FRANKFURT - Lufthansa Cargo verschiebt möglicherweise zwei Boeing 777F. Im Personalkörper der Lufthansa-Frachttocher machen zumindest Gerüchte über eine Ummeldung der D-ALFA und D-ALFB in das AOC des Joint-Venture-Partners Aerologic die Runde. Was ist an der Sache dran?
Lufthansa Cargo befasst sich offenbar mit einer Verkleinerung ihrer 777F-Flotte. Nach Informationen von aero.de aus Unternehmenskreisen hat Lufthansa Cargo die mit je elf Jahren dienstältesten Frachter mit den Kennungen D-ALFA und D-ALFB für eine Ummeldung zu Aerologic vorgemerkt.
Lufthansa Cargo lehnte auf Nachfrage eine Stellungnahme hierzu ab.
Die Lufthansa-Frachtsparte will über das Effizienzprogramm "Bold Moves" Kosten straffen, pocht insbesondere auf einen produktiveren Creweinsatz. Hierzu laufen Gespräche mit Personalvertretern.
"Die Crew-Aufwendungen pro Blockstunde liegen deutlich über Marktschnitt", hielt das Management im April in einem Schreiben an die Piloten fest. Eine Blockstunde koste Lufthansa Cargo 500 Euro mehr als Konkurrenten. "Das Problem ist, dass unsere Kunden das nicht bezahlen."
Im Gemeinschaftsunternehmen Aerologic, das Lufthansa Cargo mit DHL unterhält, dürften geringere Bereederungskosten als bei Lufthansa Cargo anfallen.
Lufthansa Cargo betreibt derzeit zwölf Boeing 777F unter eigenem AOC, tariflich garantiert sind davon nur neun Flugzeuge.
Lufthansa Cargo findet sich im aktuellen Marktumfeld für Luftfracht gut zurecht. Nachfrage aus Asien und dem E-Commerce-Segement hievten die Lufthansa-Frachttochter bereits vor dem in der Regel starken Schlussquartal deutlich in die Gewinnzone.
Von Juli bis September blieben 39 Millionen Euro Betriebsgewinn bei Lufthansa Cargo hängen, im Sommerquartal 2023 hatte Lufthansa Cargo nur ein ausgeglichenes Betriebsergebnis erzielt.
© aero.de | Abb.: Lufthansa Cargo | 15.11.2024 12:56
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Beitrag vom 18.11.2024 - 11:51 Uhr
@carstenmuell:
Ist ja schön und gut, dass man sich bei Aerologic auf eine Einstelkungsrunde und massives Wachstum (alleine durch DHL kommen ja noch weitere Flugzeuge dazu). Man schafft es ja nicht mal ausreichend Kollegen in der Firma zu halten. Die Fluktuation ist bei Aerologic auch nicht gerade klein. Ich sehe da ein deutliches Bereedeungsproblem seitens Aerologic kommen.
Beitrag vom 17.11.2024 - 13:49 Uhr
Wie läuft das überhaupt bei LH mit der Fracht?
Muss man bei LH oder besser gleich bei LH Cargo, Aerologic, LH, Eurowing etc. um Luftfrachtbedarf anfragen.
Beitrag vom 17.11.2024 - 11:35 Uhr
Eventuell wäre es ja auch mal angebracht die Situation von einer anderen Seite zu beleuchten: Bei der LH Passage fehlen offensichtlich PPV Piloten, die man nun kostenneutral von der Cargo nehmen könnte und gleichzeitig die Flugzeuge an Aerologic abgibt. Dort können dann günstiger neuer Piloten eingestellt werden. Zur Zeit höre ich ständig, dass im nächsten Jahr eine sehr große Einstellungsrunde bei Aerologic vorbereitet wird, was ja zu diesem Szenario passen würde. Diejenigen , die weiterhin lieber Fracht fliegen möchten, werden gewiss einen Aerologic Vertrag angeboten bekommen….
Für die Konzernführung wäre das eine Win-Win Situation, da keine langfristig kostenintensiven Übernahmen in den PPV Bereich notwendig würden.
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Ist ja schön und gut, dass man sich bei Aerologic auf eine Einstelkungsrunde und massives Wachstum (alleine durch DHL kommen ja noch weitere Flugzeuge dazu). Man schafft es ja nicht mal ausreichend Kollegen in der Firma zu halten. Die Fluktuation ist bei Aerologic auch nicht gerade klein. Ich sehe da ein deutliches Bereedeungsproblem seitens Aerologic kommen.
Muss man bei LH oder besser gleich bei LH Cargo, Aerologic, LH, Eurowing etc. um Luftfrachtbedarf anfragen.
Für die Konzernführung wäre das eine Win-Win Situation, da keine langfristig kostenintensiven Übernahmen in den PPV Bereich notwendig würden.