Mutmaßliche Spionage
Älter als 7 Tage

Drohnen überfliegen sicherheitskritische Anlagen

Drohne
Drohne, © USAF, DVIDS

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HAMBURG - An kritischen Infrastrukturen werden immer mehr Drohnen gesichtet - ein Fluggerät wies rund fünf Meter Spannweite auf.

Sicherheitsbehörden verzeichnen eine steigende Fallzahl mutmaßlicher Spionage mit Drohnen. Vom 27. Februar bis 7. März wurden jeden Tag verdächtige Überflüge an Häfen, Marinestützpunkten und Chemieparks gemeldet, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf vertrauliche Unterlagen.

Am 28. Februar sichteten Zollbeamte demnach 15 Drohnen an einem Containerterminal in Bremerhaven, nur Tage später zogen zehn Flugobjekte über die Hafenanlagen hinweg. Über Bremerhaven wird unter anderem flüssiges Erdgas umgeschlagen.

Auch Bundeswehrstützpunkte gerieten in den letzten Wochen laut "Spiegel" wieder vermehrt unter Beobachtung aus der Luft. Eine Drohne wurde dabei auf rund fünf Meter Spannweite geschätzt.

Die Bundeswehr bestätigte, dass es "in jüngerer Vergangenheit wiederholt Drohnensichtungen" gegeben habe. Der US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein soll ebenfalls hiervon betroffen gewesen sein.
© aero.de | 14.03.2025 15:02

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Beitrag vom 24.03.2025 - 23:19 Uhr
Kurzes Update: Das BMDV hat per NfL 2025-1-3430 vier neue ED-Rs eingerichtet, die ab morgen (und zunächst bis zum 4. April) gültig sind (Nordenham, Hude, Fulda und Niederaichbach), alle offiziell ohne Angaben von Gründen. Niederaichbach ist wohl für's AKW, bei den anderen ist es nicht so klar ersichtlich.
Beitrag vom 15.03.2025 - 20:40 Uhr
Mir ist unverständlich, dass die zuständigen staatlichen Stellen nicht herausfinden können, wo diese Drohnen herkommen/aufsteigen. Wenn die Anzahl der Drohnen so groß ist, und die Ereignishäufigkeit so hoch, dann wird es ja wohl in wenigstens einem Fall mal möglich sein, den Ursprung/Urheber zu ermitteln.
Beitrag vom 15.03.2025 - 18:09 Uhr
Man sollte hier dringend, gerade bei sicherheitsrelevanten Orten/Obiekten, umgehend mit Abwehrmöglichkeiten (Laser?) sichern und Flugverbote jeglicher Art in größerem Umkreis einrichten. Zeitverzögernde Genehmigungsverfahren sollten dabei ausgeschlossen werden.

�ber den meisten Chemiewerken gilt bereits Flugverbot, ebenso über AKWs (auch wenn die aus sind). Genauso betroffen sind militärische Manövergebiete und auch einige Stützpunkte. Wenn Drohnen da drüberknattern, halten die sich einfach nicht an Verbote. Wenn es Drohnen ausländischer Provenienz sind, fliegen sie wahrscheinlich ohnehin komplett illegal, also ohne Betriebsgenehmigung für den deutschen Luftraum. Wir dürfen also getrost davon ausgehen, dass der Betreiber sich weder um SERA noch LuftVO schert. Trotzdem wäre es wichtig, vor einer Gewaltanwendung ED-Rs zu definieren, in denen diese stattfinden würde - sonst läuft man Gefahr, aus Versehen ein Kleinflugzeug oder einen Segelflieger runterzuholen.

Die Einrichtung von ED-Rs ist aber nicht trivial und nicht überall so ohne weiteres möglich, vor allem nicht "in größerem Umkreis" - das hat jetzt nix mit Bürokratie zu tun, sondern schlicht mit geographischen Gegebenheiten. Die Luftlinienentfernungen in Dt'land sind nicht so wahnsinnig groß, und was passiert, wenn man ein hohes Luftverkehrsaufkommen in einem vergleichsweise kleinen Luftraum zusammenpfercht, haben wir jüngst über dem Potomac sehen müssen. Dabei geht es nicht nur um Verkehrsfliegerei, sondern auch um anderen zivilen Luftverkehr (Rettungshubschrauber z. B.). Blöd, aber lieber zweimal nachdenken, bevor eine gut gemeinte, aber schlecht gemachte Maßnahme nur zu krassen Bildern, schlechter Presse und plattgeklopften Stirnen führt - das nützt hier niemandem, unseren Widersachern hingegen schon.

Vielleicht sollten wir uns daher überlegen, ob wir kritische Anlagen, die andere auf keinen Fall zu Gesicht bekommen sollen, auch anderweitig tarnen oder baulich schützen - denn selbst wenn es gelingt, Drohnen fernzuhalten, dann hat die andere Seite immer noch Aufklärungssatelliten.

Das ist übrigens mit einer der Gründe, warum ich nicht daran glaube, dass es hier primär um Aufklärung geht - das ginge wie schon ausgeführt auch dezenter. Es ist die Demonstration, dass man die Ziele auch angreifen könnte.

Laser sind zur Drohnenabwehr übrigens nur mäßig gut geeignet - Airburst-Geschosse sind da wesentlich effektiver und bei den meisten Streitkräften heute das Mittel der Wahl (zumindest bei kleineren, tief fliegenden Drohnen).


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