Milliardengrab 777X
09:12 Uhr

Warum die neueste Verzögerung für Boeing extrem teuer wird

Boeing 777-9
Boeing 777-9, © A. Mohl

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ARLINGTON - Die FAA-Zulassung der Boeing 777-9 steht weiter aus - Boeing rechnet nicht vor 2027 mit ersten Auslieferungen. Die erneute Verzögerung zerschießt Produktionspläne und kostet den Airbus-Konkurrenten extrem viel Geld. In einem anderen Zulassungsverfahren sieht Boeing Licht am Ende des Tunnels.

Boeing vertröstet Lufthansa auf 2027: Der designierte Erstbetreiber aus Frankfurt muss auf die 777-9 wegen einer erneuten Verzögerung im Zulassungverfahren weiter warten.

"Es gibt keine neuen Probleme mit dem Flugzeug selbst oder den Triebwerken und es liegt auch nicht am Testprogramm", erklärte Boeing-Chef Kelly Ortberg diese Woche vor Investoren. "Das Problem besteht ausschließlich darin, die Zertifizierungsarbeiten abzuschließen."

Boeing hat den Bürokratieaufwand unterschätzt - und nimmt wegen der zusätzlichen Verzögerung 4,9 Milliarden US-Dollar Verlust vorweg.

Grund für die extremen Kosten: Die Verzögerung zwingt Boeing zu einer Vollbremsung der anlaufenden Serienfertigung.

"Wegen der Verzögerung mussten wir Produktionspläne anpassen", sagte Boeing-Finanzchef Jesus Malave. Der Fokus liegt jetzt darauf, weniger Flugzeuge vor Zertifizierung zu bauen - und dafür einen langfristig belastbaren Produktionsplan aufzustellen. Das ist der Hauptgrund für die Kosten."

Die Verzögerung hat laut Malave "weitreichende Auswirkungen" auf das gesamte Produktionssystem hinter der 777X. Die "verlangsamte Hochlaufrate" belaste das Programm mit "erheblichen Mehrkosten" - und trifft nicht nur Boeing, sondern auch Zulieferer.

Unterdessen steht Boeing bei der ebenfalls verzögerten Zulassung der 737 MAX 7 und 737 MAX 8 vor einem Durchbruch.

Die US-Luftfahrtaufsicht FAA verlangt für die Kantenmodelle die Abstellung eines alten MAX-Problems: An 737 MAX 8 und 737 MAX 9 darf die Triebwerksenteisung in trockener Umgebung nicht länger als fünf Minuten laufen. Sonst drohen Überhitzungsschäden am Verbundmaterial, im schlimmsten Fall kann sich dadurch die Einlasslippe lösen.

Nach "3.000 Test- und Analysestunden" im Labor haben die Boeing-Ingenieure nun eine "dauerhafte Lösung" für das Enteisungsproblem gefunden, sagte Ortberg. Einer Zulassung der 737 MAX 7 und 737 MAX 10 im nächsten Jahr stehe damit nichts mehr im Weg.
© aero.de | Abb.: Boeing, A. Mohl | 31.10.2025 09:12

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Beitrag vom 31.10.2025 - 14:45 Uhr
Gab es für die B737max nicht noch andere Auflagen, die für die Zulassung der -7 und -10 zu lösen waren, um dann auch in den bereits zugelassen Varianten nach gerüstet zu werden?
Beitrag vom 31.10.2025 - 14:44 Uhr
Moin,
Ich bin mir nicht sicher, ob hier der Shutdown die entscheidende Rolle spielt. War es nicht vielmehr so, daß die alten erfahrenen Flugzeugbauer in den letzten Jahren gefeuert wurden, um die Rendite zu erhöhen?
Man hat den Bürokratieaufwand unterschätzt!? Ich schätze eher, man wollte das nicht hören und hat aus 24 Monaten in den schicken Präsentationen 24 Wochen gemacht.
Beitrag vom 31.10.2025 - 14:26 Uhr
Die US-Luftfahrtaufsicht FAA verlangt für die Kantenmodelle die Abstellung eines alten MAX-Problems

Was ist denn ein Kantenmodell?
Auch eine wörtliche EN-DE Übersetzung "edge models" ergäbe hier keinen Sinn...
It does not literally mean “edge models” in this context — instead, it’s German aviation-industry shorthand for the existing or initial production versions (as opposed to newer or modified ones).
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