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Flughafen Hamburg kann Flugzeuge nicht betanken

Eurowings in Hamburg
Eurowings in Hamburg, © Flughafen Hamburg

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HAMBURG - Tankstopp in Hamburg: Wegen eines Kerosin-Lieferengpasses müssen sich Passagiere am Airport Hamburg auf Verspätungen und Flugausfälle einstellen. Anhaltspunkte für Sabotage bestehen nicht. Lufthansa und Eurowings betanken Flugzeuge auf Hamburg-Umläufen an anderen Flughäfen.

"Zurzeit läuft der Flugbetrieb stabil. Wir gehen jedoch davon aus, dass es in den nächsten Tagen zu Flugplan-Änderungen und Verspätungen am Hamburg Airport kommen kann", teilte der Airport auf Anfrage mit.

Derzeit habe man keine genaueren Informationen zu Ursache und Umfang des Lieferengpasses. Es gebe jedoch keine Hinweise darauf, dass Sabotage oder terroristische Aktivitäten im Spiel sein könnten.

"Die Fluggesellschaften am Hamburger Flughafen sind zurzeit von einem unvorhergesehenen Kerosin-Lieferengpass seitens der Raffinerie Heide betroffen", berichtete der Airport. Eine Sprecherin der Raffinerie sagte auf Anfrage, aufgrund "unvorhergesehener Umstände" sei derzeit kein Flugturbinenkraftstoff verfügbar. Vom Nachmittag an sollten jedoch wieder erste Mengen ausgeliefert werden. "Wir arbeiten mit Hochdruck an einer schnellen Lösung", betonte die Sprecherin.

Der Flughafen riet Passagieren dennoch, ihren Flugstatus im Blick zu behalten und sich bei Umbuchungen oder Stornierungen an die Hotlines der jeweiligen Fluggesellschaften oder ihren Reiseveranstalter zu wenden.

Sprecher der Lufthansa und von Eurowings betonten, ihre Flüge fänden ohne Einschränkung statt. Die Maschinen würden ersatzweise etwa in München oder Frankfurt betankt. "Der Kerosin-Engpass in Hamburg hat aktuell keine Auswirkungen auf die Flüge von Lufthansa Group Airlines", sagte eine Eurowings-Sprecherin.

Betankung in Verantwortung der Airlines und Raffinerien

Nach Angaben des Flughafens erfolgt die Betankung der Maschinen ausschließlich über die Airlines und ihre jeweiligen Lieferanten sowie den Betreiber des Tanklagers am Hamburg Airport. Der Airport sei weder in die Beschaffung, die Lagerung, den Verkauf noch in die Lieferung des Kerosins oder die Betankung der Flieger eingebunden.

"Als Flughafen stellen wir lediglich die Flächen zur Verfügung, uns gehören weder die Tanks noch weitere Einbauten, Anlagen oder Fahrzeuge im Betankungsprozess", hieß es. Flughafenchef Christian Kunsch betonte: "Wir sind selbst Betroffener dieser Lage. Das ist wie im Straßenverkehr: Der Betreiber der Autobahn ist nicht in der Verantwortung, wann und ob die Tankstellen an den Rastplätzen beliefert werden."

Nach Ansicht des Hauptgeschäftsführers des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, zeigt die Situation am Hamburg Airport, wie sensibel und gleichzeitig komplex die logistischen Ketten in der Luftfahrt seien.

"Flughäfen tragen Verantwortung für einen sicheren und verlässlichen Betrieb - nicht aber für privatwirtschaftlich organisierte Versorgungsstrukturen wie die Kerosinlieferung." Der aktuelle Engpass müsse Anlass sein, die Resilienz vorgelagerter Infrastrukturen für die Versorgung der Flughäfen stärker in den Fokus zu rücken.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Flughafen Hamburg, Lufthansa | 18.09.2025 10:09

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Beitrag vom 19.09.2025 - 08:34 Uhr
Was aber immer noch nicht erklärt warum für diesen Fall kein Plan B seitens der Raffinerie als auch seitens des Tanklager-Betreibers vorhanden ist.

Jeder "Plan B" kostet Geld und daher muss eine bestimmte Mindest-Wahrscheinlichkeit eines Ausfalls vorliegen um Maßnahmen auszulösen.
Redundante Services sind teurer als nicht redundante.
Also haben Tanklager und Raffinerie möglicherweise die Ausschreibung gewonnen, weil sie ohne "Plan B" für diesen spezifischen Fall einen halben ct/L billiger angeboten haben.

Und die Airlines haben wohl alle einen Plan B, wie die LHG (tanken in Frankfurt) oder Marabu (dann sagen wir Flüge ab).
 https://www.aero.de/news-50732/Marabu-streicht-Fluege-in-Hamburg.html
Billigairlines kommen nicht nur durch schlechten oder fehlenden Service zu geringen Kosten.

Dieser Beitrag wurde am 19.09.2025 08:40 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 19.09.2025 - 08:27 Uhr
Auf der Webseite der Raffinerie Heide steht:
In der Raffinerie Heide werden vom 15. September bis zum 04. Oktober 2025 planmäßige Instandhaltungsarbeiten im Rahmen eines TÜV-Stillstandes durchgeführt.
......
......
Während der Wartungsarbeiten werden andere Produktionsanlagen weiter produzieren, und die Raffinerie Heide wird ihre Kunden mit Produkten beliefern. Speditionen werden daher wie gewohnt Benzin und Diesel für Tankstellen, Flugbenzin für den Hamburger Flughafen und Heizöl für Haushalte abholen. Engpässe sind nicht zu erwarten.

Meine Vermutung:
Während der Revision sind Schäden entdeckt worden die nur entdeckt werden können wenn die Produktion steht. Die Planungen sahen vor das Teil A für x Tage außer Betrieb sein sollte. Für diesen geplanten Zeitraum ist auch genung Kerosin vorhanden um HAM zu beliefern. Nun dauert der Stllstand x + ? Tage und deswegen kann die Produktion von Kerosin nicht rechtzeitig wieder aufgenommen werden.

Was aber immer noch nicht erklärt warum für diesen Fall kein Plan B seitens der Raffinerie als auch seitens des Tanklager-Betreibers vorhanden ist.

Das ist die Frage, die ich mir auch stelle. Finanzsenator Dressel als Verantwortlicher für die HGV - die die Mehrheit am Flughafen hält - hüllt sich in Schweigen.

Hamburger Politiker sprechen sehr ungerne über ihre Verantwortlichkeiten.


Revisionen dienen schließlich auch dazu um bis dato unbekannte Schäden zu finden. Die dann eben zu Verzögerungen bei der Wiederinbetriebnahme führen können. Das sollte eigentlich den Verantwortlichen bekannt sein.
Beitrag vom 19.09.2025 - 07:07 Uhr
Auf der Webseite der Raffinerie Heide steht:
In der Raffinerie Heide werden vom 15. September bis zum 04. Oktober 2025 planmäßige Instandhaltungsarbeiten im Rahmen eines TÜV-Stillstandes durchgeführt.
......
......
Während der Wartungsarbeiten werden andere Produktionsanlagen weiter produzieren, und die Raffinerie Heide wird ihre Kunden mit Produkten beliefern. Speditionen werden daher wie gewohnt Benzin und Diesel für Tankstellen, Flugbenzin für den Hamburger Flughafen und Heizöl für Haushalte abholen. Engpässe sind nicht zu erwarten.

Meine Vermutung:
Während der Revision sind Schäden entdeckt worden die nur entdeckt werden können wenn die Produktion steht. Die Planungen sahen vor das Teil A für x Tage außer Betrieb sein sollte. Für diesen geplanten Zeitraum ist auch genung Kerosin vorhanden um HAM zu beliefern. Nun dauert der Stllstand x + ? Tage und deswegen kann die Produktion von Kerosin nicht rechtzeitig wieder aufgenommen werden.

Was aber immer noch nicht erklärt warum für diesen Fall kein Plan B seitens der Raffinerie als auch seitens des Tanklager-Betreibers vorhanden ist.
Revisionen dienen schließlich auch dazu um bis dato unbekannte Schäden zu finden. Die dann eben zu Verzögerungen bei der Wiederinbetriebnahme führen können. Das sollte eigentlich den Verantwortlichen bekannt sein.


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