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Alaska Airlines Flug 1282 zieht weitere Kreise. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA nahm sechs Wochen die Produktion der 737 MAX bei Boeing und dem Zulieferer Spirit Aerosystems unter die Lupe und fordert einen Sofortplan für Nachbesserungen.
Die "New York Times" schrieb unter Berufung auf eine interne Präsentation, von 89 Überprüfungen einzelner Prozesse habe Boeing 56 bestanden - und insgesamt seien 97 Verstöße festgestellt worden.
Wie schwerwiegend die Probleme waren, blieb dabei unklar. Die FAA teilte bisher lediglich mit, sie habe mehrfach Verstöße gefunden.
Die "New York Times" nannte zwei Beispiele für ungewöhnliche Produktionsschritte vom Boeing-Zulieferer Spirit Aerosystems: Techniker hätten die Abdichtung einer Tür mit Hilfe eine Hotel-Schlüsselkarte kontrolliert und Geschirrspülmittel zum Befeuchten einer Türdichtung verwendet.
Warnungen vor Unfallflug
Die Ermittlungen der FAA bringen allerdings auch Alaska Airlines in Erklärungsnot - an der N704AL soll es innerhalb von zehn Tagen vor dem Unfalltag am 5. Januar zwei Kabinendruckwarnungen gegeben haben, Alaska Airlines hatte das Flugzeug dennoch weiter für Passagierflüge eingesetzt.
Erst für Nacht vom 5. auf den 6. Februar war das Flugzeug zum Check in der Technik angemeldet. Alaska Airlines sieht darin keine Versäumnisse. Die Fehlermeldungen hätten nicht die Schwelle erreicht, ab der ein Flugzeug sofort aus dem Liniendienst gezogen werden müsse, erklärte die Airline gegenüber der "New York Times".
Das NTSB geht davon aus, dass Millimeter für Millimeter aus Position rutschte - und beim 154. Flug nach der Auslieferung der 737 MAX schließlich in 16.000 Fuß Höhe herausbrach. Die Behörde hat für den 6. und 7. August eine öffentliche Anhörung zu dem Vorfall angesetzt.
Boeing darf pro Monat weiterhin bis zu 38 MAX-Maschinen produzieren, da die FAA eine geplante Ausweitung der Fertigung nach dem Zwischenfall von Januar bis auf Weiteres verweigert. Boeing ging auf solche Details nicht näher ein.
Aber der Chef der Verkehrsflugzeug-Sparte, Stan Deal, kündigte in einer E-Mail an die Belegschaft neue Maßnahmen an. So solle bei allen Mitarbeitern, die Verstöße begangen hätten, dafür gesorgt werden, dass sie die Verfahren und Anweisungen verstehen. An jeder Station der 737-Produktion soll es wöchentliche Checks geben und alle Werkzeugkästen sollen überprüft werden.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: NTSB | 13.03.2024 06:51
Kommentare (9) Zur Startseite
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Ob die wohl einen roten, blauen oder signalfarbenen Overall anhatten, gar mit Rückenbeschriftung wie "DEALER" oder "JOINTS" o.ä.?
Das günstige "moderne Personal" bringt sein eigenes Werkzeug mit. Dann ist am Ende des Arbeitestages das Vorführwerkzeug sauber am Platz. Siehe Dokumentation zum Bau der 787 von Al Jazeera aus dem Jahr 2014. Der Kapo macht dann einfach einen Haken unter seine Liste: alles da.
Ich meine mich zu erinnern, dass in der selben Al Jazeera Doku sogar Dealer beim Verkauf in der Produktionshalle gefilmt wurden.
Das günstige "moderne Personal" bringt sein eigenes Werkzeug mit. Dann ist am Ende des Arbeitestages das Vorführwerkzeug sauber am Platz. Siehe Dokumentation zum Bau der 787 von Al Jazeera aus dem Jahr 2014. Der Kapo macht dann einfach einen Haken unter seine Liste: alles da.
Was die Inspektoren bei Boeing machen durften wird hier erwähnt: http://www.thelastboeinginspector.com (nur noch über wayback machine zu erriechten!)- NICHTS.