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Phoenix, 25. Mai 2024: Southwest Airlines 746 verlässt Arizona Richtung Oakland. Kurz nach dem Start zieht die 737 MAX 8 abwechselnd in beide Richtungen um Hoch- und Längsachse. Die Piloten steuern die Taumelschwingung rechtzeitig aus - die N8825Q liegt wieder stabil in der Luft.
Das sogenannte "Dutch Roll"-Verhalten ist mehr als heikel - Flugzeuge können sich bis zum Kontrollverlust aufschaukeln.
Nach der Landung stellen Techniker erhebliche Schäden an der 737 MAX 8 fest, Southwest Airlines zieht das Flugzeug in Oakland aus dem Verkehr. Am 6. Juni wird das Flugzeug zur Instandsetzung bei Boeing nach Everett überführt, seit 4. Juli ist die 737 MAX zurück im regulären Linienalltag.
"Die hintere Kante des Höhenleitwerks oberhalb des Standby-PCU war gebrochen", teilt die US-Flugunfallbehörde NTSB in einem Update zu dem Zwischenfall mit. Die festgestellten Schäden reichten demnach aus, "die strukturelle Festigkeit" des Rudersystems zu gefährden.
Einen Vorschaden am Leitwerk schließt das NTSB nicht aus. Acht Tage vor dem "Dutch Roll"-Flug wirkten auf die 737 MAX 8 Starkböen ein - Southwest Airlines hatte das Flugzeug in der Nacht auf den 17. Mai am Flughafen New Orleans abgestellt als ein Sturm über das Feld zog, hält das NTSB fest.
Auf einen Zusammenhang legt sich die Behörde nicht fest. Die Untersuchung dauert an. Southwest AIrlines hat nach Angaben des NTSB nach dem Vorfall alle 231 737 MAX in ihrer Flotte einer Überprüfung auf vergleichbare Schäden unterzogen.
NTSB hat Gesprächsbedarf mit Boeing
Der Fall sorgt - abseits der technischen Untersuchung - für Spannungen zwischen Boeing und Ermittlern.
Boeing-Chefingenieur Howard McKenzie hatte bei einer Anhörung im US-Senat ausgeschlossen, dass Southwest 746 in einem Zusammenhang mit der Konstruktion der 737 MAX stehen könnte - und den Ermittlungen des NTSB nach Einschätzung der Behörde mit dieser Äußerung unzulässig vorgegriffen.
© aero.de | Abb.: Southwind Airlines | 10.07.2024 12:31
Kommentare (6) Zur Startseite
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Vielleicht ist durch den Sturm (am Boden, während der Abstellung) lediglich ein optisch nicht sichtbarer und bei der Funktionsprüfung nicht merkbarer 'Vorschaden' entstanden.
Und der (Ab)bruch der Ecke erfolgte erst nach den Belastungen des Starts/Fluges?
Wenn das so wäre, dann ist das sicher ein ernsthaftes Problem für alle Flugzeuge/Airlines. Denn dann müssten m.E. nach jedem stärkeren Sturm/ Hurrikan/ Taifun etc. alle Flieger, die (abgestellt) davon betroffen wurden, ganz anderen Sicherheitschecks unterzogen werden.
Andererseits kann ich mir vorstellen das Flieger im Flug (Trubulenzen, Gewitter etc.) viel stärkere Belastungen aushalten müssen.
Was meint @A320fam dazu?