Lufthansa Cargo passt Asien-Netz an neue Warenströme an

FRANKFURT - Lufthansa Cargo baut im Winter 2024/2025 ihren Flugplan auf 89 777F-Verbindungen pro Woche aus. Ausgerechnet eine wachsende China-Skepsis internationaler Konzerne öffnet Lufthansa neue Perspektiven in Fernost. In Europa sieht Lufthansa-Cargo-Chef Ashwin Bhat hingegen "kaum Wachstum".

Frankfurt - Ho-Chi-Minh-Stadt - Los Angeles - Frankfurt: Lufthansa Cargo passt ihren Asienflugplan im Winter auch mit ihrer ersten Direktverbindung zwischen Asien und Nordamerika an neue Nachfragetrends im internationalen Handel an.

Der Winterflugplan 2024/2025 ist das Ergebnis einer "weitreichenden Überprüfung unseres bisherigen Flugplans und Netzwerks", stellte Lufthansa-Cargo-Chef Ashwin Bhat das neue Programm vergangene Woche in Frankfurt vor. "Dabei werden zukünftig einige Zwischenstopps der Frachter reduziert."

Lufthansa verortet viel Frachtnachfrage in Asien. In der Region erhöht Lufthansa Cargo die wöchentlichen Kapazitäten zu den Destinationen Mumbai und Taipeh um jeweils eine Frequenz. Chennai wird künftig zweimal pro Woche in Kombination mit Hyderabad oder Mumbai bedient.

Mit den 2024 ins Streckennetz aufgenommenen Destinationen Shenzhen und Zhengzhou kann die Frachtairline ihren Kunden nun insgesamt 50 Frequenzen pro Woche nach Asien anbieten. Mit Shenzhen und Zhengzhou heftet sich Lufthansa an den E-Commerce-Boom an, den chinesische Shopping-Apps entfacht haben.

"Asien und der Nahe Osten boomen"

In Asien aktive Industrieunternehmen sorgen ebenfalls gute Auslastung der Flüge. "Asien und der Nahe Osten boomen, die Produktion in diesen Ländern und die Exporte aus diesen Ländern boomen", sagte Bhat der "Capital". In Europa gebe es in diesem Segment hingegen "kaum Wachstum".

Unternehmen stellen ihre Produktion in Asien breiter auf - und fahren den Fokus auf China etwas zurück. "Wir sehen, dass aufgrund der Produktionszentren, die in Indien gebaut werden, auch mehr Handel zwischen China und Indien stattfindet", sagte Bhat der "Capital". Die Fracht-Yields auf diesen Verbindungen seien bisweilen höher als jene zwischen China und Europa.