Flug AS1282
Älter als 7 Tage

"Lauter Knall, Ohren knacken, mein Kopf prallt in das HUD"

Alaska Airlines Boeing 737 MAX 9
Alaska Airlines Boeing 737 MAX 9, © NTSB

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WASHINGTON - Im Steigflug aus Portland reißt eine Türblende aus dem Rumpf einer fast werksneuen Boeing 737 MAX 9. Der Fall Alaska Airlines 1282 wird weiter von der US-Flugunfallbehörde NTSB untersucht. Jetzt veröffentlichte Interviewprotokolle zeichnen die entscheidenden Minuten im Cockpit und in der Kabine nach.

Portland, 5. Januar 2024: Alaska Airlines 1282 verlässt den Flughafen um 17:06 Uhr Ortszeit. Ziel ist das südkalifornische Ontario.

Sechs Minuten nach dem Start fällt in 14.830 Fuß Höhe der Kabinendruck ab, im Cockpit hallt der Masteralarm auf.

"Wir stiegen gerade Richtung 16.000 Fuß", gibt der Kapitän bei einer Befragung zwei Tage nach dem Vorfall gegenüber den Ermittlern zu Protokoll. "Lauter Knall, Ohren knacken, mein Kopf prallt in das HUD und mein Headset wird nicht ganz aber fast von meinem Kopf gerissen."

Über die Sprechanlage bekommen die Piloten mit, wie sich Flugbegleiter über ein Loch im Rumpf austauschen.

Dichter bestuhlte Boeing 737 MAX 9 verfügen in der Kabinenmitte über einen zusätzlichen Notausstieg. Alaska Airlines braucht diesen Extra-Exit für ihre Konfiguration nicht - in der Rumpfaussparung der N704AL ist stattdessen eine Blende mit Fenster installiert, die jetzt fehlt.

In der Kabine spielen sich dramatische Szenen ab. "Das Beängstigendste war, dass ich keine Kommunikation mit dem Cockpit herstellen konnte und zunächst nicht wusste, ob die Dekompression vorne stattfand, ob wir überhaupt noch Piloten haben", gibt eine Flugbegleiterin im Nachgang gegenüber den Ermittlern an.

Die Interviews mit Crew und Passagieren wurden im Zuge einer Anhörung veröffentlicht. Die Kabinenbesatzung geht zunächst davon aus, dass Passagiere ins Freie gesogen wurden. An einem Sitz im Bereich des Lochs fehlen Bezug und Teile der Polsterung.

"Erstaunlich still und ruhig"

Die Piloten aktivieren unterdessen die Notfallcheckliste für einen Druckverlust und drehen zum Flughafen Portland um, 20 Minuten nach dem Start setzt die 737 MAX 9 in Portland auf, alle 177 Insassen sind in Sicherheit. Eine Passagierin wird die Umkehr später als abgesehen von den Windgeräuschen "erstaunlich still und ruhig" beschreiben.
© aero.de | Abb.: NTSB | 07.08.2024 09:48

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Beitrag vom 08.08.2024 - 17:21 Uhr
In Anbetracht dessen, das hier ja mal des öfteren "die flieherische Fähigkeiten" ...nunja 'hinterfragt'werde;

Die beiden Vorne und die gesamte Crew haben wohl einen richtig guten Job gemacht!

CHAPEAU !!!
Beitrag vom 08.08.2024 - 15:39 Uhr
Der Alarm "hallt" auf?
SIE TUN MIR WEH!


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