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Der Patient ist in diesem Fall aber eine Gummipuppe, denn es ist kein Realbetrieb: Im Ostalbkreis läuft ein mit rund vier Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr finanziertes Modellprojekt, das mit Unterstützung des neuen Mobilfunkstandards 5G die Notfallversorgung im ländlichen Raum verbessern soll.
Für das Projekt wurden im Landkreis zwei 5G-Hochleistungsmasten aufgestellt. Noch bis Jahresende finden über Aalen, Essingen und Lauterburg Testflüge der Rettungsdrohne des DRK-Kreisverbands Aalen statt. Erstmals in Deutschland werde ein Defibrillator-Drohnenkonzept in ein App-basiertes Ersthelfer-Alarmierungssystem integriert, sagt Projektkoordinatorin Clara Lieb.
Ersthelfer, App und Drohen im Zusammenspiel
Lieb erklärt, was in naher Zukunft Realität werden kann: Zeugen informieren die Zentrale Leitstelle, dass ein Mensch bewusstlos ist - ein Herzkreislaufversagen droht, jede Sekunde zählt. Die Leitstelle alarmiert den Rettungswagen, gibt zugleich auch einen Alarm an die App weiter, in der potenzielle Ersthelfer registriert sind.
Ein am nächsten an den Notfall gelegener Ersthelfer nimmt den Notfall per App an und teilt zugleich mit, ob der auf dem Weg zum Patienten einen Defibrillator auftreiben kann. Falls nein, kommt die Drohne zum Einsatz.
Während diese zum Patienten fliegt, ist der Ersthelfer bereits dort und macht eine Herz-Lungen-Wiederbelebung. Auf seine Brust klebt er einen Sensor, die sich mit der App verbindet. Der Ersthelfer erhält - bis der Rettungswagen eintrifft - Anweisungen über die App, ob er schneller auf die Brust des Patienten drücken soll und ob die Drucktiefe auch ausreicht.
Der inzwischen eingetroffene Defibrillator wird dann vom Helfer aus der Drohne herausgenommen, die Defibrillator-Pads auf den Patienten geklebt und das Gerät eingeschaltet.
Schnellere Notfallversorgung
Das Projekt soll laut der baden-württembergischen Landesregierung unter anderem auch die Attraktivität für Bürger steigern, aufs Land zu ziehen oder dort zu bleiben. "Die aktuelle Abdeckung mit dem Mobilfunkvorgänger stellt besonders in den ländlichen Regionen die Notfallversorgung vor kaum zu bewältigende Herausforderungen."
Es müssten lange Transportwege in Kauf genommen werden, weil viele Patienten zur "Abklärung" in die Klinik gebracht werden müssen, die eigentlich nicht zwingend einer Behandlung in einer Notaufnahme bedürften. Der Rettungsdienst müsse auch oft telefonieren, um abzuklären, ob ein Patient überhaupt aufgenommen werden kann.
In den 42 Städten und Gemeinden im Ostalbkreis leben rund 320.000 Einwohner. Die Region ist landwirtschaftlich geprägt.
© dpa | 24.09.2024 13:07
Kommentare (15) Zur Startseite
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Deren aktueller Standort kann ja heutzutage mit Hausmitteln getrackt werden, so daß bei Kenntnis der Unfallkoordinaten der nächsterreichbare Ersthelfer fast vollautomatisch in Marsch gesetzt werden kann.
Spannend. Wo haben Sie das alles her?
Geotracking von Smartphones ist jetzt nicht so der neueste Schrei, und der automatische Abgleich der Standortdaten mit einer Zielkoordinate liegt schon unter dem Niveau von Jugend forscht.
Smartphones sind Plaudertaschen und Standortauswertungen nicht besonders aufwändig. Interessant in diesem Zusammenhang vielleicht, daß derzeit Bemühungen laufen, die Standortbestimmung durch Schaffung eines hardwarunabhängigen API auf breiter Front weiter zu vereinfachen und preisgünstig anzubieten.
Man könnte diese Drohne(n) natürlich auch mit weiteren Hilfsmittel wie Autoinjektoren für Allergiker usw. beladen.
Um die umzusetzen müsste man mit demselben Betrag nur eine Ausschreibung starten und etablierte Drohnenbauer würden sich mit Lösungen welche ca. zwei- bis dreimal so teuer wie ein konventioneller Defi wären bewerben.
Am Ende hätte man so ca. 1000 Drohnen-Defis mit ordentlicher Reichweite so dass man sich weitere Infrastruktur wie Basisstationen usw. sparen kann.