ANKARA - Neue F-16 waren für die Türkei nur zweite Wahl, aber besser als nichts. Das NATO-Land nimmt an einem zu Jahresbeginn vereinbarten F-16-Deal mit den USA nun Korrekturen vor: F-16 der Bestandsflotte will die Türkei durch die eigene Luftfahrtindustrie aufmotzen. Inzwischen hat die Türkei eine Alternative.
Mit 230 Flugzeugen stellt die F-16 das Rückgrat der türkischen Luftverteidigung. Eigentlich wollte der NATO-Staat auf F-35 hochrüsten.
Mit dem Kauf des russischen Raketenabwehrsystems S-400 hatte sich das Land 2019 aber selbst aus dem F-35-Programm gekegelt.
Anfang 2024 gab die US-Regierung immerhin für weitere F-16-Lieferungen grünes Licht.Der 23 Milliarden US-Dollar schwere Deal sollte 40 F-16 Viper im aktuellen Block-70-Standard und Nachrüstsätze für die 79 Bestandsflugzeuge umfassen. Auf den zweiten Teil des Auftrags will die Türkei nun verzichten.
Die Türkei werde die Pläne zum Kauf der 79 Nachrüstsätze "nicht weiter verfolgen", unterrichtete der türkische Verteidigungsminister Yasar Güler diese Woche laut türkischen Medien das Parlament. Stattdessen sollen die Kampfflugzeuge von Turkish Aerospace Industries modernisiert werden.
Türkei will 40 Eurofighter beschaffenLaut Güler ist zwischenzeitlich auch der Weg für einen
Eurofighter-Kauf frei, gegen den sich zuletzt nur noch Deutschland gesperrt hatte. Nach türkischen Angaben hat Berlin eingelenkt - die Türkei will zwei Eurofighter-Staffeln mit je 20 Flugzeugen bestellen. Das NATO-Land arbeitet im Programm "KAAN" parallel an einem eigenen Fighter.
© aero.de | Abb.: DVIDS | 02.12.2024 06:41
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Beitrag vom 02.12.2024 - 18:04 Uhr
GLONASS oder Beidou werden sie wohl kaum können.
Ich wäre schon positiv überrascht, wenn deutsche Techniker ZUgriff auf interne Schlüssel der einzelnen Hardware Komponenten hätten und damit den internen FC Bus vollständig loggen und auch nur theoretisch eigene Komponenten entwickeln und anschließen könnten.
Beitrag vom 02.12.2024 - 14:23 Uhr
Der Aufbau faktischer DIY-Fähigkeiten...wäre...sinnvoll.
Nachdem Deutschland solche Fähigkeiten zugunsten des transatlantischen Betriebsklimas bereits dort demontiert wo sie schon existieren (und dort im Gegenteil die Abhängigkeit sogar zementiert wird), wäre eher zu erwarten, daß bei einer NATO-Gewichtsverlagerung solche Hardware aus türkischer Produktion importiert und als Unabhängigkeit gewertet wird als daß sie aus mitteleuropäischen Ländern kommt.
Und ja, wenn eine deutsche Taurus laut oberstem Chef nicht ohne deutsches Personal fliegen kann, dann darf man annehmen, daß ein F-35 zwar nicht am Internet hängt, aber dafür doch an dem einen oder anderen elektronischen Halsband, GLONASS oder Beidou werden sie wohl kaum können. Freilaufende Hightech-Systeme gibt es eben nicht mehr.
Beitrag vom 02.12.2024 - 12:44 Uhr
Wenn schon Traktoren
https://www.golem.de/news/russland-kriegsbeute-traktoren-aus-der-ferne-per-drm-gebrickt-2205-165005.html
und Solar-Wechselrichter
https://www.heise.de/news/Photovoltaik-Deaktivierte-Deye-und-Sol-Ark-Wechselrichter-in-den-USA-10183706.html
remote abschaltbar sind - wie sieht das eigentlich bei der F35 unseres noch-mit-NATO Mitglieds USA aus?
Nachdem die sich dort - schon wieder - eine Regierung unter einem kognitiv fragwürdig ausgestatteten Egomanen zusammegewählt haben ist es glaube ich nicht wirklich sicher, dass die USA in 4 Jahren noch a) in der NATO und b) ein demokratisch regiertes Land sind.
Der Aufbau faktischer DIY-Fähigkeiten in Bezug auf aktiv eingesetzte US Hardware wären daher denke ich auch für andere Teilstreitkräfte in der EU sinnvoll.
Dieser Beitrag wurde am 02.12.2024 12:45 Uhr bearbeitet.
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Ich wäre schon positiv überrascht, wenn deutsche Techniker ZUgriff auf interne Schlüssel der einzelnen Hardware Komponenten hätten und damit den internen FC Bus vollständig loggen und auch nur theoretisch eigene Komponenten entwickeln und anschließen könnten.
Nachdem Deutschland solche Fähigkeiten zugunsten des transatlantischen Betriebsklimas bereits dort demontiert wo sie schon existieren (und dort im Gegenteil die Abhängigkeit sogar zementiert wird), wäre eher zu erwarten, daß bei einer NATO-Gewichtsverlagerung solche Hardware aus türkischer Produktion importiert und als Unabhängigkeit gewertet wird als daß sie aus mitteleuropäischen Ländern kommt.
Und ja, wenn eine deutsche Taurus laut oberstem Chef nicht ohne deutsches Personal fliegen kann, dann darf man annehmen, daß ein F-35 zwar nicht am Internet hängt, aber dafür doch an dem einen oder anderen elektronischen Halsband, GLONASS oder Beidou werden sie wohl kaum können. Freilaufende Hightech-Systeme gibt es eben nicht mehr.
https://www.golem.de/news/russland-kriegsbeute-traktoren-aus-der-ferne-per-drm-gebrickt-2205-165005.html
und Solar-Wechselrichter
https://www.heise.de/news/Photovoltaik-Deaktivierte-Deye-und-Sol-Ark-Wechselrichter-in-den-USA-10183706.html
remote abschaltbar sind - wie sieht das eigentlich bei der F35 unseres noch-mit-NATO Mitglieds USA aus?
Nachdem die sich dort - schon wieder - eine Regierung unter einem kognitiv fragwürdig ausgestatteten Egomanen zusammegewählt haben ist es glaube ich nicht wirklich sicher, dass die USA in 4 Jahren noch a) in der NATO und b) ein demokratisch regiertes Land sind.
Der Aufbau faktischer DIY-Fähigkeiten in Bezug auf aktiv eingesetzte US Hardware wären daher denke ich auch für andere Teilstreitkräfte in der EU sinnvoll.
Dieser Beitrag wurde am 02.12.2024 12:45 Uhr bearbeitet.