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Mögliche Sabotage gegen Fliegerhorst Köln-Wahn

Luftwaffe Airbus A321LR
Luftwaffe Airbus A321LR, © Lufthansa Technik

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Eine "Vorfall" an einem Wasserwerk und ein Loch am Zaun: Ermittler gehen in Köln-Wahn dem Verdacht auf eine Straftat gegen die Bundeswehr nach.

Ermittler gehen auf dem Fliegerhorst Köln-Wahn nach Auffälligkeiten an einem Wasserwerk dem Verdacht auf eine Straftat gegen die Bundeswehr nach. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte am Mittwoch, dass die Kaserne für Untersuchungen gesperrt worden sei, "weil es Verdacht auf einen Eindringversuch oder ein vollzogenes, illegales Eindringen gibt". Er sagte: "Auch der Verdacht von Sabotage besteht." 

Neben Polizei und Militärpolizei war auch der Militärische Abschirmdienst (MAD) und der Staatsschutz an den Untersuchungen beteiligt. Das Ministerium verwies für weitere Details an die Ermittlungsbehörden. 

Wasserproben werden untersucht

Nach Hinweisen auf eine Störung war nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein Loch in einem Zaun entdeckt worden. Auch eine auffällige Person wurde bemerkt. Im Raum stand damit der zunächst unbestätigte Verdacht, dass die Wasserversorgung sabotiert worden sein könnte. Für die Untersuchung wurden auch Wasserproben entnommen. Unbestätigt blieb, dass Soldaten über Übelkeit geklagt haben sollen.

"In der gestrigen Nacht hat es einen Vorfall in der Kaserne hinter uns gegeben. Dieser Vorfall hat dafür gesorgt, dass die Kaserne seitdem geschlossen worden ist", sagte, Oberstleutnant Ulrich Fonrobert, der für die Bundeswehr in Nordrhein-Westfalen sprach. Die Bundeswehr nehme diesen Vorfall sehr ernst.

Luftwaffenkaserne wurde über Stunden abgeriegelt

Das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr (TFK) teilt mit: "Bundeswehrangehörigen die möglicherweise im Zusammenhang mitdem Vorfall zu Schaden gekommen sind, wünschen wir schnelle und vollständige Genesung." Aufgrund der laufenden Ermittlungen könnten derzeit keine weiteren Angaben gemacht werden.

Die Kaserne durfte über Stunden nicht mehr betreten oder verlassen werden, sollte aber nach Bundeswehrangaben am Mittwoch wieder geöffnet werden. In der Kaserne sind mehrere Dienststellen untergebracht. Auch die Flugbereitschaft der Bundeswehr - zuständig für Reisen von Kabinettsmitgliedern und hohen Regierungsbeamten - hat dort ihren Sitz. 

Die möglichen Hintergründe des Vorfalls waren öffentlich zunächst unbekannt. Auf Fragen zu einem politischen Zusammenhang äußerte sich das Verteidigungsministerium nicht im Detail. Seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine wird die Sicherheitslage insgesamt neu bewertet. Sicherheitsexperten haben wiederholt gewarnt, dass auch militärische Infrastruktur Ziel von Ausspähungen oder Sabotageversuchen sein könne.
© dpa-AFX | Abb.: Luftwaffe | 14.08.2024 10:34

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Beitrag vom 15.08.2024 - 18:31 Uhr
Kosten für Strom/Datenleitungen am Perimeter?
Störungen/Störbarkeit dieser Überwachung?
Wie viele km Zaun?

Die Angaben dazu sind keine Staatsgeheimnisse. Konzerne wie Airbus oder Daimler haben dazu präzise Zahlen, sollten Staatsbedienstete sich das nicht selber ausrechnen können.

Einem Loch im Zaun sieht man nun mal nicht an, wie viele Leute es benutzt haben.

Wenn man den Zaun so überwacht wie jeder Aldi seinen Laden braucht man bloß mitzählen.

Zudem würden ich erwarten, dass die Ermittler, falls sie das doch wissen, diese Info auch nicht an die Presse rausgeben.

Es wird ja nur von einem "Verdacht auf einen Eindringversuch oder ein vollzogenes, illegales Eindringen" gesprochen. Auf Deutsch: Sie haben nur die abnormen Meßwerte der Wasserversorgung, das Loch im Zaun und irgendeine Beobachtung einer noch unidentifizierten Person.

Zu den Meßwerten kann man auch nichts lesen, es könnte also auch sein, daß da jemand nur ein paar Löffel Salz reingekippt hat, von Schädlichkeit ist bisher auch nichts zu vernehmen. Insgesamt also auffallend wenig. Da gab es seinerzeit, als geklaute Munition straffrei zurück gegeben werden konnte und in der Folge weit mehr zurück kam als offiziell vermißt wurde, geradezu epische Informationen.

Beitrag vom 15.08.2024 - 11:08 Uhr
Das Problem ist nicht die Überwindbarkeit des Zauns, seinerzeit gab es ja mal einen um Dimensionen stärker gesicherten Zaun inklusive Schußbefehl und auch der Zaun wurde überwunden, aber man könnte die Zaunanlage doch schon elektronisch überwachen und müsste dann nicht hoffen, eventuelle Eindringlinge wenigstens beim Herumwuseln zu entdecken.
Stimmt! Da sollten wir doch von der guten, alten DDR lernen! Obwohl? Die Grenze samt Zaun Stacheldraht, Selbstschutzanlagen und Schießbefehl war - glaube ich - auch nicht unüberwindlich.


Dieser Beitrag wurde am 15.08.2024 11:09 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.08.2024 - 09:19 Uhr
man könnte die Zaunanlage doch schon elektronisch überwachen

Zumindest im Falle des Wasserwerks scheint ein elektronischer Schutz angeschlagen zu haben. Daraufhin soll das Loch im Zaun entdeckt worden sein. Ich würde mal behaupten, dass die Sicherheitsrichtlinien gegriffen haben. Besonders sensible Infrastruktur wird separate und besser überwacht und eine Alarmierung im Falle dessen hat dann zu Folgemaßnahmen geführt, die dann auch auf die weniger sensiblen Schutzmaßnahmen ausgeweitet wird.

Für mich ist der Zaun mit entsprechendem Stacheldraht (wie beim zivilen Flughafen auch) nur ein Schutz vor der Dummheit der Menschen (sonst würde nämlich jeder über das Vorfeld laufen oder fahren). Wer es darauf anlegt, wird immer einen Weg geben, diese Sicherung zu überwinden und muss dann bevor er ernsthaften Schaden angerichtet hat entdeckt werden (oder zumindest muss klar sein, welchen Schaden er angerichtet haben könnte). Der Rest ist dann Frage eines Alarmplans.

Vergleicht das mit dem Brandschutz. Hat denn auch jeder von Euch, der hier mehr Sicherheit am Zaun der BW-Kaserne oder eines Flughafens fordert, daheim auch eine Sprinkler-Anlage? Oder habt ihr auch "nur" den Rauchmelder und bestenfalls einen Feuerlöscher?


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