MRO und Pilotentraining
Älter als 7 Tage

Lufthansa sieht Chancen für Bundeswehr-Aufträge

Carsten Spohr
Carsten Spohr, © Lufthansa

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FRANKFURT - Auf die Zeiten- folgt die Schuldenwende: CDU/CSU und SPD stellen in Koaltionsverhandlungen Weichen für eine milliardenschwere Aufrüstung der Bundeswehr. Steigende Rüstungsausgaben in ganz Europa eröffnen Lufthansa neue Geschäftsfelder - weit über den Wartungs- und Komponentenbereich hinaus.

Es geht um eine gewaltige Summe: 400 Milliarden Euro schuldenfinanziertes Sondervermögen steht als Größenordung für die Bundeswehr unter einer Merz-geführten Bundesregierung im Raum.

Die Wiederaufrüstung als Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine katapultiert das Geschäft europäischer Verteidigungsgrößen wie Rheinmetall und Airbus in ungeahnte Höhe - und auch Lufthansa will in dem Bereich stärker mitmischen.

"Mit den Entscheidungen der letzten Tage gehe ich davon aus, dass das Volumen hochgehen wird", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstag mit Blick auf "realisierbare Investitionen in die deutsche Verteidigung".

Deutschland wird in den nächsten Jahren viel neues fliegendes Kriegsgerät erhalten - CH-47 Transporthubschrauber, F-35 Kampfjets, neue Eurofighter und P-8A Seeaufklärer schaffen zusätzlichen MRO-Bedarf.

Gerade für "komplexe Wartungsaufgaben" an Hubschraubern, Drohnen und Flugzeugen fehlen der Bundeswehr eigene Ressourcen, sagte Spohr. "Wir gehen davon aus, dass der durch private Unternehmen erbrachte Anteil an Wartungen bei der Luftwaffe zunehmen wird. (...) Da möchten wir mit der Lufthansa Technik dabei sein."

Lufthansa will die "sehr gute Beziehung" mit der Bundeswehr zudem auf Schulungen von Piloten ausbauen, sagte Spohr. "Wir haben in den letzten Monaten sehr interessante, positive Gespräche geführt."
© aero.de | Abb.: Boeing | 08.03.2025 07:02

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Beitrag vom 08.03.2025 - 11:44 Uhr
Bei den F35 hat Deutschland denke ich keine andere Wahl als sie abzubestellen. <

Deutschland hätte zumindest die Wahl, darüber laut nachzudenken. Schon alleine das hätte eine große Wirkung, denn eine eventuelle Abbestellung hätte kurzfristige Folgen, die quirlige Diskussion dagegen, wie man die Abhängigkeit von US-Unterstützung wohl reduzieren könne, erzeugt doch allenfalls herzliches Schmunzeln jenseits des Atlantiks.

Wie man an den erratischen Reaktionen Trumps sehen kann hat aber Widerspruch bei ihm durchaus gewisse Chancen. Gerade weil er problemlos heute das Gegenteil von gestern behaupten und durchsetzen kann ist er weit weniger als rational agierende Politiker auf eine kausale und logische Entscheidungsfindung angewiesen. Das könnte man nutzen.

Grundsätzlich ja, aber gerade dieses erratische und unlogische Verhalten lässt ja auch keinen Schluss zu was denn, wenn ich heute eine Entscheidung in meinem Sinne erreiche, morgen wieder entschieden wird. Oder übermorgen.
Daher halte ich die USA aktuell ja bestenfalls für unzuverlässig.

Übrigens, in Zeiten da geklaute Mähdrescher die Arbeit verweigern, braucht man über potentielle Disfunktionalität von Hightech-Gerät wirklich keinen Gedanken mehr verschwenden.

Im Gegenteil. Gerade weil Software-Killswitches und Cloud-Abhängigkeiten heute schon in zB John Deere Traktoren verbaut sind, muss man aktiv sicherstellen, dass man tatsächlich die volle Kontrolle über sein eigenes Kriegsgerät und die dahinter stehende Logistik hat.
Dazu gehört eine vollständige Verfügbarkeit, Auditierfähigkeit und Änderbarkeit aller Software Bestandeile, bis runter zur Firmware der zB Hydraulikpumpe in einer F35 oder der Steuerflächen von "intelligenter" Munition.
Das gilt genauso für elektronische Bestandteile der Gefechtsführung.

Ich bin eigentlich ganz froh, dass diese latente Problematik endlich mal offen auf dem Tisch landet, nachdem Sicherheitsexperten seit Jahren vor genau so einem Szenario gewarnt und autonome europäische Fähigkeiten gefordert haben.
Der Bendlerblock blieb aber zB stur einer der weltweit größten Microsoft Kunden.

Dieser Beitrag wurde am 08.03.2025 11:45 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 08.03.2025 - 10:54 Uhr
Bei den F35 hat Deutschland denke ich keine andere Wahl als sie abzubestellen. <

Deutschland hätte zumindest die Wahl, darüber laut nachzudenken. Schon alleine das hätte eine große Wirkung, denn eine eventuelle Abbestellung hätte kurzfristige Folgen, die quirlige Diskussion dagegen, wie man die Abhängigkeit von US-Unterstützung wohl reduzieren könne, erzeugt doch allenfalls herzliches Schmunzeln jenseits des Atlantiks.

Wie man an den erratischen Reaktionen Trumps sehen kann hat aber Widerspruch bei ihm durchaus gewisse Chancen. Gerade weil er problemlos heute das Gegenteil von gestern behaupten und durchsetzen kann ist er weit weniger als rational agierende Politiker auf eine kausale und logische Entscheidungsfindung angewiesen. Das könnte man nutzen.

Übrigens, in Zeiten da geklaute Mähdrescher die Arbeit verweigern, braucht man über potentielle Disfunktionalität von Hightech-Gerät wirklich keinen Gedanken mehr verschwenden.
Beitrag vom 08.03.2025 - 10:24 Uhr
Ich frage mich, wie die LH-Gruppe da mitmischen kann, wenn Wartungsaufträge für konzerneigenes Fluggerät bereits fremdvergeben wird, da das eigene Personal nicht ausreicht.

Dazu müsste man möglicherweise die LHT in Deutschland wieder vergrößern, oder reichen die neuen bzw. stark ausgebauten Standorte in Portugal und Kanada?

Die werden dann noch weiter ausgebaut 🙂


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