Inspektionen
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Jede dritte GTF-A320neo hat gerade Pause

Airbus A320neo
Airbus A320neo, © Airbus

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TOULOUSE- Airlines stehen Flugzeuge mit Triebwerken der PW1000-Serie 2024 nur stark eingeschränkt zur Verfügung. Zeitraubende Sonderinspektionen halten nach Daten des Dienstes "Cirium" aktuell jedes dritte betroffene Flugzeug am Boden. Erst im zweiten Halbjahr soll sich die Lage entspannen.

ME16 vernebelt Airlines die Kapazitätsplanung. Pratt & Whitney vermutet Einschlüsse durch Verunreinigungen in dem Metallpulver für Scheiben der Hochdruckturbine. Betroffen ist nicht nur das A320neo-Triebwerk PW1100G, sondern auch das PW1500G der A220 und das PW1500G der Embraer E2.

Die Inspektionen sind zeitaufwendig, Ersatzteile rar. Airlines rechnen im Schnitt mit 60 Tagen Liegezeit pro Flugzeug, allein im Lufthansa-Konzern fallen 2024 rechnerisch permanent 20 A320neo und A321neo aus.

Nach Daten des Analysedienstes Cirium ist die Flottenverfügbarkeit aktuell besonders eingeschränkt: 637 von weltweit 1.971 Flugzeugen mit GTF-Triebwerken befinden sich aktuell in verschiedenen Inspektionsphasen. In der A320neo/A321neo-Weltflotte fallen demnach aktuell sogar 542 von 1.520 Flugzeugen mit GTF-Antrieb aus.

Etwas besser sieht die Lage bei A220 und E2 aus. Von 333 A220 stehen Betreibern immerhin 255 zur Verfügung, von 118 E2 sind nur 17 am Boden.

Zenit der Ausfälle erreicht?

Der Zenit der Ausfälle ist vielleicht auch in der A320neo-Weltflotte erreicht. Bis Mitte 2024 müssen laut Pratt & Whitney 1.200 von 3.000 PW1100G zum Check. Bisher waren der Triebwerkshersteller davon ausgegangen, dass wegen der Inspektionen im ersten Halbjahr 2024 weltweit bis zu 650 Airbus-Jets gleichzeitig am Boden bleiben müssen.

Inzwischen hätten Fluggesellschaften jedoch Triebwerke mit kürzerer und längerer Restlaufzeit zwischen Flugzeugen getauscht, hatte MTU-Chef Lars Wagner im Februar eine etwas optimistischere Prognose gewagt. Im Schnitt der Jahre 2024 bis 2026 sollen aber weiterhin 350 Maschinen ausfallen.

Rückruf kostet Hersteller Milliardensumme

MTU ist GTF-Programmpartner. Der Triebwerkshersteller aus München hat für die Belastungen aus dem Rückruf eine Milliarde Euro zurückgelegt.

Der Mutterkonzern von Pratt & Whitney, der Luftfahrt- und Rüstungskonzern RTX, beziffert die gesamten Kosten des Rückrufs auf bis zu sieben Milliarden US-Dollar. Am teuersten schlagen die Entschädigungszahlungen an die Airlines zu Buche. Dafür sind mehr als 80 Prozent der Summen eingeplant.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Airbus | 09.04.2024 09:45


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