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Lettland hält 97,97 Prozent an Air Baltic - und verfolgt konkrete Exitabsichten. Der Staat will seinen Anteil in zwei Stufen abbauen. Auf den Einstieg eines strategischen Investors werde ein Börsengang anschließen, steckte der lettische Verkehrsminister Kaspars Briskens das Vorgehen im Mai ab.
Inzwischen nimmt der Privatisierungsprozess Fahrt auf. "Wir sprechen mit einem Pre-IPO-Investor", sagte Air-Baltic-Chef Martin Gauss der Nachrichtenagentur "Reuters".
"Reuters" und "Bloomberg" hatten zuvor übereinstimmend berichtet, dass Lufthansa in Riga aktiv werden könnte. Gauss will diese Informationen zwar nicht bestätigen, rechnet aber mit viel Interesse an Air Baltic.
"Das wird die erste Airline-IPO in Europa seit Wizz Air vor zehn Jahren", sagte Gauss "Bloomberg" in einem separaten Interview. "Über unser Auftragsbuch können wir unsere Größe in den nächsten fünf Jahren verdoppeln."
"Premiumanbieter für Wetlease-Lösungen"
Nicht alle Maschinen nutzt Air Baltic im eigenen System. Gauss stellt Air Baltic auch als "Premiumanbieter für Wetlease-Lösungen" im Markt auf. Gerade hat Lufthansa einen Wetlease-Vertrag mit Air Baltic um drei Jahre verlängert - und ausgebaut.
Lufthansa benötigt laut Airlinechef Jens Ritter im Sommer 25 Flugzeuge mehr als im Winter. Diese Kapazität will der Konzern nicht mehr selbst vorhalten. In Spitzenphasen des Sommers soll Air Baltic künftig bis zu 21 komplett bereederte Airbus A220-300 zu Lufthansa abstellen.
Ihre Wetlease-Kapazitäten werde Air Baltic in Zukunft auch in anderen Märkten wie Saudi-Arabien und Indien anbieten, sagte Gauss "Reuters".
Air Baltic konnte sich zuletzt mit einer Anleihe finanzielle Spielräume schaffen - für 340 Millionen Euro riefen die Zeichner am Ende allerdings 14,5 Prozent Zinsen auf.
© aero.de | Abb.: Airbus, Air Baltic | 17.09.2024 10:14
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