluggeschwindigkeit größer als die Schallgeschwindigkeit in der Umgebung des Flugzeuges. Durchbricht ein Flugzeug in der Luft die Schallmauer, gibt es einen sehr lauten Knall.

X-59, © NASA
 
Er ist nicht nur einmal zu hören, sondern entsteht permanent. Solange das Flugzeug mit Überschallgeschwindigkeit fliegt, entstehen bestimmte Schallwellen, die mit derselben Geschwindigkeit wie der Flieger entlang seiner Route mit ihm ziehen und zu hören sind.

Unter anderem weil das viele Menschen beunruhigt und stört, hat die US-Luftfahrtbehörde FAA bis auf Weiteres alle zivilen Überschallflüge über den USA untersagt.

Reiseflughöhe: 16 Kilometer

Der "X-59" soll in etwa 16 Kilometern Höhe mit rund 1.500 Kilometern pro Stunde fliegen - und anstelle eines lauten Knalls nur ein Geräusch erzeugen, das so laut ist wie das Zuschlagen einer Autotür. Für die Entwicklung des Fliegers hat Lockheed Martin rund 250 Millionen Dollar (etwa 230 Millionen Euro) von der NASA erhalten.

Reguläre Überschall-Flüge gab es zuletzt vor rund 20 Jahren mit der legendären Concorde zwischen Paris, London und New York. Nach einem Unglück in Paris mit mehr als 100 Toten im Jahr 2000 wurde der Betrieb auch wegen hoher Verluste 2003 eingestellt. Neben Nasa und Lockheed Martin arbeiten derzeit auch noch andere Unternehmen an einer Rückkehr der Überschall-Jets.
© dpa, aero.de | Abb.: NASA | 13.01.2024 08:14

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Beitrag vom 15.01.2024 - 14:38 Uhr
Es gibt da noch zwei Probleme: Start und Landung
Diese Triebwerke haben einen sehr geringen Bypasswert wodurch sie einfach an sich sehr laut sind. Nicht nur laut sondern schlicht zu laut für die heutigen Anforderungen.


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