Airbus A320neo im Anflug auf Haiti beschossen

PORT-AU-PRINCE - Im Anflug auf Haiti gerät ein Airbus A320neo von Spirit Airlines unter Gewehrfeuer. Vier Kugeln treffen das Flugzeug - die Piloten starten durch und suchen schnell das Weite. Kurz darauf stellt auch JetBlue Airways nach einem Haiti-Umlauf ein Einschussloch an einer Maschine fest.

Port-Au-Prince, 11. November 2024: Spirit Airlines 951 aus Fort Lauderdale ist im Endanflug auf Haiti als vom Boden auf den Airbus A320neo geschossen wird.

Mindestens vier Projektile treffen das Flugzeug, durchschlagen die Kabinenwand - Bilder in sozialen Netzwerken zeigen Einschusslöcher in Rumpf und Gepäckfächern der N966NK. Nach Angaben von Spirit Airlines wird bei dem Zwischenfall ein Mitglied der Kabinenbesatzung "leicht verletzt".

Die Piloten starten durch, Flug 951 dreht nach Santiago ab. In der Dominikanischen Republik stellen Techniker bei einer Inspektion "Schäden am Flugzeug fest, die klar auf einen Beschuss hindeuten", teilte Spirit Airlines am späten Montagabend mit.

Parallel informierte JetBlue Airways Crews in einem internen Memo über ein Einschussloch an einer Maschine, das nach einem Haiti-Umlauf in New York festgestellt worden sei. Im Flug blieb der Beschuss von JetBlue 935 aus Port-au-Prince demnach umbemerkt.

 
Spirit Airlines, JetBlue Airways und auch American Airlines setzen ihre Haiti-Linien vorerst aus.

Die politische Lage in Haiti gilt als zunehmend instabil - Banden lieferten sich in den vergangenen Tagen auf offener Straße teils schwere Feuergefechte mit Sicherheitskräften. Der Flughafen von Port-au-Prince stellte am Montag den Flugbetrieb nach den Vorfällen vorübergehend ein.