Hoher Preisdruck
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Ryanair verzeichnet Gewinneinbruch im ersten Quartal

Ryanair Boeing 737 MAX 8200
Ryanair Boeing 737 MAX 8200, © Ryanair

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DUBLIN - Ryanair hat zu Beginn seines Geschäftsjahres wegen niedrigerer Flugpreise deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Zudem zeigt sich das Unternehmen für das zweite Geschäftsquartal vorsichtig: Die Preisgestaltung sei schwierig und die Ticketpreise dürften deutlich niedriger sein als vor einem Jahr.

Das teilte das irische Unternehmen am Montag in Dublin mit. Zuvor hatte die Airline mit gleichbleibenden bis leicht steigenden Preisen gerechnet.

Die Aktie geriet unter Druck. Im frühen Handel sackte sie auf den tiefsten Stand seit Anfang November ab und notierten zuletzt mit rund 15,0 Prozent im Minus. Damit summiert sich der Jahresverlust auf knapp 25 Prozent.

Die Billigfluglinie habe selbst die pessimistischsten Schätzungen verfehlt und sei nun für die Ticketpreise im laufenden Quartal deutlich pessimistischer als bisher, schrieb Analyst Harry Gowers von der Bank JPMorgan in einer ersten Einschätzung. Dementsprechend dürften die Markterwartungen für den Gewinn deutlich sinken. Ähnlich äußerten sich Goldman-Sachs-Experte Patrick Creuset, UBS-Analyst Jarrod Castle sowie Ruairi Cullinane von der kanadischen Bank RBC.

Im abgelaufenen ersten Geschäftsquartal seien die Ticketpreise im Schnitt um 15 Prozent gefallen, hieß es von Ryanair weiter. Anders als im Vorjahr waren die reisestarken Osterfeiertage teils in den März gefallen. Zudem musste die Airline den Kunden höhere Preisnachlässe gewähren als geplant.

Für die drei Monate bis Ende Juni stand unter dem Strich ein Überschuss von 360 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte die Easyjet-Konkurrentin noch einen Überschuss von knapp 663 Millionen Euro erzielt.

In den Monaten April bis Juni zählte Ryanair rund 55,5 Millionen Fluggäste und damit zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Unternehmen will im laufenden Geschäftsjahr die Passagierzahl weiter steigern, und zwar um acht Prozent auf 198 bis 200 Millionen Fluggäste.

Die Auslastung der Maschinen verschlechterte sich in den drei Monaten bis Ende Juni hingegen von 95 auf 94 Prozent, und der Umsatz schrumpfte leicht um ein Prozent auf 3,63 Milliarden Euro.

Das Ergebnis für das erste Halbjahr hängt nun von den Buchungen und den Erträgen im August und September ab. Einen präzisen Gewinnausblick traute sich das Management um Ryanair-Chef Michael O'Leary nicht abzugeben. Dies soll bei Vorlage der Halbjahreszahlen im November geschehen.

737-MAX-Flotte wächst

Unterdessen macht Boeing bei 737-MAX-Auslieferungen an Ryanair etwas Boden gut. Zum Quartalsende hatte Ryanair 156 737 MAX in der Flotte, bis Monatsende sollen es 160 Flugzeuge sein, 20 weniger als Ryanair zunächst für den Sommer eingeplant hatte.

Im Regelfall nimmt Ryanair im Hochsommer keine neuen Flugzeuge an, wegen der Verzögerungen verzichtet Ryanair 2024 auf die sonst übliche Sommerpause bei den Auslieferungen.
© aero.de | Abb.: Ryanair | 22.07.2024 08:17

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Beitrag vom 23.07.2024 - 20:58 Uhr
Auch Ryanair kann eben nicht übers Wasser gehen.
Beitrag vom 22.07.2024 - 19:07 Uhr
Naja, das Problem ist ja nicht die Maschinen zu füllen, FR hat eine Auslastung von 94%, sondern das Preisniveau der Tickets auf einem gewinnbringenden Level zu halten...

Ja klar.
Das ist das offensichtliche Problem:
zuviel Kapazität am/ im Markt bedeutet man kann die Flieger nur füllen, wenn die Preise gesenkt werden. Preiskampf ist angesagt.

Offensichtlich auch auf der Langstrecke.

Und dann wird es halt eng mit den Gewinnen/ der Marge.

Insofern sehe ich die vorausgesagte und erhoffte Entwicklung, zumindest für den europäischen Markt, skeptisch.
Beitrag vom 22.07.2024 - 09:21 Uhr
Naja, das Problem ist ja nicht die Maschinen zu füllen, FR hat eine Auslastung von 94%, sondern das Preisniveau der Tickets auf einem gewinnbringenden Level zu halten...


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