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Airbus: Piloten ziehen oft zu stark am Stick

Tailstrike
Tailstrike, © ANSV

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TOULOUSE - Ein Go Around in Bodennähe birgt erhöhte Tailstrike-Gefahr. Darauf deuten an Airbus gemeldete Fälle hinten. Die Flugsicherheitsabteilung des Herstellers hat die Berichte ausgewertet - und empfiehlt Piloten bei einem Landeabbruch im letzten Moment eine ruhigere Hand am Stick.

Die A320 hatte bereits kurz Bodenkontakt als der Erste Offizier vollen Schub auf die Triebwerke gibt - und den Stick nach hinten reißt.

Mit 12,7 Grad Pitch zieht das Flugzeug über die Landebahn, setzt dann ein zweites Mal auf - mit Fahrwerk und Heck. Nachdem der Pilot einen geringeren Nose-up-Input anlegt, gewinnt die Maschine wieder Höhe.

Wie üblich nennt die Airbus-Sicherheitsabteilung in ihren Fallmemos weder Ort noch Datum. Der Verlauf ist nach einer Datenauswertung des Herstellers aber typisch für Tailstrike-Zwischenfälle bei Landeabbrüchen in geringer Höhe.

"Zwischen Januar 2022 und September 2024 wurden Airbus 49 Tailstrike-Events gemeldet - fünf in der Startphase, 23 bei der Landung und 21 beim Durchstarten in Bodennähe", teilte Airbus mit.

Airbus erkennt ein Muster

In "vielen Fällen" zogen Piloten bei Tailstrikes im Verlauf von Landeabbrüchen knapp über Boden "den Stick komplett nach hinten". Dabei sollte laut Airbus gerade in dieser kritschen Phase "exzessiver Nose-up-Input" vermieden werden und das Flugzeug besser in einem flacheren Steigprofil durchstarten.

Insbesondere sollten Piloten nicht versuchen, per Hochziehen ein Aufsetzen des Hauptfahrwerks zu vermeiden - und auch einen zweiten Bodenkontakt zulassen. Erst wenn das Flugzeug stabil durchgestartet ist, sollten die Piloten Klappen und Fahrwerke wieder einziehen.
© aero.de | Abb.: BFU | 27.10.2024 07:05

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Beitrag vom 30.10.2024 - 15:33 Uhr
Sie erinnern mich mit Ihrem dauernden Bashing junger Piloten an den guten, alten Sokrates: „Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.“ Und so scheint in Ihren Augen auch die Ausbildung der Generation MAGENTA - wer oder was das auch immer sein mag - zu laufen. Ihre dauernde Wiederholungen machen Ihre Aussagen nicht zutreffender.

Das war (angeblich) Plato.

Plato hat hier Sokrates zitiert - Plato war ein Schüler von Sokrates. Was dem Text ürbrigens eine interessante Note gibt, denn Plato (der Überlieferer dieser Worte) war selbst einer der jungen Männer, über die sich Sokrates hier aufregte.
Beitrag vom 29.10.2024 - 12:07 Uhr
So wie bei Boeing mit dem Toga Button? Es muss einfach besser geschult werden. Und weil weiter oben flyingmofo schrieb: Es ist heute einfach unser Business.
RNAV-APP mit company overlays sind heute Standard und sollten generationsübergreifend mit "highest use of Automation" geflogen werden. Willkommen im 21 Jahrhundert.

Ja, so verlernt der Pilot das Fliegen, siehe Air France. Seitdem haben einige Gesellschaften genau das Genteil getan, nämlich wieder mehr händisch zu fliegen. Ohne AP und AT öfters mal den Anflug machen.
Beitrag vom 29.10.2024 - 11:23 Uhr
Es ist doch jedem bekannt, dass Durchstarten bei allen Flugzeuge ein ganz normales Manöver ist und sein sollte.
Insofern überrascht der Hinweis von Airbus.
Vielleicht gibt es bald to go-around - Schalter, der dann dieses "schwierige Flugmanöver" immer meistert.


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