Handelsstreit
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EU-Kommission pocht auf Zollfreiheit für Airbus

JetBlue Airways Airbus A220-300
JetBlue Airways Airbus A220-300, © Airbus

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BRÜSSEL - Im Streit um Handelsfragen geht die EU-Kommission auf Washington zu. Brüssel könnte nach einem Medienbericht US-Basiszölle auf EU-Güter in Höhe von zehn Prozent akzeptieren - verlangt für einige Schlüsselsektoren aber Ausnahmen. Die sollen auch für Airbus-Exporte in die USA greifen.

Airbus hat auf der Paris Air Show im Juni eine A220-300 besonders in Szene gesetzt - die Maschine des US-Kunden JetBlue Airways flog eigens aus Nordamerika ein. Der Konzern wollte mit dem Messeauftritt des blauen Flugzeugs ein Zeichen in den laufenden Handelsgesprächen zwischen Washington und Brüssel setzen.

Am 9. Juli läuft eine von US-Präsident Donald Trump gesetzte Einigungsfrist ab - ohne eine Lösung im Handelsstreit könnten US-Zölle auf EU-Güter nach Ablauf dieser Frist über Nacht auf 50 Prozent hochschnellen.

Trump hatte Sonderzölle für die Phase der Verhandlungen zwar ausgesetzt. Komplett zollfrei passieren EU-Waren US-Häfen derzeit aber nicht, die US-Regierung hält mit wenigen Ausnahmen an einem globalen Basiszoll von zehn Prozent fest.

Wie "Bloomberg" unter Berufung auf Verhandlungskreise meldet, könnte die EU-Kommission den Basiszoll in einem Handelspakt mit den USA akzeptieren - sofern Schlüsselsektoren ausgenommen werden.

Dazu zählt Brüssel die Pharma- und Halbleiterindustrie - und auch den zivilen Flugzeugbau: US-Linien wie Delta Air Lines, American Airlines, United Airlines, JetBlue Airways und Breeze sollen Airbus-Flugzeuge weiter zollfrei importieren können.

Nach WTO-Regeln werden Flugzeuge und Flugzeugteile zollfrei gestellt. Airbus unterhält am Standort Mobile, Alabama, zwar eine US-Endmontage für die Programme A320neo und A220 - bezollte Teilelieferungen an das Werk könnten aber auch dort die Produktion langfristig verteuern.

Die EU-Kommission hatte im Handelsstreit ihrerseits mit Zöllen auf Boeing-Lieferungen in den Gemeinschaftsraum gedroht. Die würden vor allem den 737-MAX-Großkunden Ryanair hart treffen.

Handelsabkommen zwischen USA und Großbritannien tritt in Kraft

Großbritannien und die USA sind beim Thema Handel schon im Ziel - am Montag ist ein neues Abkommen in Kraft getreten, das auf die heiße Phase der Verhandlungen zwischen Washington und Brüssel ausstrahlen könnte.

Der Deal mit London sieht eine Erhebung des US-Basiszolls von zehn Prozent auf Produktionsgüter wie Fahrzeuge vor, Erzeugnisse der britischen Luftindustrie - etwa Triebwerke von Rolls-Royce - können ab sofort aber wieder zollfrei in die Vereinigten Staaten geliefert werden.
© aero.de | Abb.: Airbus | 01.07.2025 10:45

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Beitrag vom 01.07.2025 - 12:49 Uhr
Ob so ein Abkommen viel wert ist, wenn einer der Hauptfiguren jederzeit wieder mal einen schlechten Film sehen und daraufhin eine neue Zollvariante beschliessen kann?



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