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Airbus, Indra Sistemas, Dassault: Europa spannt drei Luftfahrt- und Rüstungskonzerne zur Entwicklung des neues Kampfjetsystems FCAS zusammen. Doch richtig vom Fleck kommt das Projekt nicht. Das liegt an Dassault. Der Rafale-Entwickler treibt Politik und Partner seit Monaten vor sich her.
Faury reißt jetzt die Hutschnur. "Unser Partner hat sehr offen gezeigt, dass er mit den vereinbarten Arbeitspaketen im Programm unzufrieden ist, und fordert etwas ein, was nicht dem entspricht, was vereinbart wurde”, sagte Faury am Mittwochabend nach Vorlage der Airbus-Quartalsbilanz in Toulouse.
Wenn Dassault "in dieser Konstellation" nicht weitermachen wolle, "steht es ihnen frei, sich aus FCAS zurückzuziehen", legte der Airbus-Chef nach.
Dassault konfrontierte die Programmpartner zuletzt mit Maximalforderungen. "Die Deutschen können sich beschweren, aber hier wissen wir, wie das geht", beanspruchte Dassault-Chef Eric Trappier laut "Reuters" gegenüber Medienvertretern erst im September erneut die technologische Programmführung bei FCAS.
Der Rafale-Hersteller gefällt sich seit Monaten als Enfant Terrible im Konsortium - und Frankreich lässt Trappier bisher gewähren.
Hinter den Kulissen wird erneut um Kompetenzen und Arbeitspakete geschachert. Auf der französischen Seite gebe es den Wunsch, ein weiteres französisches Unternehmen "sehr umfangreich" an dem Projekt zu beteiligen, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im August. "Das macht die Sache nicht einfacher."
Nach Medieninformationen fasst die Bundesregierung bereits eine Exit-Strategie für FCAS ins Auge. Das 100 Milliarden Euro schwere Rüstungsprogramm, verlautet aus Regierungskreisen, könnte auch in Industriepartnerschaften mit Großbritannien oder Schweden umgesetzt werden. Bis Jahresende soll Klarheit herrschen.
Das Konsortium reicht über Airbus, Indra und Dassault hinaus. Für den Antrieb haben sich Safran und ITP Aero zusammengeschlossen. Auch der deutsche Radarspezialist Hensoldt ist an der Entwicklung von Demonstratoren beteiligt.
Saab als möglicher FCAS-Joker
Das Eurofighter-Konsortium aus Airbus, BAE Systems und Leonardo könnte bei einem FCAS-Aus selbst einen Nachfolger entwickeln, lautet ein Branchengerücht. Allerdings treiben BEA Systems und Leonardo zusammen mit Mitsubishi Heavy Industries inzwischen ein eigenes Fighter-Großprojekt voran: GCAP. Daher wird auch über eine Einbindung von Saab in das FCAS-Projekt spekuliert.
© aero.de | Abb.: Airbus | 31.10.2025 06:26
	
	
	
	









 
			 
			
 
			

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