Nach Blackout
Älter als 7 Tage

Strom in Spanien und Portugal fließt wieder

Iberia Airbus A320neo
Iberia Airbus A320neo, © Airbus

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MADRID - Nach dem massiven Stromausfall in Spanien und Portugal normalisiert sich die Lage für Millionen Menschen auf der Iberischen Halbinsel langsam wieder.

Der spanische Netzbetreiber Red Eléctrica teilte gegen 4 Uhr morgens mit, dass etwa 87 Prozent der Stromversorgung wieder hergestellt seien. Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte wenige Stunden zuvor in einer Fernsehansprache eine Rückkehr zum Normalzustand am Dienstag in Aussicht gestellt.

Auch im Nachbarland Portugal war gegen Mitternacht die Stromversorgung für 95 Prozent der 6,5 Millionen Kunden des Netzbetreibers E-Redes wieder hergestellt, wie der Sender RTP berichtete.

Eine Ursache für den Blackout nannte die spanische Regierung nicht. Man schließe keine Möglichkeit aus, sagte Sánchez. Während die Ursachenforschung läuft, gab es laut Red Eléctrica am späten Abend aber immerhin sowohl in der Hauptstadt Madrid - die neun Stunden lang ohne Strom gewesen war - als auch in Regionen wie Katalonien, Aragonien, dem Baskenland, Galicien, Asturien, Navarra und Valencia wieder großflächig Strom.

Tagsüber hatten in Portugal und Spanien unzählige Menschen in Zügen, U-Bahnen und Aufzügen festgesessen; Urlauber strandeten an Flughäfen, auch Internet und Telefonnetze waren down. Der Flugverkehr war streckenweise eingeschränkt. Ampeln fielen aus, Krankenhäuser mussten auf Notbetrieb mit Stromgeneratoren umschalten, viele Spanier und Portugiesen auf dem Festland konnten faktisch nicht arbeiten.

Berichte über "seltenes atmosphärisches Phänomen"

Die Probleme in Portugal seien durch eine auf ein "seltenes atmosphärisches Phänomen" zurückzuführende Störung im spanischen Stromnetz verursacht worden, berichteten RTP und der britische Sender Sky News unter Berufung auf den portugiesischen Netzbetreiber REN.

Der Betrieb werde schrittweise wiederhergestellt, die vollständige Normalisierung des Netzes könne "aufgrund der Komplexität des Phänomens" aber eine Woche dauern. Das portugiesische Verteidigungsministerium rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.

Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit hatte laut der Zeitung "El País" mitgeteilt, es untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte. Nach Angaben des portugiesischen EU-Ratspräsidenten António Costa gibt es derzeit aber keinen Hinweis auf eine solche Cyberattacke.

 Netzagentur: Großer Blackout in Deutschland unwahrscheinlich

In Deutschland ist ein umfangreicher Stromausfall wie in Spanien und Portugal nach Angaben der Bundesnetzagentur indes kaum zu befürchten. "Ein großflächiger, langanhaltender Blackout ist in Deutschland unwahrscheinlich", teilte die Behörde in Bonn auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Das deutsche Stromnetz sei redundant ausgelegt. Das bedeute, dass der Ausfall einer Leitung von einer anderen Leitung aufgefangen würde.
© dpa-AFX | 29.04.2025 06:41

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Beitrag vom 03.05.2025 - 14:34 Uhr
Genau genommen hat nach den Erklärungen in den obigen links doch die große PV Menge zum Blackout zumindest beigetragen:

"Auch Fraunhofer-Forscher Rogalla bestätigt, dass dies zum Blackout beigetragen haben könnte. Dennoch wirft er einen ganz anderen Blick auf den Vorfall in Spanien: "Der Blackout in Spanien ist kein PV-Versagen, sondern vermutlich ein Systemversagen. Insofern sehe ich das als dringende Erinnerung an, dass der Umbau des Energiesystems große Herausforderungen birgt."Mit den heute verbauten Anlagen ist es nicht möglich, allein mit Solar- und Windkraft ein Stromnetz zu betreiben. Die Darstellung, dass ein hoher Anteil erneuerbarer Energie ein unlösbares Problem sei, weist Rogalla zurück: "Wir lernen ständig dazu. Die technischen Lösungen liegen mittlerweile vor, nun müssen wir uns daran machen, sie zu implementieren."

Weil nicht alle (neueren) technischen Möglichkeiten genutzt wurden. Systemversagen vis PV-Versagen. Das ist doch Wortklauberei, seit wann gibt es denn diese neuen technischen Lösungen? Die Fachleute haben doch zu Recht gewarnt und wenn es dann Lösungen gibt die aber nicht umgesetzt werden, dann bleibt es bei der Unsicherheit die immer wieder beschworen wurde. Zuviel PV und Wind ohne drehende stabilisierende Massen = Ausfall vorprogrammiert.

Und somit hätte auch Vahrenholt nicht ganz unrecht:

"Vahrenholt meint, der geringe Anteil von Kohle- und Kernkraftwerken in Spanien sei dabei ein zusätzliches Problem gewesen. Die Turbinen solcher Kraftwerke wirken nämlich Frequenzglättend."

"Diesen stabilisierenden Effekt nennt man Momentanreserve, und daran habe es in Spanien vermutlich gefehlt, schreibt auch Enrique Garralaga, Managing Director bei einer Tochter des deutschen PV-Komponenten-Herstellers SMA, in einem Beitrag auf LinkedIn"



Beitrag vom 02.05.2025 - 23:23 Uhr
@EricM,
in summa läge es dann doch an zuviel Solar- bzw. Windenergie, da wohl kein entsprechendes Energiemanagement vorlag.
Kann sich so etwas wiederholen bzw. wieviel Zeit benötigt man für die entsprechenden Massnahmen?

Dieser Beitrag wurde am 03.05.2025 01:13 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.05.2025 - 17:39 Uhr
@Eric M, ich bin enttäuscht über Ihre Antwort zu dieser Zeit. Ist nicht viel besser als der Bezug. Warum ist jede Vermutung gleich Rechts?

Zum Zeitpunkt dieser Vermutung (1 Tag nach dem Ausfall), als niemand auch nur einen Schimmer über die wahre Ursache hatte, war sowohl ein "das waren bestimmt die Erneuerbaren", wie das im Cicero stand, als auch ein "ohne Erneuerbare wäre es noch schlimmer geworden", wie man das in verschiednen PV Magazinen lesen konnte, lediglich eine politische Wunschvorstellung der verschiedenen Lager.

Nicht "jede" Vermutung ist rechts, aber diese unbelegte Spekulationen des Cicero um EE als *Auslöser* des Ausfalls bedienten nunmal ein eher rechtslastiges, anti-EE Publikum, für das schon 5 Minuten nach der ersten Meldung feststand.

Eine mMn ganz gute Zusammenfassung der DW vom Mittwoch:
 https://www.dw.com/de/stromausfall-blackout-spanien-portugal-heute-v2/a-72399436

Es gibt genügend Fachleute (ich kennen einen sehr gut persönlich) die nur aufgrund der Physik argumentieren und die rotierenden Massen für unabdingbar halten und das schon seit Jahren. Hat nichts mit irgendeiner Politik Richtung zu tun. Einfach mal den Endbericht abwarten.

Meine Rede. Statt die jeweils politisch gewünschte Ursache schon mal rauszuhauen,

Dieser Beitrag wurde am 02.05.2025 21:42 Uhr bearbeitet.


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